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neun Golffreunde am Platz ihr Können un-
ter Beweis stellen. 

Zurücklehnen kommt 

nicht infrage

Dass ihm die Praxis mehr als die Theo-
rie behagt, zeigt sich schon während des 
Studiums in Linz, das er nicht beendet. 
Aus Praktika in der Eventbranche wird 
bald ein Vollzeit-Job, schließlich macht 
er sich im Außenwerbebereich selbst-
ständig. „Ich bin heute noch froh darüber, 
diesen Schritt gewählt zu haben“, sagt er 
rückblickend. 1996 gewinnt er den Wett-
bewerb um eine Privatfernseh-Lizenz im 
Raum Wels, ab 2000 übernimmt er TV3 
und kümmert sich um den Aufbau von LT1, 
das auch heute noch sein Steckenpferd 
ist. Damals zweifeln viele an dem Pro-
jekt – heute erreicht der Sender mehr als 

100.000 Menschen täglich. Das Alleinstel-

lungsmerkmal: umfassendste lokale und 
regionale Berichterstattung. „Wir wollen 
auch zukünftig unsere Qualität steigern, 
mit unserem Programm unterscheiden 
wir uns von der gewaltigen Masse der 
anderen Sender“. Zurücklehnen? Kommt 
für Holzhey nicht in Frage. Nebenbei ist er 
mit dem Traditionsnachtlokal Vanilli, dem 

pLanen, aufbauen, abschLiessen 

die meisten erfOLgreichen menschen schöpfen Aus ihren LeidenschAften krAft und 
inspirAtiOn für die Arbeit. bei Wolf-DIEtER HolzHEy ist dAs etwAs Anders: eine der 
grössten LeidenschAften des gebürtigen weLsers ist die Arbeit seLbst. genAuer 
gesAgt dAs unermüdLiche pLAnen und durchführen vOn neuen prOJekten – in der 
medienbrAnche mit Lt1, der gAstrOnOmie und im immObiLienbereich. bei der rettung 
des trAditiOnsvereins LAsk entwickeLte sich Aus der LeidenschAft sOgAr nOch mehr.

REDAKTION_valentin lischka

FOTOGRAFIE_JasMina RahManOvic

Holzhey lehnt sich in den grünen Sessel 
auf der Sitzplatztribüne des Linzer Stadi-
ons und lässt seinen Blick über den Rasen 
schweifen. Heute turnen nur einige Kinder 
auf der Laufbahn, vor wenigen Monaten 
feierten hier mehr als 10.000 begeisterte 
Fans die Rückkehr des LASK in den Pro-
fifußball – mit Holzhey mitten drin statt 
nur dabei. Die Sanierung und Neustruk-
turierung des Traditionsvereins als Präsi-
dent und Kopf der Gruppe „Freunde des 
LASK“ war neben den ersten Jahren beim 
Regionalsender LT1 seine bisher größte 
und wohl auch anstrengendste Heraus-
forderung. „Der Augenblick des Aufstiegs 
war der Moment für mich, wo sämtliches 
Leid und der Stress der Übernahme von 
mir abgefallen sind, gleichzeitig auch der 
Moment, in dem ich meinen Rücktritt be-
schlossen habe.“ Für alle überraschend 
gibt er sein Amt auf und tritt nach dem 
Erfolg in die zweite Reihe zurück. 

Kreativer Hobbybuchhalter 

Denn den 47-Jährigen reizen immer wie-
der neue Herausforderungen, bei seinen 
Projekten sieht er sich in der Rolle des Ar-
chitekten, der plant, aufbaut und schließ-
lich abschließt. „Ich bin ein Mann der 

Praxis, der glücklicherweise zwei Talente 
vereint: Den Hang zum Hobbybuchhalter, 
der alles strikt nach Strich und Faden auf-
gereiht haben muss, und den kreativen 
Part“, sagt Holzhey. Woher kommt dieser 
Antrieb? „Das weiß ich nicht genau, meine 
Eltern fragen mich das auch manchmal“, 
sagt er, „mich reizt immer wieder das 
Neue, ich gehe mit offenen Augen durch 
die Welt und kommuniziere gerne.“ Da-
für braucht er aber auch seine Phasen, in 
denen er komplett zurückgezogen nach-
denkt. Zeit dafür findet Holzhey meist in 
den Morgenstunden, im Sommer steht 
er bereits gegen halb fünf, im Winter um 
halb sechs Uhr auf. „Ich genieße dann 
zwei Stunden die Ruhe und denke über 
viele Dinge nach – dabei hole ich mir die 
Kraft für den Tag“, erzählt Holzhey. Sein 

Zuhause außerhalb des Zentralraums ist 

sein Energiepol, während er Linz als Ar-
beitsstadt sieht. „Am Land bin ich nicht 
verpflichtet, etwas zu repräsentieren und 
ständig zu netzwerken, das gibt mir eine 
gewisse Freiheit, um Abstand zu gewin-
nen“. Inspiration für die Arbeit holt er sich 
bei der Familie, im Winter beim Skifahren 
und im Sommer beim Tennis. Seine Lei-
denschaft ist das Golfen – jeden Dienstag 
Abend gibt es einen G9-Gipfel, bei dem 

treffpunkt inspiration

wO MACHER IMPULSE FINDEN