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wir müssen ermöglichen, Dass 

jeDer mitarbeiter sein jeweiliges 

potential am arbeitsplatz voll 

entfalten kann.

MARTIN MAYR

BackalDRin inteRnatiOnal, 

MitGlieD DeR GeschäFtsleitUnG 

national und Mitglied der Geschäftslei-
tung. „Wir müssen ermöglichen, dass je-
der Mitarbeiter sein jeweiliges Potential 
am Arbeitsplatz voll entfalten kann und 
dass von ihm dennoch gewisse notwen-
dige Richtlinien befolgt werden.“ Auch 
die Chinesin Yan Yan kann bei backaldrin 
ihr Potential einbringen. Seit 1991 lebt 
sie in Österreich, bereits neben ihrem 
Studium arbeitete sie für backaldrin. 

„Die Sprache kann man lernen, aber 

damit versteht man nicht automatisch 
die Mentalität – ich weiß, wie Chinesen 
denken, kenne ihre Traditionen und Ge-
wohnheiten“, erzählt die 33-Jährige, die 
zur Zeit in Karenz ist. Chinesen seien 
nicht so direkt und würden Botschaf-
ten verpackt anbringen, sodass man sie 
selbst entschlüsseln müsse. Die kultu-
rellen Unterschiede zwischen Chinesen 
und Österreichern sind vielfältig: „Die 
Arbeitsweise ist ganz anders. In China 
verlaufen Arbeit und Freizeit ineinander, 
man ist sieben Tage die Woche rund um 
die Uhr für die Arbeit erreichbar, es gibt 
keinen Urlaub. Die Österreicher arbei-
ten zwar weniger, sind aber viel produk-
tiver“, sagt Yan Yan. Nach ihrem Studi-
um arbeitete sie zweieinhalb Jahre für 
backaldrin in China. „Ich bin dann aber 
draufgekommen, dass ich schon viel zu 
sehr Österreicherin bin, ich hätte mich 
dort nicht wieder einleben können. Die 

Zeit war sehr interessant, aber der Le-

bensstandard ist in Österreich einfach 
besser.“

Auch Julischka Jackson aus Südafrika 
schätzt Österreich als neue Heimat sehr. 

„Hier kann ich ohne Probleme abends al-

lein zu Fuß gehen – diese Sicherheit gibt 
mir eine persönliche Freiheit.“ Ihr Vater 
ist Österreicher, wanderte aber vor 45 

Jahren nach Afrika aus. 2013 hat sich die 

42-Jährige bewusst dafür entschieden, 
nach Österreich zu ziehen: „Mein 20-jäh-
riger Sohn wollte hierher – hier hat er 
einfach bessere Ausbildungschancen. 

Und da dachte ich mir, ich gehe mit und 
mache einen Neuanfang.“ Dieser ist ihr 
gelungen: Sie arbeitet mittlerweile als 
Sales Support Manager bei backaldrin 
und ist mit ihrer Muttersprache Eng-
lisch im ständigen Kontakt mit internati-
onalen Kunden, überprüft und übersetzt 
internationale Texte. Die kulturellen 
Unterschiede seien nicht groß, doch der 
Sinn für Humor sei völlig verschieden. 

„Afrikaner lachen über ganz andere Din-

ge“, erzählt sie und schmunzelt. „Aber 
zum Glück haben wir ja eine Reinigungs-
frau aus Ghana – sie ist immer fröhlich 
und singt afrikanische Lieder beim Put-
zen. Jeden Morgen umarmen wir uns – 
das ist wie ein Stück Heimat für mich“, 
erzählt Julischka Jackson, die sich im 
Unternehmen sehr geschätzt fühlt. 

Zehn zu Eins für Ghana

Diese Wertschätzung sieht Martin Mayr 
als grundsätzliche Voraussetzung für 
ein erfolgreiches Miteinander: „Egal 
ob national oder international, wichtig 
sind immer eine positive Grundeinstel-
lung, ein höflicher, respektvoller wie 
wertschätzender gemeinsamer Um-
gang.“ Und das wird hier in Asten of-
fenbar wirklich gelebt. Dominic Asante, 
seit sechs Jahren Lagermitarbeiter bei 
backaldrin, bestätigt das. Vor seinem 
ersten Arbeitstag war er sehr nervös. 

„Ich war der erste Schwarze hier“, erin-

nert er sich. Seine Sorgen stellten sich 
als unnötig heraus. „Das Arbeitsklima 
ist sehr angenehm, wir haben hier eine 

wirklich gute Gemeinschaft“, erzählt der 
33-Jährige, der sich nicht nur als fleißi-
ger Mitarbeiter einen Namen gemacht 
hat, sondern auch als Top-Fußballspie-
ler. Er grinst. „Im Sommer veranstalten 
wir immer Fußballspiele – Zehn zu Eins 
haben wir gewonnen, als wir Dispositi-

on/Expedit gegen Bäcker gespielt ha-
ben.“ Seit zehn Jahren wohnt er nun in 
Österreich, in Linz hat er eine schöne 
neue Heimat gefunden. „Linz ist ruhig 
und sauber, hier will ich bleiben, arbei-
ten und eine Familie haben.“ 

Der Pole Marcin Gryszczynski hatte hin-
gegen ganz andere Pläne – nach sei-
nem Chemie-Studium in Polen wollte 
er unbedingt einen Job in seiner Heimat 
haben. Konnte aber keinen finden. Und 
so ist er mit 200 Euro und zwei Koffern 
nach Österreich gekommen. „In Polen 
verdient man monatlich rund 500 Euro 
und daher dachte ich mir, dass ich viel 
Geld mit habe. Nun ja ...“, er runzelt 
die Stirn. „Das war natürlich nicht viel. 
Aber ich war zu 100 Prozent motiviert, 
hier eine Arbeit zu finden“, erzählt der 
26-Jährige. Über eine Arbeitsüberlas-
serfirma kam er zu backaldrin, seit April 
ist er fix als Labormitarbeiter angestellt. 
Österreich schätzt er sehr: „Hier bin ich 

Yan Yan

 / China

Area Sales Managerin

Marcin Gryszczynski

 / Polen

Mitarbeiter im Labor