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sein. Wir hätten es auch schon früher
erreicht, hätten wir nicht die Mehraus-
gaben für die Flüchtlingskrise gehabt.
Aber ich will mich nicht rausreden. Wir
müssen auch bei außerplanmäßigen Er-
eignissen soweit sein, dass wir ein aus-
geglichenes Budget erreichen können.
Diese Kritik lasse ich gelten.
Massive Kritik hagelte es für FP-Sicher-
heits-Landesrat Elmar Podgorschek
wegen diverser Aussagen, wie etwa
„Wir laufen Gefahr zur Minderheit im
eigenen Land zu werden.“, „Bürger-
kriege sind vorprogrammiert“. Der oö.
Landespolizeidirektor Andreas Pilsl hat
sich massiv gegen die Aussagen ausge-
sprochen. Wie stehen Sie dazu?
HAIMBUCHNER_Es ist für mich ein sta-
tistisches Faktum, dass wir eine Min-
derheit im eigenen Land werden, wenn
die Einwanderung so weitergeht. Ein
politischer Verantwortungsträger, der
diese Fakten ignoriert, hat in der Politik
nichts verloren. Der Kollege hat diese
Probleme entsprechend angesprochen
und das sehr pointiert. Ich sehe keinen
Grund, dem lieben Elmar etwas auszu-
richten, ganz im Gegenteil. Polizeichef
Pilsl schätze ich, dessen politische Aus-
sagen kommentiere ich aber nicht. Es
würde ihm guttun, das politische Ban-
kett zu meiden.
Welche Punkte werden im zweiten Re-
gierungsjahr als erstes angegangen?
HAIMBUCHNER_Der wichtigste Punkt
wird die Überprüfung des Sozialres-
sorts sein. Wir müssen die Ausgaben-
steigerung in den Griff bekommen, weil
ansonsten das gesamte Sozialgefüge
darunter leidet. Wir wollen damit einen
Fahrplan für ein ausgeglichenes Bud-
get 2018 festlegen. Der nächste Punkt
ist, Junges Wohnen weiter zu forcieren.
Zwischen 50 und 100 Wohneinheiten pro
Jahr sollten wir zustande bringen.
Der größte Brocken – das Sozialressort
– liegt ja bei der SPÖ ...
HAIMBUCHNER_Die SPÖ hat immer
darauf bestanden, dass sie das Sozial-
ressort führen darf. Aber ich sehe keine
inhaltliche Kompetenz der SPÖ in die-
sem Bereich. Es ist schockierend, den
Untergang dieser Partei mitansehen
zu müssen. Ich kenne die neue Sozi-
al-Landesrätin Birgit Gerstorfer noch
nicht so gut, aber ich gehe dennoch da-
von aus, dass man mit ihr zusammen-
arbeiten kann.
Der Rechte Kongress der „Verteidiger
Europas“ in Linz hat für Schlagzeilen
gesorgt. Wovor genau muss Europa
verteidigt werden?
HAIMBUCHNER_Da müssen Sie die Ver-
teidiger Europas selbst fragen, die die-
sen Kongress veranstaltet haben.
Aber die FPÖ war mit Generalsekretär
Herbert Kickl als Festredner prominent
beteiligt ...
HAIMBUCHNER_Generalsekretär Kickl
war ein Gast. Was mich gestört hat, war
das intolerante Umfeld, das diese Ver-
anstaltung verhindern wollte. Ich habe
mich auch massiv dagegen ausgespro-
chen, den Mietvertrag für die Redouten-
säle zu kündigen.
Es wirft dennoch ein fahles Licht darauf,
dass mit Herbert Kickl der Wahlkampf-
manager von Norbert Hofer, der als
möglicher Bundespräsident, Österreich
nicht nur in Europa, sondern auch
nach außen repräsentieren will, an
einem Kongress gegen ethnokulturelle
Verdrängung der europäischen Völker
teilnimmt.
HAIMBUCHNER_Wie das jemand nennt,
da bin ich nicht der politische Korrekt-
heitszeremonienmeister. Ich sehe eher
die Politik Alexander Van der Bellens
für gefährlich an, er ist außenpolitisch
eine Katastrophe. Er hat den arabischen
Frühling begrüßt, war auch für den Sturz
Gadaffis. Dieser war sicherlich ein Dik-
tator und in vielen Bereichen ein Despot,
aber was man in diesem Land hinterlas-
sen hat, ist eine Katastrophe. Das ist die
Politik Van der Bellens.
Es werden diverse Zeitpunkte genannt,
wann Pühringer geht. Wissen Sie
etwas?
HAIMBUCHNER_Ich weiß den Zeitpunkt
selbst nicht. Ich würde es aber schade
finden, wenn er in einem absehbaren
Zeitraum sein Amt zurücklegen wür-
de, weil ich die Zusammenarbeit sehr
schätze.
Was macht für Sie einen Populisten aus
und würden Sie sich selbst als einen
bezeichnen?
HAIMBUCHNER_Ich definiere Populist
nicht. Das ist ein Möchtegern-Kampf-
begriff der Linken. Wenn man mich von
der linken Reichshälfte als Populist be-
zeichnet, ist mir das wurscht._