Von der Pannenhilfe bis zur Flugrettung
Der einstige Autofahrerclub ist heute eine der schlagkräftigsten Nothilfeorganisationen des Landes.
Am 12. Mai 1904 gründete eine kleine Gruppe technik- und fortschrittsbegeisterter Automobil-Enthusiasten den „Oberösterreichischen Automobil-Club“ (OÖAC). 1947 schloss sich der OÖAC mit dem vorwiegend aus Fahrradfahrern bestehenden „Touring-Club“ zusammen. Aus einer visionären Idee entwickelte sich eine moderne und lebendige Dienstleistungsorganisation. „Wir sind Mobilitätsnahversorger für die Menschen und ihr verlässlicher Problemlöser in Notsituationen. Als gemeinnütziger und unabhängiger Verein orientieren wir uns ausschließlich an den Bedürfnissen der Mitglieder“ , sagt Karl Pramendorfer , Präsident des ÖAMTC Oberösterreich. An 18 Stützpunkten in Oberösterreich betreuen heute rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Mobilitätsanliegen der über 400.000 Mitglieder. In Oberösterreich besteht in jedem zweiten Haushalt eine ÖAMTC Mitgliedschaft. Österreichweit sind 2,5 Millionen Menschen Mitglied beim ÖAMTC. „Dank der serviceorientierten Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wir über das letzte Jahrhundert hinweg zum größten Verein und einer der stärksten Helferorganisationen herangewachsen“ , so Pramendorfer .
Beständiger Partner für die Gesellschaft
Die Notrufnummer 120 steht seit Mitte der 1980er-Jahre für den ÖAMTC. Sein symbolträchtiges Jubiläum beging der ÖAMTC Oberösterreich am 23. Mai mit einem Fachsymposium zur Mobilität der Zukunft und einer anschließenden Feier im Linzer Design Center. „Seit seiner Gründung vor 120 Jahren setzt sich der ÖAMTC unermüdlich für das Wohl der Gesellschaft ein und leistet Pionierarbeit in vielen Bereichen, die den Bedürfnissen der Menschen im Land entsprechen. Durch seine vielfältigen Aktivitäten, wie Verkehrserziehung, Mobilitätsinformationen und Flugrettung, ist der ÖAMTC ein systemrelevanter Partner für das Land Oberösterreich und fördert die Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft und Mobilität. Im Namen des Landes Oberösterreich ein großes Dankeschön für Ihren Einsatz und für Ihr Engagement“ , gratuliert Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander .
Wichtige Kooperationspartner des ÖAMTC sind die Blaulicht-Organisationen. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl betont: „Der ÖAMTC Oberösterreich ist ein verlässlicher und wichtiger Partner für die Polizei. Verkehrssicherheit ist für alle Menschen in allen Lebenslagen lebenswichtig – von den jüngsten, die etwa am Schulweg das erste Mal alleine unterwegs sind, bis zu jenen mit jahrzehntelanger Erfahrung als Autolenker. Daher müssen alle Institutionen eng vernetzt sein und bestmöglich zusammenwirken. Im Namen der Polizei Oberösterreich gratuliere ich dem ÖAMTC Oberösterreich zum 120er und bedanke mich für die wertschätzende und professionelle Zusammenarbeit!“
Rotes Kreuz OÖ-Präsident Walter Aichinger ergänzt: „Gemeinsam mit dem ÖAMTC sind wir für Menschen da. Sei es mit der Flugrettung, im Bestärken der Verkehrssicherheit junger Menschen oder bei der Organisation von ‚Gelbes Blut für Rotes Kreuz‘, der größten Blutspendeaktion in Oberösterreich. Auch im Bereich der Ausbildung unserer Rettungsfahrer arbeiten wir eng mit dem ÖAMTC zusammen. Zudem freuen wir uns, immer wieder freiwillige Mitarbeiter aus dem ÖAMTC in unseren Reihen zu haben. Im Namen des OÖ. Roten Kreuzes bedanke ich mich für die großartige Zusammenarbeit und gratuliere zu diesem Jubiläum.“
ÖAMTC Präsident Günter Thumser strich die Rolle des ÖAMTC Oberösterreich als Innovationstreiber innerhalb des österreichweiten ÖAMTC Verbandes hervor. ÖAMTC Oberösterreich Direktor Harald Großauer und ÖAMTC Direktor Oliver Schmerold warfen einen Blick in die Zukunft der Mobilität und die Strategie des Clubs.
Zukunftsorientiert und vielfältig
Seit jeher ist es der Anspruch des ÖAMTC, seine Mitglieder bei technischen und gesellschaftlichen Veränderungen zu begleiten und dabei Vorreiter bei der Entwicklung neuer Lösungen zu sein. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Mobilität modern und offen zu denken. Wir wollen die Bedürfnisse der Menschen erkennen, bevor sie sich ihrer bewusst werden“ , sagt Thumser . Deshalb gestaltet der ÖAMTC die Zukunft der Mobilität aktiv mit. So hat der Club z.B. frühzeitig begonnen, ein Ladenetz für E-Autos aufzubauen und einen fairen Ladetarif mit kWh-basierter Abrechnung anzubieten. Viele Marktteilnehmer sind seither gefolgt.
Wegbereiter für Sicherheit und Mobilität
Als größte Interessenvertretung der mobilen Menschen setzt sich der ÖAMTC dafür ein, dass Mobilität – unabhängig vom Verkehrsmittel – einfach zugänglich, leistbar und sozial verträglich ist. Der ÖAMTC Oberösterreich engagiert sich auch für öffentliche Verkehrsprojekte, wie zuletzt für den Bau der Regional-Stadtbahn Linz. Darüber hinaus will der Club seine Stärken weiterhin einsetzen, um Serviceleistungen zum Wohle der Gesellschaft zu entwickeln.
Meilensteine der Clubgeschichte
1904 gründen 17 Automobilisten den „Oberösterreichischen Automobil-Club“ (OÖAC).
1925 gründet der mit dem OÖAC freundschaftlich verbundene „Touring-Club“ einen Zweigverein für Oberösterreich.
1938 lösen die Nationalsozialisten den Club auf.
1945 beantragt Präsident Gottlob Schweizer die Wiedererrichtung des OÖAC.
1946 schließen sich die Länder-Clubs zu einem Dachverband zusammen und es entsteht durch die Fusion des ÖAC mit dem „Österreichischen Touring-Club“ der „Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring-Club“.
1947 erfolgt der Zusammenschluss auch in Oberösterreich unter dem Namen „Oberösterreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club“.
1956 geht die Pannenhilfe mit drei Motorrädern mit der Aufschrift „Straßenwacht“ in Betrieb.
1959 führt der Club den „Auslands“-Schutzbrief ein. In Oberösterreich wird der erste Puch 500 als Pannenauto eingesetzt.
1967 entsteht in Steyr der erste Stützpunkt außerhalb von Linz.
1981 startet das erste Verkehrssicherheitsprogramm des Clubs an Schulen.
1986 ist der Pannendienst erstmals rund um die Uhr im Einsatz.
2001 hebt in Hörsching der erste ÖAMTC Notarzthubschrauber Oberösterreichs ab.
2004 wird das ÖAMTC Fahrtechnik-Zentrum Marchtrenk eröffnet.
2008 entsteht in der Wankmüllerhofstraße 60 die neue Landeszentrale, die den Stützpunkt Linz sowie die Einsatzzentrale für Oberösterreich und Salzburg beherbergt.
2012 bereiten sich die ersten Techniker des Clubs auf E-Autos vor.
2020 errichtet der ÖAMTC Oberösterreich Schnelladestationen für E-Autos an den Stützpunkten und die erste Fahrrad-Reparatur-Station in Au an der Donau.
2021 sieben E-Kompetenz-Stützpunkte mit neuen Dienstleistungen werden eingeführt und erstmals werden die E-Mobility Days des ÖAMTC Oberösterreich veranstaltet
2023 tritt das 400.000ste Mitglied dem ÖAMTC Oberösterreich bei.
2024 hat der 500. gelbe Engel beim ÖAMTC Oberösterreich zu arbeiten begonnen.