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Lebensqualität zu schenken. Wobei
die ursprüngliche Geschäftsidee mit
Sportgeräten zu tun hatte. „Ich kom-
me aus der industriellen Automation,
mein jüngerer Bruder ist Sportwissen-
schaftler – gemeinsam mit einem Pro-
fessor von der Uni Innsbruck haben wir
Technologien aus der Industrie für die
Realisierung neuartiger, intelligenter
Trainingsgeräte eingesetzt.“, erzählt
der 35-Jährige. Aus dieser Idee und
Technologie heraus sei dann der Re-
habilitationsroboter entstanden. Das
Landesklinikum Hochzirl kam auf die
beiden zu – sie waren von der Techno-
logie in den Trainingsgeräten begeistert
und wollten nun herausfinden, ob diese
nicht auch für die Medizin eingesetzt
werden könnte. „Und so haben wir ge-
meinsam die Idee geboren, das Pferd in
der Hippo-Therapie zu automatisieren“,
so Barth. Anfangs gab es viele Wider-
stände – auch das Argument, dass der
psychologische Effekt vom Pferd auf
den Menschen beim Roboter nicht ge-
geben sei. „Dieser Effekt kommt aber
nur bei der Behandlung psychischer
Defizite, wie beispielsweise bei verhal-
tensauffälligen Kindern oder Personen
mit sozialen Entwicklungsstörungen
zum Tragen. Für Neuro-Patienten geht
es um die physikalische Bewegungs-
übertragung vom Pferd auf den Men-
schen“, stellt Alexander Barth richtig.
Und so haben sie die Bewegungen des
Pferdes in der Gangart Schritt mit ei-
nem 3D-Bewegungsanalysesystem ver-
messen und anschließend eins zu eins
auf den Pferderoboter übertragen.
Die Suche nach den
besten Köpfen
Michael Barth hat seine ursprüngli-
chen Anteile an der Firma mittlerweile
an die Firma KEBA verkauft. Er ist vor
zwei Jahren mit einem Burn-out ausge-
fallen und unterrichtet heute Sportwis-
senschaft in Deutschland. Ob er sich
jetzt, wo die Idee so richtig aufzugehen
scheint, leid sehe? „Nein, überhaupt
nicht. Er ist froh, dass er die Sorgen
nicht mehr mittragen muss“, entgegnet
Alexander Barth. Und Sorgen gehören
zu einem Start-up schließlich automa-
tisch dazu. „Man lebt die Höhen und
Tiefen des Unternehmens persönlich
extrem mit. Für mich passt das gut.“
Nun ja, wenn man durch die großzü-
gigen Büroräumlichkeiten am Stand-
ort Linz geht und dabei die Mitarbeiter
sieht, die ganz offensichtlich mit Be-
geisterung am Werk sind, dann sieht
das im Moment sehr nach einer Höhe
aus. „Ja, aber mit dem Erfolg kommen
auch immer Sorgen. Ein Thema ist bei
uns das Wachstum. 2011 war ich eine
Person, jetzt sind wir sieben und su-
chen nach der achten und neunten
Person. Und ich muss mir bewusst ma-
chen, dass ich mich weniger um opera-
tive Entwicklungstätigkeiten kümmern
kann. Das heißt: Ja, wir haben sehr viel
Erfolg am Markt, die Resonanz ist posi-
tiv, wir werden weiter internationalisie-
ren“, sagt Barth. Wichtig sei ihm aber,
auf ein gesundes Wachstum zu achten.
Die Nachfrage nach dem Produkt ist
weltweit groß. Was ganz einfach daran
liegt, dass „hirob“ einzigartig ist, kein
anderes Unternehmen auf der Welt
stellt ein Produkt dieser Art her. Das
werde aber nicht immer so bleiben,
weiß der Linzer Unternehmer: „Kopi-
en in diesem Bereich sind sehr beliebt,
weil der Markt extrem interessant ist.
Wir entwickeln aber massiv weiter, da-
mit wir einen gewissen Technologie-
vorsprung halten können.“ Der Robo-
ter wird zu einem Drittel in Österreich
abgesetzt, der Rest wird ins Ausland
exportiert – vorwiegend nach Russland,
Tschechien, Italien und zukünftig auch
in die USA. Die Sportgeräte hingegen
werden fast zu 100 Prozent ins Ausland
geliefert. „Es gibt in Österreich nur we-
nige Spitzensporttrainingszentren – die
meisten beliefern wir bereits, der Markt
ist also bald gesättigt“, so Barth. Des-
halb setzt er im Sportbereich bereits
seit zwei Jahren auf Länder wie China,
Kanada und die USA.
Unternehmergeist
Die guten Referenzen im Spitzensport
waren es wohl auch, die Red Bull auf
der roboter Wird zu einem
drittel in ÖSterreich
abgeSetzt, der reSt Wird inS
auSland exportiert.
aleXander Barth
gESCHäfTSfüHRER INTELLIgENT MOTION