Volkswirtschaftliche Effekte des Sports in Oberösterreich
Der Sport hat in Oberösterreich quer durch alle Gesellschaftsschichten, in Wirtschaft und Tourismus auf rund 6.000 Sportstätten sowie knapp 2.500 Sportvereinen und darüber hinaus einen besonders hohen Stellenwert. Dabei ist er nicht nur ein wesentlicher Gesundheits-, sondern auch ein ungemein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dies unterstreicht eine aktuelle Studie von SportsEconAustria für das Sportland Oberösterreich, in dem die volkswirtschaftlichen Effekte des Sports in Oberösterreich untersucht und analysiert wurden.
Das national und international anerkannte Institut SportsEconAustria hat im Auftrag des Landes Oberösterreich eine Studie über die volkswirtschaftliche Bedeutung des Sports in Oberösterreich ausgearbeitet. Ihre Ergebnisse betonen den hohen Stellenwert des Sports im Bundesland. „Auf den ersten Blick ist sicherlich vielen bewusst, wie wichtig Sport an sich ist. Aber die Zahlen und Daten der Studie verdeutlichen, welch großer Faktor Sport auch für Wirtschaft und Gesellschaft – etwa bei Arbeitsplätzen – ist, so Landesrat Markus Achleitner.
Erst bei einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung des Sports wird seine wahre Bedeutung für Oberösterreich sichtbar.
Christian Helmenstein, Geschäftsführer SportsEconAustria
Oberösterreich wolle daher neu ein eigenes, bundeslandspezifisches Sport-Satellitenkonto installieren, das nachhaltig und jährlich die wichtigsten volkswirtschaftlich Daten und Fakten rund um den Sport aufzeigt. Ein Satellitenkonto ist ein Instrument zur Abbildung von Querschnittsmaterien, der das Thema wie ein Satellit aus einer 360-Grad-Perspektive umkreist. Gemeinsam mit SportsEconAustria Geschäftsführer Christian Helmenstein wurden heute die wichtigsten Ergebnisse der Studie präsentiert.
Die Ergebnisse im Überblick
- Sport im weiteren Sinne löst eine totale Bruttowertschöpfung von über 2,4 Milliarden Euro aus. Das entspricht 3,5 Prozent der gesamten Wertschöpfung in Oberösterreich.
- Jeder 28. Euro , der in Oberösterreich erwirtschaftet wird, steht mit Sport in Verbindung.
- Der direkte Wertschöpfungsanteil durch Sport (knapp 1,5 Milliarden Euro) ist vergleichbar mit jenem der Energieversorgung in Oberösterreich.
- Sport schafft oder sichert knapp 36.000 Arbeitsplätze – das sind 4,6 Prozent aller Beschäftigten in Oberösterreich.
- Jedes 22. Beschäftigungsverhältnis im Bundesland steht mit Sport in Verbindung.
- Die Löhne und Gehälter der direkt im Sport Beschäftigten belaufen sich direkt auf 746 Millionen Euro . Das heißt, jeder 25. Einkommenseuro wird für eine Tätigkeit bezahlt, die mit Sport zu tun hat.
- Der Gesamteffekt des fiskalischen Aufkommens , ausgedrückt in Steuern und Abgaben, beträgt beinahe 949 Millionen Euro .
Christian Helmenstein fasst zusammen: „Erst bei einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung des Sports wird seine wahre Bedeutung für Oberösterreich sichtbar.“ Wie der Sport selbst seien auch die vom Sport ausgehenden Effekte vielfältig: „Sport schafft Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen, und zwar nicht direkt, sondern auch im Vorleistungsnetzwerk der Unternehmen. Zusätzlich führen die Einkommenseffekte zu einer erhöhten Kaufkraft der Beteiligten und all dies dient wiederum dem Fiskus und führt zu Einnahmen der öffentlichen Hand.“
Startschuss für eine neue OÖ-Sportstrategie
Die derzeitige Sportstrategie des Landes Oberösterreich läuft noch bis Ende 2025. Mit heutigem Tag wurde die Landessportdirektion von Landesrat Achleitner damit beauftragt, einen neuen Strategieprozess zu erstellen, und zwar gemeinsam mit wesentlichen Stakeholdern im Sport und nationalen sowie internationalen Expertinnen und Experten. Diese Strategie soll die nächsten beiden Olympiaden bis 2032 abdecken.
Um den Stellenwert des Sports auch im Alltag sichtbar zu machen, findet am Donnerstag, den 20. Juni, der Olympic Day auf der Linzer Gugl statt. Darüber hinaus läuft am 28. Juni erstmals der Tag des Sportes in Oberösterreich über die Bühne. Ab nächstem Jahr plant man, dieses Event jährlich im Frühjahr zu veranstalten. „Damit wollen wir einmal mehr zeigen, wie wichtig, aber auch wie vielfältig Sport und Bewegung in unserem Land sind.“