75

ger und nennt als nächsten Schritt den 
Weg zur Bank mit ihrem Businessplan. 
Dieser gibt den Gründern „einen roten 
Faden“ bei der Umsetzung der eigenen 
Geschäftsidee, so die Geschäftsführerin 
der Jungen Wirtschaft Oberösterreich, 
Karin Reiter. Norbert Kailer, Vorstand 
am Institut für Unternehmensgründung 
und Unternehmensentwicklung an der 

Johannes Kepler Universität (JKU) Linz, 

ergänzt, dass man mit einem Business-
plan auch den Hauptmisserfolgsfaktor 
bei Gründungen, die fehlende Markt-
tragfähigkeit, minimieren könne. Daten 
zu Markt und Wettbewerb sind ebenfalls 
Inhalt eines ausgearbeiteten Business-
plans. Weiters ist der Businessplan 
Voraussetzung für die Beschaffung 
von Kapital und Förderungen. Gründer 
müssten dafür aber noch nicht mit ei-
nem fertig ausgearbeiteten Business-
plan zur Bank kommen, so Gerhard 
Pfoser, Sparkasse OÖ-Regionalleiter: 

„Es ist unsere Aufgabe, die angehenden 

Gründer bei den betriebswirtschaftli-
chen Dingen zu unterstützen.“ Bei der 
Sparkasse OÖ gibt es ein Gründercenter 
für Förder- und Finanzierungsfragen. 
Den häufig gehörten Vorwurf, dass Un-
ternehmer nur mehr schwer Geld bei 
der Bank bekommen, dementiert Pfo-
ser: „Das entspricht nicht der Wahrheit. 

Immobiliensuche und passte dann ihr 
Konzept an die Räumlichkeiten an. „Es 
war schwierig, etwas Geeignetes zu fin-
den“, erinnert sich Hehenberger an die 
rund ein Dreivierteljahr lange Suche. 
Es ist unerwartet ein Geschäftslokal in 
einer Immobilie ihres Vaters Dietmar 
Hehenberger frei geworden. Anderen 
Firmengründern rät Hehenberger, bei 
renovierungsbedürftigen 

Immobilien 

den Verpächter wegen einer möglichen 
Unterstützung zu fragen. Die Seiten-
straßen in Linz werden immer beliebter, 
es müsse nicht unbedingt eine 1A-Lage 
sein und mit kleinen Umbauarbeiten, 
wie etwa einem neuen Boden, könne 
man optisch sehr viel verändern. 

Roter Faden

Nachdem Hehenberger ihr Geschäftslo-
kal gefunden hatte, ging es Schlag auf 
Schlag weiter. Die junge Unternehmerin 
nahm Kontakt mit dem Magistrat für die 
Betriebsanlagengenehmigung auf und 
kümmerte sich um die Finanzierung. 

„Sobald man eine Immobilie gefunden 

hat, soll man sich als einen der ersten 
Punkte um die Betriebsanlagengeneh-
migung kümmern. Bis zu einem not-
wendigen Verhandlungstermin kann es 
einige Zeit dauern“, erklärt Hehenber-

ALEXANDER STOCKINGER
Gründungsberater, WKOÖ

Ein Klassiker unter den Fehlern, die 

Gründer häufig machen, ist die übereilte 

Gründung. Zur Gründungsberatung in der 

WKOÖ sind bereits Leute gekommen, die 

schon am darauffolgenden Tag einen Betrieb 

übernehmen wollten. 

Jungunternehmer konzentrieren sich zu 

Beginn oft zu intensiv mit leicht zugänglichen 

Themen wie der Logogestaltung und dem 

Slogan – haben aber Angst vor den Zahlen. 

Es gibt daher Stellen und Tools, die beim 

Businessplanschreiben helfen.

Man muss von Anfang an auf einen 

professionellen Marktauftritt 

achten – dazu gehört etwa eine top 

gestaltete Homepage.

Auch wenn man einzelne Bereiche an Steu-

erberater, Buchhalter und Co. abgeben kann, 

ist es wichtig, sich trotzdem noch mit den 

Themen zu beschäftigen. Unternehmer sollten 

zumindest die Grundlagen verstehen

um vernünftig mit den Experten sprechen zu 

können. 

Gründungen im Team sollen nicht nur auf 

Grund von Fortgeherlebnissen passieren 

– man muss sich auch bei gemeinsamen 

Arbeitserlebnissen gut anschauen, wie die 

Zusammenarbeit funktioniert. 

Junge Unternehmer investieren häufig zu 

wenig in die eigene Person. Letztendlich 

entscheidet aber die Person und nicht die 

Idee über den Erfolg. 

05

06

07

08

09

10

„Ich absolvierte

 

eine Ausbildung

 

zur Schneiderin und

 

machte eine Kochl

ehre 

und wollte meine

 

Kenntnisse und

 

Interessen verbinden.“

TINA HEHENBERGER

Gründerin, Hor

st Deko & Genus

s