46

schaftsagentur Business Upper Austria“, 
erklärt Mack. Es gebe rund 235 Partner 
im Bereich der Medizintechnik. Diese gilt 
es zusammenzuführen, um gemeinsame 
Projekte zu initiieren. 84 Projekte konn-
ten bereits seit dem Bestehen des Clus-
ters, 2002, umgesetzt werden. „Ober-
österreich ist Vorreiter auf dem Gebiet 
Innovation durch Kooperation“, betont 
Mack. Um diese Vorrangstellung auch in 

Zukunft zu gewähren, gibt es die Initiati-

ve „MedTech.Transfer – business meets 
research“, die zum Ziel hat, Wirtschaft 
und Wissenschaft in der Medizintech-
nik zu vernetzen sowie den MedTech-
Standort Oberösterreich langfristig aus-

zubauen und zu stärken.“ Gefördert wird 
diese Initiative aus Mitteln des Landes 
Oberösterreich im Rahmen der Wachs-
tumsstrategie für Standort und Arbeit. 
MedTech-Transfer sei jedoch nur einer 

von drei Themenschwerpunkten, die der 
Cluster fokussiert. Mit MedTech werden 
Start-ups und bereits bestehende Un-
ternehmen beim Ein- und Umstieg in 
die Medizintechnik unterstützt, MedTech.
IT mit der Initiative Digital Medtech soll 
helfen, Medizintechnik- und IT-Unter-
nehmen zusammenzuführen und durch 
die Bündelung von Kernkompetenzen 
neue Produkte, Dienstleistungen und 
Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wei-
ters gibt es eine besondere Kooperation 
mit Bayern, das nicht nur aufgrund der 
geographischen Lage, sondern auch we-
gen der inhaltlichen Anknüpfungspunkte 
mit Oberösterreich dafür prädestiniert 
sei, unterstreicht Mack. In Oberöster-
reich habe man mit der Gründung der 
Medizinischen Fakultät in Linz sowie 
durch das Kepler Universitätsklinikum 

den Medizinstandort Oberösterreich wei-
ter ausgebaut. Bayern diene speziell mit 
dem Medical Valley Erlangen in diesem 
Bereich als Vorbild, weshalb bereits im 
Vorjahr Maßnahmen getroffen wurden, 
um diese Kooperation beider Seiten auch 
in Zukunft zu stärken.

Das geht unter die Haut

Technische Innovationen können eben-

so helfen, langwierige Untersuchun-
gen oder komplizierte Eingriffe zu ver-
meiden. Um Herzrhythmusstörungen 
aufzuzeichnen, wird beispielsweise ein 
kleiner Rekorder einfach unter die Haut 
gespritzt, wo er drei Jahre lange bleibt, 
Daten aufzeichnet und diese an das je-

weilige Spital sendet. Nur zwei Gramm 
wiegt dieses Implantat, das unter örtli-

cher Betäubung eingesetzt wird und be-
reits seit einigen Jahren mit großem Er-
folg unter anderem am Krankenhaus der 
Elisabethinen in Linz Anwendung findet.
Nicht nur relativ einfach anwendbare 
Methoden zur Überprüfung des Herz-
rhythmus, sondern auch komplexe 
chirurgische Eingriffe am Herzen kön-
nen mithilfe technischer Innovationen 
durchgeführt werden. Dank minimal-
invasiver Eingriffe erfolge dies deutlich 
schonender, äußert sich Dietbert Tim-
merer, Geschäftsführer des Klinikums 

Wels- Grieskirchen. Somit sei es bei vie-
len Operationen am Herzen nicht mehr 
notwendig, den Brustraum zu öffnen. 

„Auch im onkologischen Bereich könne 

man von der Verbindung Medizin und 

Technik profitieren, indem Tumorstruk-

turen passgenau behandelt werden.“ 
Die Vorteile liegen dabei, so Timmerer, 
in der Sicherheit und der Komplikati-
onsarmut. Bereits seit 2010 wendet das 
Klinikum mit der roboterassistierten 
Chirurgie eine moderne und schonende 

Technologie an. Die Möglichkeiten seien 

dabei vielfältig. „Wir führen im Klinikum 
Wels-Grieskirchen jährlich 300 robo-
terassistierte chirurgische Eingriffe in 
den Bereichen Urologie, Gynäkologie, 
Allgemeine Chirurgie und Herz-Thorax-
Chirurgie durch.“ 

Welche Hilfe uns in Zukunft noch er-
warten wird, steht in den Sternen. Fest 
steht jedoch, dass unser Gesundheits-
system auf den demographischen Wan-
del, knappe finanzielle Ressourcen und 
neue Generationen von Patienten und 
Mitarbeitern mit spezifischen Wünschen 
und Anforderungen reagieren muss und 
wird. Dies bestätigt auch Timmerer: 

„Die Zukunft wird sicherlich weitere Ent-

wicklungen der Technik in fast allen Be-
reichen mit sich bringen und uns neue 
Möglichkeiten eröffnen.“_

ERFOLGREICHE BEISPIELE FÜR DIE SYMBIOSE 

VON  MEDIZIN UND TECHNIK 

„recoveriX“ und „mindBEAGLE“_Das Unternehmen G.tec entwarf diese 

revolutionären Modelle, die es ermöglichen, Menschen mit Schlaganfall 

zu therapieren oder mit Komapatienten zu kommunizieren. 

„careCLICK“_Das Notrufsystem „careCLICK“ bietet rasch erste Hilfe in 

Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder auch bei Privatpersonen und 

wurde von der Firma X-Net Services entwickelt.

Diary App_Dieser „persönliche Coach“ wurde von den Unternehmen  

„Autonom Talent“ und „Netural Group“ entworfen und kümmert sich um 

die psychische sowie physische Verfassung von Mitarbeitern.

Cinematic Rendering_Die von Siemens Healthcare neu entwickelte 

Software ermöglicht es, den menschlichen Körper dreidimensional zu 

visualisieren. 

Virtual Aneurysm_Das Unternehmen Risc Software entwickelte gemein-

sam mit der Landesnervenklinik Wagner-Jaureg, dem AKH und der Firma 

Aesculap einen Simulator zum Training angehender Neurochirurgen. 

Dabei kann am simulierten offenen Schädel geübt werden.

Die Zukunft wird sicherlich 

weitere Entwicklungen der 

Technik in fast allen Bereichen 

mit sich bringen und uns neue 

Möglichkeiten eröffnen.

DIETBERT TIMMERER
Geschäftsführer, 
Klinikum Wels-Grieskirchen