82

INFORMATIONSvERANSTALTUNG

Erster linzer Krebskongress für patienten am 31. jänner 2015

Ausbildungszentrum der Lfkk (circa 9 bis 15 uhr)

Themen wie Sport und Krebs, Ernährung und Krebs, Alternative Heilmethoden, Aufklärung 

über medizinische Fachbegriffe, finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten und vieles mehr 
stehen am Programm. Auch Peter Fuchs wird zum Thema Haarersatz einen Vortrag halten. 

Jeder, der Interesse hat, kann ohne Anmeldung daran teilnehmen. 

HEADDRESS

telefon_0676 51 62 720

www.headdress.info

gehe nicht nur um Haare, Wimpern und 
Augenbrauen, sondern auch um schöne 
Nägel und Permanent-Make-up. Schon 
vor der Chemotherapie könne man ein 
Umstyling machen, um im Vorfeld die 
Frisur zu tragen, die man danach mit 
dem Haarersatz haben möchte. Das 
Umfeld bemerkt den Haarausfall auf 
diese Weise nicht und auch für die Pa-
tientin selbst bedeutet es Sicherheit und 
Selbstbewusstsein. Wer lieber zu seinem 
Friseur des Vertrauens geht, kann trotz-
dem die Beratung in Anspruch nehmen. 
Peter Fuchs spricht dabei bewusst nicht 
von Perücken, sondern von Haarersatz. 

„Dieser Haarersatz ist so gefertigt, dass 

man ihn permanent tragen kann – also 
weder zum Schlafen noch zum Baden 
abnehmen muss.“ Diese Spezialanferti-
gungen wiegen zum Teil nur 40 Gramm. 
Der Schnittzone-Inhaber setzt dabei auf 
den Qualitätshersteller, der auch die 
Perücke von der damals an Brustkrebs 
erkrankten Sylvie Meis angefertigt hatte. 

Wohlfühlen

Wer trotz Chemotherapie eine modi-
sche Frisur, volle Wimpern und Augen-
brauen trägt, fühlt sich dadurch nicht 
nur attraktiv, sondern auch wohl. Und 
genau darum gehe es, so Primar Op-
pelt. „Gerade in so einer schwierigen 
Lage ist die Gefahr groß, depressiv zu 
werden. Für den Heilungsprozess ist es 
aber wichtig, dass sich der Mensch wohl 
fühlt.“ Sein gewohntes Leben so gut wie 
möglich fortzuführen, könne maßgeb-
lich dazu beitragen. „Wir haben viele 
junge Patientinnen, die kleine Kinder 
haben“, sagt der Mediziner. Einem Vier-
jährigen zu erklären, die Mutter werde 
jetzt eine Glatze haben, sei schwierig. 
Eine neue Frisur dagegen sei für Kin-
der viel einfacher zu akzeptieren. „Und 
natürlich ist es schon ein besonderes 

Lebensgefühl, mit seinem Kind weiter-
hin ins Schwimmbad gehen zu können. 
Wir reden heute von der personifizier-
ten Therapie. Weg von der Therapie für 
alle – hin zur individuellen Therapie. 
Das ist ein großer Trend. Und wir wollen 
noch etwas draufsetzen: Jeder Patient 
soll sein auf ihn abgestimmtes Styling 
haben. Nicht mausgrau und mit Löck-
chen“, so der gebürtige Deutsche. Die 
Kosten so eines Haarersatzes liegen 
zwischen 300 und 600 Euro, je nach Ver-
sicherungsanstalt, wird ein Teil der Kos-
ten rückerstattet.  „Das ist zum Glück 
kein Kassenschlager. Schließlich ist die 
Anzahl der Patientinnen begrenzt. Und 
für die wollen wir das machen, denn der 
Bedarf ist ganz klar da“, so Oppelt wei-
ter. Peter Fuchs kann diesen neuen Ge-
schäftszweig mit seinem Basisgeschäft 
verbinden. Er legt aber großen Wert da-
rauf, seine Mitarbeiter professionell zu 
schulen: „Das Medizinische ist bei uns 
im Hintergrund, aber jeder Mitarbeiter 
muss verstehen, wie sich die Patienten 
fühlen und was sie gerade durchma-
chen, um sie bestmöglich beim Styling 
beraten zu können.“
Wenn eine Patientin nun also ihren Arzt 
besorgt danach fragt, ob ihr die Haare 
ausgehen werden, dann lautet die Ant-
wort jetzt: „Ja. Aber es gibt hier jeman-
den, der Sie begleitet.“_

EIN (vOR)bILD 

vON EINER FRAU. 

heidi stieger-lietz

Das strahlende Lächeln, die verschie-
denen Stylings – die Frau auf unseren 
Bildern ist nicht ein Model, das sich 
verkleidet. Sie heißt Heidi Stieger-
Lietz, ist Unternehmerin, und steht 
mitten im Leben. Ein Leben, das sich 
von einem Tag auf den anderen voll-
kommen veränderte. „Die Diagnose 
Krebs war für mich ein dramatischer 
Einschnitt“, erzählt sie. Es folgten 
Chemotherapien, Bestrahlungen und 
Operationen. Manchmal fühlte sie 
sich völlig am Ende, an „aufgeben“ 
war aber nie zu denken. „Ich bin Füh-
rungskräftecoach und Management-
trainerin. Für mich war von Anfang an 
klar, dass ich als Einzelunternehmerin 
nicht einfach für längere Zeit in Kran-
kenstand gehen kann – ich hatte Exis-
tenzangst.“ Einen kahlen Kopf wollte 
sie ihren Kunden aber nicht zumuten, 
also versuchte sie sich zunächst an 
einer Perücke ... „Ich konnte sie aber 
nicht tragen, ich hab es nicht ausge-
halten - es war absolut unangenehm.“ 

Im Powder Puff lernte sie, sich so zu 
schminken, dass sie sich selbst wieder 
gefallen konnte. „Es ist unglaublich, 
wie die Psyche davon beeinflusst wird. 
Wenn ich mich im Spiegel betrachte, 
denke ich mir sogar, dass ich eigent-
lich gesund aussehe und schon fühle 
ich mich viel besser. Wenn ich heute 

- weniger Stunden, dafür wesentlich 

effizienter und freudvoller als früher - 
arbeite, dann fühle ich mich fit und 
wohl“, erzählt Heidi Stieger-Lietz und 
freut sich, wenn sie anderen Mut ma-
chen kann.