Insgesamt geht es darum,
gemeinsam die komplette
Lieferkette zu durchleuchten,
Ineffizienzen zu identifizieren,
Prozesse zu verschlanken bzw.
überhaupt erst messbar zu
machen.
MICHAEL RAUHOFER
Niederlassungsleiter
Standort Hörsching, Dachser
den, wenn dieser beim Kommissionieren
in Verzug gerät und könne rechtzeitig die
Verkehrs- und Verladepläne anpassen.
Weiters könne der Logistikdienstleister
mit aktuellen Kundendaten etwa die Ent-
wicklung des Wetters und des Fracht-
marktes beobachten. Doch auch wenn
dies alles mit der IT von Dachser bereits
möglich wäre, gebe es die vollständige
Vernetzung mit den Kunden häufig noch
nicht. „Insgesamt geht es darum, ge-
meinsam die komplette Lieferkette zu
durchleuchten, Ineffizienzen zu identi-
fizieren, Prozesse zu verschlanken bzw.
überhaupt erst messbar zu machen. Da-
für braucht es natürlich Vertrauen und
Offenheit zwischen Logistikdienstleister
und Kunden“, sagt Rauhofer.
BEZAHL
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In einem weltweiten Ranking liegt der heimische Logistikstandort auf
Platz 7. Diese Spitzenposition im Wettbewerb muss durch intelligente
Maßnahmen nachhaltig abgesichert werden, sind sich WKOÖ
Verkehrs-Spartenobmann Johannes Hödlmayr und Transporteure-
Obmann Franz Danninger einig.
Logistikstandort OÖ:
Spitzenposition
behaupten!
Wir brauchen rasch entsprechenden
Spielraum, damit wir Innovations- und
Effizienzpotentiale durch autonome
Transporte sowie weitere Chancen aus
der Digitalisierung nützen können. Da-
bei muss aber für gleiche Spielregeln
in einem fairen Wettbewerb für alle
gesorgt werden. Der digitale Markt
darf nicht als autonome Zone für un-
lauteren Wettbewerb, Umgehung eu-
ropäischer Standort- / Abgaben- / und
Beschäftigungsstandards missbraucht
werden. Ein Abbau von Barrieren im Ta-
gesgeschäft ist für die Logistikbranche
ebenso wichtig wie Optionen zu einem
einvernehmlich gestalteten, zeitlich fle-
xibleren Einsatz von Mitarbeitern. Ein
unbedingtes Muss ist auch ein Stopp
auf Steuern und Abgaben aus dem Ver-
kehr sowie deren Zweckbindung. Einer
internationalen Studie zufolge zahlt der
Verkehr europaweit fast das Doppelte
dessen, was zurückfließt – in Österreich
das Dreifache.
FOTOGRAFIE_WKOÖ
Franz Danninger,
Fachgruppenobmann für das
Güterbeförderungsgewerbe
Johannes Hödlmayr,
Spartenobmann Transport
und Verkehr
Intensive Forschung
Bei Dachser forscht man intensiv daran,
die Logistik 4.0 weiterzuentwickeln. Es
wurde das Strategieprogramm „Idea-
2Net“ entwickelt, in dem die Mitarbeiter
ihre Ideen einbringen können. Als Job-
killer sieht Rauhofer die Digitalisierung
nicht. Die IT unterstütze die menschli-
che Arbeit, könne aber nicht alle Schrit-
te vollständig ersetzen. Es werde auch
in Zukunft nicht ausschließlich vollau-
tomatisierte Arbeitsprozesse bei Dach-
ser geben. Die eigene persönliche An-
passung und Qualifizierung im Umgang
mit neuen Technologien werde zu einer
Kernanforderung des künftigen Arbeits-
lebens werden.