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legAle mAgie Aus dem
Anden-gebiRge
IM HART UMKäMPFTEN gETRäNKEMARKT HAT NUR jEMANd EINE cHANcE, dER EIN VöLLIg
NEUES SEgMENT BESETZT, IST SIcH jULIAN jUEN SIcHER. MIT SEINEM ANTI-HANgoVER-
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AN UNgEWöHNLIcHEN EREIgNISSEN.
Wer über ein neues, möglicherweise
revolutionäres Produkt berichtet, sollte
es auch testen. Geht es dabei um ein
Anti-Hangover-Getränk, heißt das: Zu-
erst einmal die passende Ausgangslage
für einen möglichen Hangover schaffen.
Also betrinken. Während der Arbeits-
zeit. Natürlich nur aus Recherchegrün-
den und journalistischer Neugierde. Wir
treffen uns deswegen mit Juen in einer
Bar am Linzer Hauptplatz. Der Unter-
nehmer entscheidet sich im Gegensatz
zu uns nicht für ein großes Bier, son-
dern einen kleinen Espresso. Gleich
nach unserem Treffen muss er weiter in
die Schweiz, Gespräche mit möglichen
Kooperationspartnern führen. Mit da-
bei hat der junge Mann einige Kaahée-
Flaschen, Prospekte, eine Mappe mit
Marketing-Konzepten und einen klei-
nen Koffer für seine Geschäftsreise.
„Bevor wir über Kaahée reden, sollte ich
vielleicht mehr über mich erzählen“,
sagt Juen. Das Anti-Hangover-Unter-
nehmen ist nicht sein erstes Projekt.
redaktion_VALENTIN LISCHKA
fotoGrafie_JASMINA RAHMANOVIC
illustration_ALEXANDRA AUBÖCK
Mit 17 Jahren gründet er die Jungen
Liberalen in Oberösterreich mit, spä-
ter beteiligt er sich an Entwicklungen
einer liberalen Denkfabrik. „Organisa-
tionen und Unternehmen aufbauen und
meine Spuren zu hinterlassen, das ist
meine innere Triebfeder“, sagt Juen.
Er liebt es, Ideen zu begleiten, bis sie
eine Eigendynamik entwickeln. „Natür-
lich geht es mir auch darum, Gewinn zu
erzielen“, sagt Juen. „Mountain Lodges
of Peru“ ist das erste Unternehmen, an
dessen Entstehung er sich maßgeblich
beteiligt. Als ein peruanischer Freund
und Geschäftspartner nach Österreich
zu Besuch kommt, ist er fasziniert von
der Infrastruktur in den Alpen – so et-
was gibt es zu dem Zeitpunkt in seiner
Heimat noch nicht. Er beschließt, ein
ähnliches Netz aus komfortablen Un-
terkünften in den Anden aufzubauen,
und Juen hilft ihm dabei. Heute erzielt
das Tourismusunternehmen mehrere
Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr,
der Linzer sitzt im Aufsichtsrat. Die
Geschäftsreise in die Anden ist gleich-