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in den Nacken. Apropos rot. Hatte er nicht
irgendwann seinem Chef bei einem dieser
Betriebsausflüge in die Karibik erzählt,
dass er rothaarige Frauen am attraktivs-
ten findet? Und fing nicht kurz darauf die
Sekretärin an, bei ihnen zu arbeiten? Wie
auch immer. Peter X schiebt den Stapel
an Bewerbungsmappen, die heute Mor-
gen in der Post waren, zur Seite. Sein Chef
bekommt immer diese roten Flecken im
Gesicht, wenn er nervös wird. Besser, er
sieht nicht, wie viele Firmen ihm heute
schon wieder aufwändig produzierte Wer-
be-DVDs geschickt haben, um ihn in ihr
Unternehmen zu locken.
Arbeitskräftemangel:
eine Frage der Branche
Also gut. Ob dieses Szenario tatsächlich
Realität wird, Mitarbeiter die skurrilsten
Wünsche erfüllt bekommen und nicht
mehr Arbeitnehmer sich bewerben son-
dern umgekehrt, das sei dahingestellt.
Fakt ist aber, dass der Fachkräftemangel
REDAKTION_sUsanna wURM
ILLUSTRATIONEN_aleXanDRa aUBÖck
FOTOGRAFIE_thinkstOck, PResseFOtOs
VoM WettbeWerb uM Jobs
zuM kaMpf uM Mitarbeiter
sie sind gefrAgt wie nie: quAlIfIzIERtE MItARbEItER. und in mAnchen brAnchen sind
sie nOch mehr gefrAgt. sO sehr, dAss sie die wAhL hAben, für weLches unternehmen
sie Arbeiten möchten. steLLt sich ALsO die frAge: wAs mAcht einen Arbeitgeber zum
tOp-Arbeitgeber? und wie kAnn er dAs nAch Aussen kOmmunizieren?
Wir schreiben das Jahr 2025. Peter X lehnt
in seinem ergonomisch perfekt ausge-
statteten Schreibtischsessel (natürlich mit
hochwertiger Lederpolsterung) und arbei-
tet gerade an einer neuen Softwarelösung.
„Autsch“, flucht seine Sekretärin, als sie
sich am Billardtisch in seinem Büro den
Ellbogen anstoßt, weil sie fast blindlings
durch die Tür gestolpert ist. Ein Billard-
tisch im Büro? Nun ja, den hat ihm die
Personalabteilung zum dreißigsten Ge-
burtstag überraschend geschenkt, weil er
mal nebenbei erwähnt hatte, dass Billard-
kugeln eine ungeheure Inspiration auf ihn
ausüben. „Der Chef würde gern schnell
einen Kaffee mit dir trinken, hast du Zeit?“
Peter X sieht von seinem Computer auf
und wundert sich zum wiederholten Mal
darüber, dass dieses Mädchen mit den ex-
travaganten Outfits nicht irgendetwas mit
Mode macht, anstelle seine Termine zu
koordinieren. „Ach, das mit der Mode hat
ja keine Zukunft. Die Firma hier ist cool, da
will man einfach arbeiten“, sagt sie dann
immer, lacht und wirft ihre roten Locken