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WeLtkLasse:
MuLti-kuLti in der firMa
Jeder mensch ist Anders. Jedes LAnd ist Anders. und Auch Jede firmA hAt
ihre eigenheiten. dOch wAs pAssiert, wenn ALL dAs An einem einzigen Ort
AufeinAndertrifft? mAn nennt es „muLti-kuLti“. ein themA, dAs durch
die gLObALisierung immer mehr An bedeutung gewinnt. beim führenden
bAckmitteLhersteLLer bAckALdrin ist dies Längst ALLtAg. in der firmenzentrALe in
Asten stAmmen rund ein fünfteL ALLer mitArbeiter Aus Anderen Ländern, insgesAmt
Aus circA 25 vERsCHIEDEnEn nAtIonEn. wie geLingt dAs? und wie wird Aus ALL den
muLti-kuLtureLLen einzeLteiLen ein erfOLgreiches gAnzes?
„Oh nein, ich hab meine Stulle verges-
sen!“ Wenn Petra Schulz das in ihrer
Anfangszeit zu ihren Kollegen gesagt
hat, waren die Antworten darauf ratlose
Blicke und hochgezogene Augenbrauen.
Heute wissen längst alle, dass die Ber-
linerin damit ihr Jausenbrot meint. Und
heute versteht sie auch schon mühelos
den österreichischen Dialekt. Ansonsten
gab es aber keine Startschwierigkeiten
für die gebürtige Deutsche, die mitt-
lerweile das Qualitätsmanagement bei
backaldrin leitet. „Ich habe mich von
Anfang an sowohl privat als auch in der
Firma heimisch gefühlt. Ich liebe Öster-
reich – vor allem die Berge. Hier ist al-
les so schön erhalten und im Gegensatz
zu Deutschland klein und gemütlich. In
Berlin war es sehr hektisch und indust-
riell“, erzählt Schulz, die zuvor in einem
renommierten deutschen Lebensmittel-
unternehmen gearbeitet hat. Die ausge-
schriebene Stelle als Laborleiterin bei
backaldrin lockte sie 2003 nach Öster-
reich. „In einem Konzern gibt es strenge
Hierarchien, die direkte Konversation ist
oft schwierig. Deshalb hat mich das Fa-
milienunternehmen von Anfang an ge-
reizt. Und ich habe es nie bereut, es ist
wunderbar, hier zu arbeiten. Der Eigen-
tümer kennt jeden Mitarbeiter mit Na-
men, spricht Lob aus und gibt aber auch
konstruktive Kritik – so identifiziert man
sich viel mehr mit der Firma.“ Von ihrer
Heimat hat sie nicht nur ihre jahrelange
Berufserfahrung mitgebracht, sondern
auch ihre Entscheidungskraft: „Ich bin
eine Macherin – nicht zerreden, sondern
tun. Am Anfang hab ich schon gemerkt,
dass die Österreicher etwas zögerlicher
sind. Aber ich finde die Kombination
macht es aus – preußische Zackigkeit in
Verbindung mit der ruhigen österreichi-
schen Art.“
Yan Yan und Win Win
Genau das sei die Herausforderung beim
Führen von multi-kulturellen Teams,
weiß Martin Mayr von backaldrin Inter-
REDAKTION_sUsanna wURM & saBRina kainRaD
ART DIRECTION_aleXanDRa aUBÖck
FOTOGRAFIE_MaRiO RieneR
ILLUSTRATIONEN_aleXanDRa aUBÖck
Julischka Jackson
/ Südafrika
Sales Support Managerin
Dominic Asante
/ Ghana
Mitarbeiter in der Produktion
Petra Schulz
/ Deutschland
Leiterin Qualitätsmanagement