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HALLO, DOKTOR TECHNIK!
Digitalisierung der Gesundheitsvorsorge, stromlose Notrufsysteme, fotorealistische 3D-Visualisierungen
des Körpers. „Persönliche Coaches“, konzipiert als App, managen Ernährung, Sport und Erholung von
Mitarbeitern. Operationen werden ferngesteuert und robotergestützt durchgeführt. Die Verbindung von
Technik und Medizin birgt großes Potential und wird auch in Zukunft durch manch unerwartete Hilfe
überraschen.
REDAKTION_ANNA DERNDORFER
FOTOGRAFIE_FLORIAN VOGGENEDER
Eine Reise in den menschlichen Körper
à la Hollywood ermöglicht „Cinematic
Rendering“, eine neu entwickelte Soft-
ware von Siemens Healthcare. Wie der
Körper von innen aussieht mit all seinen
Knochen, Gefäßen und Organen kann
dadurch fotorealistisch und mit noch
nie dagewesener Präzision dargestellt
werden. Ungeahnte Möglichkeiten wer-
den durch diese dreidimensionale Visu-
alisierung für Patienten und Mediziner
erschlossen. Franz Fellner, Vorstand
des Zentralen Radiologie-Instituts am
Kepler Universitätsklinikum, nutzt die
Prototyp-Software bereits für Studen-
ten. Seit September 2016 werden sogar
erste Vorlesungen für Medizinstudenten
mit Cinematic Rendering im Deep Space
8K des Ars Electronica Centers abgehal-
ten. „Mit großem Erfolg“, betont Fellner
und verweist auf die komplexen Struk-
turen, die mit Cinematic Rendering sehr
präzise dargestellt werden können. In
spätestens zwei Jahren, erwartet der
Radiologe, sei der Zulassungsprozess
dieser Software erledigt und könne von
Spitälern und Ärzten eingesetzt wer-
den. „Durch die Symbiose von Medizin
und Technik konnte die Diagnose mas-
siv verbessert werden“, betont Fellner.
„Ebenso gibt es deutliche Fortschritte in
der Operationstechnik sowie auf Inten-
sivstationen.“ Zukünftige OPs könnten
möglicherweise mithilfe einer HoloLens
durchgeführt werden. Dabei werde Ci-
nematic Rendering in die Brille einge-
speist und könne dadurch zu deutlich
verbesserten Ergebnissen führen. Ob
die Technik jedoch eines Tages den
Menschen ersetzen könne, bezweifelt
er. „Patienten suchen das Gespräch mit
dem Arzt.“ Die Technik liefere großar-
tige Leistungen. „An erster Stelle steht
jedoch immer der Mensch, in diesem
Fall der Arzt, der die primäre Diagnostik
stellt und sich nach dem Wohlbefinden
des Patienten erkundigt“, sagt Fellner.
Cinematic Rendering ist jedoch nur eine
von 50 revolutionären Ideen, die seit
2002 in der MedTech-Branche Furore
machte. Ein weiteres Projekt, das in
Kooperation mit dem Medizintechnik-
Cluster der oberösterreichischen Wirt-
schaftsagentur Business Upper Austria
umgesetzt wurde, ist das Notrufsystem
„careCLICK“ der Firma X-Net Services.
Es funktioniert ohne Stromanschluss,
Batterien oder Akkus, da die erforder-
liche Signalenergie nur durch die Be-
SCHWERPUNKT
DIGITALISIERUNG