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timing, gefühl und kreatiVität
braucht SoWohl ein koch alS
auch ein anWalt.
michael m. pachinGer
RECHTSANWALT AUS WELS
türlich die richtigen Zutaten: „Für das
Erfolgsrezept eines Rechtsanwalts
braucht man Ehrgeiz, Konsequenz,
Durchhaltevermögen und Selbstbe-
wusstsein“, sagt die sympathische
Anwältin, die zwar selten Zeit zum
Kochen findet, aber dennoch großen
Spaß daran hat, die Kochtöpfe manch-
mal am Wochenende zum Dampfen zu
bringen. Apropos Dampfen. Das Risot-
to braucht dringend noch ein bisschen
Flüssigkeit. Gemüsebrühe oder Weiß-
wein? „Wein!“ sind sich die beiden wie-
der einig und lachen.
Die Zeiten ändern sich
Während das Arbeiten in der Küche mit
modernsten Küchenhilfen mittlerweile
viel einfacher geworden ist, ist der Job
als Anwalt heute schwieriger als frü-
her. „Die Konkurrenz ist groß und es
gibt mehr Rechtsgebiete – der Man-
dant verlangt immer mehr. Aufgrund
der neuen Kommunikationsmöglich-
keiten ist man permanent, auch am
Wochenende, erreichbar und der Man-
dant erwartet ein sofortiges ‚Patent-
rezept’ für sein Problem. Das ist nicht
immer leicht“, erzählt Birgit Leb. Ihr
Kollege stimmt ihr zu: „Die Dynamik
der heutigen Zeit hat auch bei uns vie-
les verändert!“ Beispielsweise würden
Verträge in Sekunden und nicht wie
früher über Tage hinweg weitergeleitet
werden, sodass der Mandant binnen
kürzester Zeit darüber verfügt. Das
bedeutet aber auch, dass Datenschutz
und Datensicherheit eine wesentli-
che Rolle einnehmen. IT-Affinität sei
hier enorm wichtig! „Ein weiteres Zei-
chen der heutigen Zeit ist sicher auch
die Internationalität und Komplexität
mehrerer Rechtsordnungen der immer
kleiner werdenden Welt. Hier kommt
mir meine Mehrsprachigkeit enorm
zu Gute“, so Pachinger, der zum Data
Protection Lawyer of the Year in Aus-
tria ausgezeichnet wurde (Corporate
INTL Global Awards 2012). Trotz dem
immer größer werdenden Zeitdruck
haben es beide geschafft, nebenbei
auch noch Fachliteratur zu veröffent-
lichen – von Birgit Leb ist erst kürzlich
der Rechtsratgeber „Unternehmen
und Ehe“ erschienen. „Dazu hat es vie-
le Nachtschichten gebraucht und auch
so mancher Urlaubstag musste daran
glauben. Aber wenn man einmal ange-
fangen hat, packt einen der Ehrgeiz“,
sagt Leb.
Zum Schluss noch kurz die Thunfisch-
steaks anbraten, Petersilie und Oliven
unter die Salsa mischen und das Ri-
sotto abschmecken. „Ein Traum!“ sind
sich wieder beide einig. Und damit ein
klarer Fall von „richtig gut gelungen“!_
rezept
das Rezept zum Nachkochen
finden Sie auf unserer
Website: www.diemacher.at