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heit hat, seine Talente ins rechte Licht zu 
rücken. Interessanterweise sind es häufig 
die Jugendlichen, die in Sport- oder Mu-
sikvereinen organisiert sind oder Freiwil-
ligentätigkeiten ausüben, die persönlich 
einen besseren Eindruck hinterlassen als 
andere Bewerber. Wichtig sind uns aber 
auch Grundfertigkeiten, Qualifikationen 
sowie praktische Fähigkeiten. Es kommt 
auf das Gesamtpaket an.

Markus Köttstorfer und Rainer Perne-
ker sind Bilderbuchbeispiele für eine 
gelungene Karriere mit Lehre. Kommen 
solche Karrierewege öfters vor bei 
Greiner? 

claudia maJor: 

Bei Greiner gibt es einige 

Führungskräfte, die bei uns als Lehrling 
begonnen haben. Man darf allerdings 
nicht erwarten, dass man mit einer Leh-
re automatisch Führungskraft wird. Uns 
geht es um die Fähigkeiten und um die 
Einstellung der Mitarbeiter, die entspre-
chend gefördert werden. Wenn das passt, 
kann man bei Greiner viel erreichen.

Immer mehr Studenten, immer weniger 
Lehrlinge. Wie sehen Sie diese Entwick-
lung? 

claudia maJor: 

 Persönlich glaube ich, dass 

wir auf eine „Überakademisierung“ zu-

steuern, auch in Qualifikationen, die mit 

einer soliden Lehrausbildung oder einer 
höheren Schule mindestens genauso 
gut und vor allem praxisnäher erworben 

werden können. Mittel- bis langfristig 
wird das dazu führen, dass wir eine gro-
ße Zahl von arbeitssuchenden Akademi-
kern und einen noch größeren Mangel an 
Fachkräften haben werden. Persönlich 
verfolge ich diese Entwicklung mit einer 
gewissen Heiterkeit - nach dem Motto 

„Hausverstand kann man nicht lernen“, 

aus unternehmerischer Sicht sehe ich 
diese Tendenz jedoch äußerst kritisch. 
Unternehmen werden irgendwann nicht 
mehr in der Lage sein, genügend Fach-
personal für die Produktion oder den 
administrativen Bereich zu finden, und 
gleichzeitig die Erwartungen von Mehr-
fachakademikern an Karriere- und Ent-
wicklungsmöglichkeiten nicht mehr er-
füllen können.

Das Image der Lehre ist in Österreich 
kein gutes. Wie könnte dieses verbes-
sert werden? 

claudia maJor:

 In vielen Fällen fehlt es ein-

fach an Information über Lehrberufe und 
die Möglichkeiten, die man mit einer Fach-
ausbildung im Unternehmen hat. Die Zei-
ten, in denen man als technischer Lehr-
ling bis über die Ellenbogen im Schmieröl 
steckte, sind lange vorbei. Die mittlerweile 
große Durchlässigkeit der Ausbildungs-

Rainer Perneker

Greiner Bio-One Spartenleiter

KARRIEREwEG

_1984 begann er eine Lehre als Maschinenschlosser bei der heutigen Greiner 

Packaging, danach folgten ein Werkmeisterkurs, ein Betriebsleiterlehrgang, eine Abend-HTL 
und schließlich der Wechsel zur Greiner Bio-One, wo er drei Jahre lang als Geschäftsführer den 
Standort der Greiner Bio-One in North-Carolina aufgebaut hatte, danach absolvierte er ein MBA-
Studium an der Donau Uni Krems, seit 2011 ist er Spartenleiter der Greiner Bio-One. 

ERFOLGSGEHEIMNIS

_„Ich wollte immer eine gute Leistung erbringen und habe mich nie vor neu-

en Herausforderungen versteckt. Im Gegenteil, ich war hungrig danach, Neues zu lernen. Ich er-
innere mich, dass ich sogar während meiner Präsenzzeit in die Firma gekommen bin, um am Ball 
zu bleiben. Für eine Karriere spielen natürlich mehrere Faktoren eine Rolle. Neben fachlichen und 
persönlichen Kompetenzen gehört letztendlich auch ein Stück Glück dazu, dass die Vorgesetzten 
die Potenziale erkennen und einen fördern.“

LEHRREICH

_Als wichtigste Meilensteine seiner Karriere sieht Rainer Perneker seine Tätigkeit in 

der Produktion und seine Zeit in den USA: „In einem fremden Land zu arbeiten und zu leben prägt 
ungemein – vor allem in der sozialen Kompetenz.“ Ob er rückblickend einen anderen Weg ge-
wählt hätte? Zum Beispiel statt einer Lehre gleich die HTL zu besuchen? „Das wäre natürlich eine 
Möglichkeit gewesen. Mir hätten aber die Vielfalt der Tätigkeiten und der praktische Bezug gefehlt, 
die man durch ein Handwerk erlernt“, so Perneker. 

unternehmen werDen irgenDwann 

nicht mehr in Der lage sein, 

genügenD fachpersonal 

für Die proDuktion oDer 

aDministration zu finDen unD 

gleichzeitig Die erwartungen von 

mehrfachakaDemikern nicht mehr 

erfüllen können.

CLAUDIA MAJOR 

leiteRin stRateGisches hR-ManaGeMent 

DeR GReineR hOlDinG aG

systeme wie Lehre mit Matura und akade-
mische Lehrgänge für Nicht-Maturanten 
lässt alle Möglichkeiten offen. Kein Ju-
gendlicher muss befürchten, sich Chan-
cen zu verbauen, indem er sich für eine 
Lehre entscheidet - ganz im Gegenteil. 
Wir versuchen daher alle Meinungsbildner 
und Entscheidungsträger im Umfeld eines 
potentiellen Lehrlings wie Eltern, Familie, 
Lehrer und Freundeskreis möglichst gut 
einzubinden und zu informieren, wenn es 
um die Wahl der weiteren Ausbildung geht. 

Was macht einen guten Lehrling aus? 
Wie kann man als Lehrling zeigen: 

Hallo, ich bin die Führungskraft von 
morgen!

claudia maJor: 

 Neugier, Freude am Lernen, 

Durchhaltevermögen, Ehrgeiz, gute Um-