43
Frischbacköfen installiert, seitdem pro-
duziert er für uns“, sagt Hofer. Schnell
verbreitet sich das Konzept, 1988 wird
die Firma „Die Backstube“ gegründet,
die international seit 1996 als Pan&Co
auftritt.
Mittlerweile ist man im Handel und in
Tankstellen österreichweit die Nummer
eins, Pan&Co beliefert unter anderem
die Backshops von OMV und Spar. Seit
August gehört auch die Bäckereikette
Ring zur Unternehmensgruppe. Eine
Übernahme, die für Wolfgang Hofer
auch symbolischen Charakter hat. Denn
die Bäckerei Ring wurde ursprünglich
1916 als „Ring von Bäckern“ gegrün-
det. Die Grundidee war, dass einzelne
Betriebe durch die Nutzung von Syn-
ergien effizienter und wirtschaftlicher
arbeiten. „Diese Strategie ist auch ein
Teil unserer Unternehmenskultur“, sagt
Hofer, „meine Vision ist es, die einstige
Idee vom Ring der Bäcker neu aufleben
zu lassen und durch Kooperationsmög-
lichkeiten die Wettbewerbsfähigkeit von
Traditionsbetrieben zu sichern.“
Das Unternehmen ist dabei, immer
stärker auch andere Länder zu erschlie-
ßen. „Während wir in der Anfangspha-
se teilweise noch aus Nachbarländern
Backwaren importiert haben, exportie-
ren wir mittlerweile“, sagt Hofer. Beson-
ders interessant für das Unternehmen
sind Märkte im Umkreis von Österreich,
der Exportanteil liegt bei etwa 20 bis 25
wenn Man Den PatRiaRchischen
FühRUnGsstil nicht aBleGen kann,
wiRD Man Das Gewünschte
wachstUM nicht RealisieRen
kÖnnen – es kann schwieRiG sein,
veRantwORtUnG aBZUGeBen.
wOLFGANG HOFER
GRünDeR UnD GeschäFtsFühReR Pan&cO
Prozent. Seit drei Jahren wird der Markt
in den USA und Kanada bearbeitet, nun
wagt man erste Gehversuche. „Wir ver-
suchen einige Produkte, wie zum Bei-
spiel den Apfelstrudel zu etablieren“,
sagt der Geschäftsführer, „der Markt
hat sehr viel Potential, ist aber auch
sehr kompliziert.“ In der Vergangen-
heit musste Pan&Co bei der Internati-
onalisierung Rückschläge einstecken.
Die Niederlassungen in Brüssel und
Helsinki wurden wieder geschlossen,
heute wird alles von Österreich aus be-
treut. „Das waren wertvolle Erfahrun-
gen.“ Er rät Familienunternehmen auf
Expansionskurs, den Mitarbeitern die
Möglichkeit zu geben, mitzuwachsen.
Das größte Problem sei oft die patriar-
chische Führung: „Wenn man die nicht
ablegen kann, wird man das gewünsch-
te Wachstum nicht realisieren können –
es kann schwierig sein, Verantwortung
abzugeben.“ Besonders im Internatio-
nalisierungsprozess sei es unumgäng-
lich, dass man auch als Geschäftsführer
nicht mehr bei allen Prozessen bis ins
Detail informiert ist.
Innovation seit vier
Generationen
Das niederösterreichische Traditions-
Unternehmen Pollmann hat es bereits
geschafft, sich international zu etablie-
ren. Man betreibt jeweils eine Niederlas-
sung in den USA, China und Tschechien,
der Exportanteil der österreichischen
PAN & CO
Mitarbeiter
_ca 200
Jahresumsatz
_80 millionen euro
Exportquote
_20 bis 25 prozent
Gegründet
_1988 als „die back-
stube“, international als pan&co
seit 1996