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weile häufig eine 70-Stunden-Arbeits-
woche beschert. Im ersten Jahr als 
Wirtschaftsbund-Direktor gab es als 
große Herausforderungen die Natio-
nalratswahl 2013 und die Europa-Wahl 

2014 beim Laufen zu analysieren. Und 
der Stoff zum Nachdenken wird auch 
im nächsten Jahr nicht ausgehen: Es 
folgen die Wirtschaftskammerwahlen 
im Frühjahr 2015 und es stehen die Be-
reiche Arbeitszeitflexibilisierung, Ent-
bürokratisierung, Senkung der Steuern 
und Abgaben und drohender Fachkräf-
temangel für die Stärkung des Wirt-
schaftsstandortes im Fokus. „Unter-
nehmen brauchen eine starke Stimme 

wie den Wirtschaftsbund, denn einzeln 
werden sie nicht gehört“, so Greil.

Starke Stimme

Als Beispiel dafür nennt der Wirt-
schaftsbund-Direktor die Aussage vom 
Generaldirektor des oberösterreichi-
schen Leitbetriebes voestalpine, Wolf-
gang Eder, der die Zukunft des Stand-
ortes Österreich langfristig in Frage 
stellte: „Wenn ein Großer etwas sagt, 

kommt er auf die Titelseiten der Zeitun-
gen. Die Kleinen haben dieselben Pro-
bleme, werden aber nicht gehört.“ In 
Oberösterreich sind 97 Prozent der rund 
80.000 Unternehmen Klein- und Mittel-
betriebe (KMU) mit bis zu 250 Mitar-
beitern. 60 Prozent aller Unternehmen 
in Oberösterreich sind Ein-Personen-
Unternehmen (EPU). Der oberösterrei-
chische VP-Wirtschaftsbund hat aktuell 
rund 17.100 Mitglieder.

Dass sich Leute über die Politik be-
schweren und das Gefühl haben, nichts 

STECKbRIEF

Geboren

_5. september 1968

wohnort

_katsdorf

Familie

_ehefrau waltraud

Sport

_Laufen & golf

Ausbildung

_Ahs-matura, 

hAk-kolleg, mbA-studium

berufsweg

_10 Jahre in der 

privatwirtschaft, övp-bezirks-
geschäftsführer in perg, 
2006 wechsel in den wirt-
schaftsbund Oberösterreich, 
seit August 2013 wirtschafts-
bund-direktor

gedanken. 

wolfgang greil. 

motto

_Lieber selbst (mit)gestalten, als von anderen gestaltet werden. 

Kindheitstraum

_Fußballprofi.

arbeitsstil

_teamorientiert, Betroffene zu Beteiligten machen.

stärken

_sehr genau, kompromissbereit, Meinungen anderer anhören 

und dementsprechend entscheiden, verlässlich, loyal.

schwächen

_zu genau bis hin zu pedantisch, ungeduldig.

stadt oder land

_Ich lebe am Land und arbeite in der Stadt – 

die perfekte Kombination.

würde weitergehen, kann Greil in ge-
wissem Maße verstehen. Er möchte 

selbst gerne mehr Bewegung und Ver-
änderung haben. Gleichzeitig hat ihm 
der Aufstieg vom Stellvertreter zum Di-
rektor des oberösterreichischen Wirt-
schaftsbundes eine neue Sichtweise 
verschafft: „Ich habe erst jetzt gese-
hen, wie komplex manche Dinge sind.“ 
Schnell Reformen zu verlangen sei 
leicht. Wenn man sich aber die Dinge 
im Detail ansehe, zeigen sich verschie-
dene Interessen. Daher sei es nicht im-
mer möglich Veränderungen so rasch 
durchzuführen. „Es gibt immer zwei 
Seiten einer Medaille“, erklärt Greil.

Persönliche Bilanz

Dementsprechend hat ihn das erste 

Jahr in seiner Funktion auch persönlich 

verändert. Er trete jetzt selbstbewuss-
ter auf, habe viel in der Kommunikation 
gelernt und sei diplomatischer gewor-
den: „Als Geschäftsführer sind viele 
Entscheidungen zu treffen.“ Überrascht 
haben Greil die vielen anstehenden 
Personalentscheidungen. Der Wirt-
schaftsbund entsendet die Funktionäre 
in die Wirtschaftskammer Oberöster-
reich (WKOÖ) und bei rund 1.000 aktiven 
Unternehmern in der WKOÖ kommt es 
mehrmals wöchentlich zu Veränderun-
gen. 

Aber mit Veränderungen kann Greil 
umgehen: Trotz der angestrebten Fuß-

ballerkarriere spielt diese Sportart nun 
keine Rolle mehr in seinem Leben und 
er trauert dem auch nicht nach: „Ich bin 
sehr konsequent. Wenn, dann Vollgas in 
eine Richtung.“_