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Vor zwei Jahren haben wir 

damit begonnen, unser System 

auf eigene Bauern umzustellen.

FLORIAN HIPPESROITHER
Geschäftsführer, Gourmetfein

einzigartig. „Wir haben zahlreiche Be-
sucher, die sich das bei uns anschau-
en und informieren, wie es funktioniert. 
Sogar aus Südafrika waren schon Gäste 
da“, sagt Hippesroither. Nicht nur für die 
Konsumenten, auch für die Landwirte 
ergeben sich dadurch völlig neue Mög-
lichkeiten. Gleichzeitig erhöht sich der 
Druck gewissermaßen. Hippesroither: 

„Auf einmal bekommt der Bauer wieder 

ein Gesicht und tritt aus der Anonymi-
tät hervor, rückt in den Fokus.“ Manfred 
Moser kann sich noch erinnern, als ihm 
klar wurde, was das bedeutet. „Ich bin 
gerade bei einem Kaffee gesessen und 
dann hat mir ein Freund eine WhatsApp-
Nachricht geschickt, dass er gerade 
Bratwürstel isst, deren Fleisch von mei-
nem Hof stammt“, sagt er und lacht. Für 
ihn sei das keinesfalls ein zusätzlicher 
Druck. Vielmehr sei es eine weitere Mo-
tivation, genau zu wissen, was mit den 
eigenen Tieren passiere. 

Stress bedeutet 
weniger Qualität 

Dazu gehört natürlich auch die Schlach-
tung. Die passiert in Pichl bei Wels, nur 
zwanzig Autominuten vom Hof der Mo-
sers entfernt. Das ist keine Selbstver-
ständlichkeit. „Oft werden oberösterrei-
chische Schweine zu Schlachthöfen in 
die Steiermark oder nach Niederöster-

reich transportiert und dort geschlach-
tet, für die Tiere ist das ein zusätzlicher 
Stress“, sagt Gudrun Moser. Besonders 
dann, wenn die LKW-Fahrer unter Zeit-
druck stehen und unsanft mit den Tie-
ren umgehen. Im Fall der Mosers kann 
das nicht mehr passieren: Ein anderer 
Gourmetfein-Vertragslandwirt aus der 
Region, der jahrelange Erfahrung mit 
Schweinen mitbringt, holt die Tiere mit 
einem modernen LKW ab und bringt sie 
zum Schlachthof. „Wenn das ein Fach-
mann macht, der noch dazu die Ruhe in 
Person ist und sich um die Tiere küm-
mert, dann ist das schon etwas ganz An-
deres“, sagt Moser. Abgesehen von un-
nötigem Leiden wird so auch vermieden, 
dass die Qualität des Fleisches leidet. 
Bei gestressten Tieren verändert sich 
der PH-Wert, das wirkt sich negativ auf 
den Geschmack aus. 

Und genau bei diesem Geschmack will 
Gourmetfein keinen Kompromiss ein-
gehen. Seit 2014 produziert man offizi-
ell den „besten Leberkäse Österreichs“. 
Der unabhängige Verein für Konsumen-
teninformation kürte das Unternehmen 

zum Testsieger in der Kategorie "Clas-
sic-Leberkäse dünn geschnitten". Im 
Gegensatz zu vielen anderen Leberkäse-
Produzenten werden keine Fleischreste 

verwendet. Die besten Fleischstücke, 
das Filet und Karree, verwendet Gour-

Bild unten: Florian Hippesroither, 

Gourmetfein-Geschäftsführer (von 

links), mit Vertragsbauer Manfred 

Moser.

SCHWERPUNKT 

REGIONAL