Das Wort Industrie 4.0 ist für
mich ein Marketingmodewort,
das wir im Unternehmen
überhaupt nicht verwenden.
STEFAN SCHEUCH
Geschäftsführer, Scheuch
als drei Jahren, als die Familie Scheuch
die Segel auf Wachstumskurs gesetzt
hat, in die Firma gekommen und führt
gemeinsam mit Stefan Scheuch aus der
zweiten Generation das Unternehmen.
Verschiedene Markteinstiege
Mittlerweile wurden drei Akquisitionen
durchgeführt und zwei neue Unterneh-
men gegründet. „Wir sind frei in unseren
Mitteln, der Markteinstieg kann in jeder
neuen Region wieder anders ausschau-
en“, so Scheuch. Der Holzbereich wurde
in eine eigene Firma, die Scheuch Ligno,
ausgegliedert und ein neuer Standort in
Mehrnbach im Innviertel um acht Millio-
nen Euro gebaut. Teile von der zugekauf-
ten Firma LBH aus Wolfsegg im Haus-
ruck wurden in die Ligno integriert. „Der
Kauf in Österreich war eine gute Vor-
bereitung auf weitere Akquisitionen im
Ausland und stellt eine optimale Ergän-
zung des Geschäftsmodells der Scheuch
Ligno dar“, so Jeliniewski. Der Einstieg
in den US-amerikanischen Markt er-
folgte durch die Akquisition der Firma
Camcorp mit 70 Mitarbeitern in Kan-
sas, weiters kaufte die Scheuch Gruppe
die Firma Schust Engineering Inc. mit
Headquater in Indiana. In Südostasien
stieg Scheuch durch die Eröffnung ei-
ner Niederlassung in Bangkok ein. „Wir
wollten keine Zeit verschwenden und
nicht versuchen die Region von Öster-
reich aus nur am Schreibtisch zu ver-
stehen“, erklärt Jeliniewski, warum ein
Manager aus Österreich zum Marktauf-
bau nach Südostasien geschickt wurde.
Dieser entscheide in den nächsten Jah-
ren, wie es mit Scheuch in dieser Region
weitergehe, ob es bei einem Enginee-
ring-Büro bleibe oder sogar eine Ferti-
gung notwendig werde. Das Büro wurde
bereits mit vier Thailändern verstärkt.
Die Internationalisierung war die ers-
te große Aktivität aus der langfristigen
Strategie heraus. Nun sei man dabei, die
Firmen in die Scheuch Gruppe zu inte-
grieren. Dabei ist richtiges Fingerspit-
zengefühl gefragt, sagt Scheuch: „Wir als
Europäer können den Amerikanern das
Geschäft nicht erklären, die waren jahr-
zehntelang wirtschaftlich gut unterwegs.
Wir wollen sie in dieser Schiene weiter-
fahren lassen und gleichzeitig behutsam
weiterentwickeln, sodass unsere Produk-
te auf den Markt kommen.“ Es müssten
jetzt die in Österreich entwickelten Pro-
dukte an die amerikanischen Normen
angepasst werden.
SCHWERPUNKT
DIGITALISIERUNG