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das Unternehmen von Uhrmacher Franz 
Pollmann gegründet, man produzierte 
Uhrwerke. Auch wenn sich seitdem die 
Produkte völlig geändert haben: „Man 
ist immer der Familientradition treu 
geblieben, das Unternehmen wird nach 
wie vor sehr familiär geführt, das ist 
auch ein Grund dafür, dass unsere Mit-
arbeiter sehr loyal sind und sich Poll-
mann gegenüber verpflichtet fühlen“, 
erzählt uns Negeli. Während wir durch 
die Produktionshallen in der Zentrale 
in Karlstein spazieren, führt der CEO 
Smalltalk mit dem Lagerstapel-Fahrer, 
scherzt mit einer Fachkraft, scheint je-
den Mitarbeiter persönlich zu kennen. 

„Unsere Stärke ist, dass wir groß genug 

sind, um international zu sein – und 
gleichzeitig klein genug, um flexibel zu 
bleiben“, sagt er. 

Diese Flexibilität wird auch weiterhin 
gefragt sein – denn gerade in der Auto-
mobilindustrie ändern sich ständig die 
Anforderungen. „Derzeit ist die Branche 
getrieben von dem großen Thema CO2-
Reduktion, dazu braucht das Fahrzeug 
immer mehr passive Kontrolle und mehr 
und mehr Systeme, die Messungen vor-
nehmen“, sagt Negeli, „unsere Tech-
nologie passt mit der Kombination von 
Bauteilen, die Strom und Signale wei-
terleiten können, sehr gut in diesen Be-
reich.“ Auch im Hybridbereich bekommt 
das Unternehmen mittlerweile Aufträge. 

„Da arbeiten wir bereits sehr intensiv mit 

unseren Hauptkunden zusammen, in 
dem Bereich treibt eine Innovation die 
andere vor sich her.“ Auch der Interna-
tionalisierungs-Prozess ist noch lange 
nicht abgeschlossen. Man habe noch 
Potential in China, nach dem Gesetz der 
Regelmäßigkeit folgend werde es auch 
in Zukunft Erweiterungen geben. „Sonst 
stoßen wir an unsere Grenzen – wir wol-
len aber weiter wachsen und uns nicht 
von limitierten Platzangeboten aufhal-
ten lassen“, sagt Negeli._

Produktion beträgt 98 Prozent, 2013 er-
zielte man erstmals einen Umsatz von 
mehr als 100 Millionen Euro. Schon 

1992, kurz nach dem Fall des eisernen 

Vorhangs, wurde die erste Niederlas-
sung in Tschechien eröffnet, die zuerst 
nur als „verlängerte Werkbank“ gedacht 
war, sich aber schnell zu einer wichti-
gen Stütze entwickelte. Heute arbeiten 
weltweit 1200 Mitarbeiter für Pollmann, 
in Karlstein sind es mehr als 500, da-
mit ist man der größte Arbeitgeber in 
der Region. Nur wenige Familienun-
ternehmen bestehen bis über die dritte 
Generation hinaus, bei Pollmann ist mit 
Robert und Markus bereits die vierte 
Generation am Ruder. Grund dafür ist 
die enorme Innovationskraft. „Denn die 
Produkte des Unternehmens sind zwei 
Mal in den vergangenen 50 Jahren der 
Digitalisierung zum Opfer gefallen“, 
sagt Pollmann-Österreich Geschäfts-
führer Erwin Negeli, „beim ersten Mal 
unser mechanischer Kilometerzähler 
für Autos, der innerhalb kurzer Zeit 
komplett durch die Elektronik ersetzt 
wurde, beim zweiten Mal war es eine 
Chassis-Platte, ein Bestandteil von Vi-
deorekordern - die durch die Verwen-
dung der CD-Technologie überflüssig 
geworden sind“. Über die bestehenden 
Kontakte in die Automobilindustrie und 
Know-How konnte man jedoch schnell 
wieder mit speziellen Anfertigungen im 
Schiebedach-Bereich Fuß fassen, wo 
man heute Weltmarktführer ist. „Später 
sind weitere Anwendungen dazugekom-
men. Jetzt werden komplexe Metall-
Kunststoff-Verbindungen 

produziert, 

die etwa für Türschlösser, elektrische 
Lenkungen oder im Bereich Stockauto-
matik verwendet werden“. 

Familiäre Führung, 

loyale Mitarbeiter

Die Geschichte von Pollmann reicht zu-
rück bis ins Jahr 1888: Damals wurde 

UnseRe stäRke ist, Dass wiR GROss 

GenUG sinD, UM 

inteRnatiOnal ZU sein – UnD 

GleichZeitiG klein GenUG, UM 

FleXiBel ZU BleiBen. 

ERwIN NEGELI

ceO POllMann ÖsteRReich 

POLLMANN

Mitarbeiter

_ca 1200, 

davon 500 in österreich 

Jahresumsatz

_108 millionen 

euro

Exportquote

_in der österreichi-

schen produktion 98 prozent

Gegründet

_1888 von franz 

pollmann, familienunternehmen 

seit vier generationen