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redaktion_SUSANNA WURM
fotoGrafie_fOTOLIA, PRIVAT, PRESSEfOTO
illustration_ALEXANDRA AUBÖCK
So verlockend dies auch alles klingen
mag – nicht alles ist so glänzend wie
es scheint und es braucht vor allem
mehr als eine Einkaufstasche, um sich
am Weltmarkt zu bedienen. „Ohne eine
globale Marktstrategie ist das Debüt
auf internationalem Parkett riskant
und kann schließlich sogar das Aus
für ein Unternehmen bedeuten“, sagt
Michael Neubert, Experte für globale
Geschäftsstrategien. Er weiß, welche
Erfolgsprinzipien einer gelungenen
Expansion zugrunde liegen. Also fra-
gen wir ihn danach.
Es läutet. Drei Mal. Dann meldet sich
eine freundliche Männerstimme: „Mi-
chael Neubert, hallo?“ Wie vereinbart,
möchten wir den Autor des neuen Bu-
ches „Globale Marktstrategien“ zum
Thema Internationalisierung inter-
viewen. „Wahnsinn, pünktlich auf die
Minute!“ zeigt der Schweizer sich re-
gelrecht überrascht. Wobei das doch
eigentlich gar nicht so überraschend
ist. Denn – und dazu kommt er später
zu sprechen – Österreicher sind welt-
weit bekannt für ihre Pünktlichkeit.
Welche Chancen und welche Risiken
bringt die immer weiter voranschreiten-
de Internationalisierung mit sich?
neUBerT:
Die Chancen sind gerade für
Volkswirtschaften wie Österreich, die
viele erfolgreiche Unternehmen ha-
ben, riesig! Sie erschließen sich neue
profitable, wachsende Absatzmärk-
te und kostengünstige Produktions-
standorte und bekommen Zugang zu
qualifizierten Mitarbeitern und Wissen.
Dem Ganzen stehen aber auch Risiken
gegenüber. Der Schritt ins Ausland ist
vergleichbar mit der Gründung eines
neuen Unternehmens in einem unbe-
kannten Markt. Darüber hinaus verfü-
gen viele neue Märkte unter anderem
noch nicht über eine gute Infrastruktur
oder Rechtssicherheit – dringt man
nun in so einen Markt ein, ohne ihn zu
kennen, ist das Risiko dort zu schei-
tern, natürlich groß.
Wie soll man diesem Risiko begegnen?
neUBerT:
Schrittweise vorgehen – in-
dem man sehr viele Informationen
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