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25-Jährige über seine Idee eines sauren
Cupcakes. Der Gründer spricht damit
laut Reinhold Lackner, Eigentümer der
Gründerberatung
Ideenchecker.com
einen ganz wesentlichen Punkt bei ei-
ner Unternehmensgründung an: „Viele
Unternehmer scheitern, weil ihre Idee
nicht ausreichend ausgearbeitet wurde.“
Es müsse an einer Idee so lange gefeilt
werden, bis sie möglichst keine Ecken
und Kanten mehr habe und zu rollen be-
ginnen könne.
Kirchmayr hatte zuvor den Aufbaulehr-
gang zur Matura abgebrochen und be-
gann Veranstaltungen zu organisieren.
Als die Idee eines sauren Snacks nach
Vorbild der süßen Cupcakes geboren
war, begann der leidenschaftliche Koch
und Absolvent der Tourismusschule zu
Hause in seiner Küche zu experimen-
tieren. So entstand der Cupbread in
unterschiedlichen Geschmacksrichtun-
gen – ein Snack mit zwei verschiedenen
Brotteigen und einer pikanten Füllung.
Kirchmayr betrieb in Folge mit seinem
kreierten Produkt Marktforschung bei
den regionalen Bäckern und zog bald
einen Freund als Partner an Bord. Sei-
ne Motivation dafür: „Beim Aufbau ei-
nes Unternehmens im Team tut man
sich leichter, weil man sich gegensei-
tig motivieren kann.“ Mario Steinkell-
ner, Rechtsanwalt bei Herbst Kinsky
Rechtsanwälte in Linz, rät bei mehreren
Gründern ein besonderes Augenmerk
auf die Ausgestaltung der Verträge zu
richten: „Es muss gewährleistet werden,
dass das Unternehmen auch bei einem
möglichen Konflikt im Eigentümerkreis
von den Geschäftsführern weitergeführt
werden kann.“ Kirchmayr gründete mit
seinem Partner eine OG, als die ersten
Lizenzverträge mit Bäckern abgeschlos-
sen wurden. Diese wurde später in eine
GmbH umgewandelt, als man beschloss
die Cupbreads auf einer eigenen Ma-
schine produzieren zu lassen und auch
international auftreten zu wollen. Bei
der GmbH wurden die Väter der Unter-
nehmer mit jeweils einem Prozent be-
teiligt, um bei großen Entscheidungen
zu keiner Patt-Situation zu kommen. Es
gibt eine eingetragene Wort-Bild-Marke
und aktuell wird ein möglicher länder-
übergreifender Schutz geprüft.
Rückschläge einstecken
Seit der Entwicklung des Cupbread vor
drei Jahren hat sich beim jungen Un-
ternehmer viel getan: Der anfängliche
Partner ist ausgestiegen, Kirchmayr ar-
beitet nun eng mit seiner Freundin und
einem Freund zusammen. Seine Part-
nerin ist ein Profi im Bereich Marketing,
der Freund kümmert sich um den Ver-
trieb. Die beiden werden wahrscheinlich
auch in nächster Zeit in das Unterneh-
men einsteigen. Anfang 2017 beginnt
die Produktion auf eigenen Maschinen
bei einem großen Backwarenprodu-
REINHOLD LACKNER
Eigentümer, Gründerberatung
Ideenchecker.com
Jeder Gründer soll ausreichend Zeit in
die Entwicklung seiner Idee vor
dem Unternehmensstart investieren und
seine Zielgruppe exakt beschreiben. Je
genauer man weiß, wie der zukünftige
Kunde ausschaut, desto treffsicherer kann
man ihn später im Marketing ansprechen.
Auf der Website „b4p.media“ hat man
Zugang zur größten deutschen Marktstudie
und bekommt damit einen schnellen und
kostenlosen Überblick über die Anzahl der
potentiellen Geschäftskunden.
Neue Erfindungen stechen aus der Vielfalt
der Produkte nur heraus, wenn sie die
Kernemotionen der Kunden richtig
ansprechen.
Am Anfang soll man die Kosten variabel
halten und möglichst wenig
Fixkosten aufbauen.
Unbedingt von Anfang an Kosten erfas-
sen und Belege aufheben: Kosten, die
noch vor der Unternehmensgründung anfal-
len, aber bereits damit in Zusammenhang
stehen, können später als Betriebsausga-
ben geltend gemacht werden und reduzieren
somit die Einkommenssteuer.
Unterstützung holen: Es gibt eine
Reihe von Institutionen, darunter das
Gründerservice der WKOÖ, die beim Start in
das Unternehmertum kostenlos helfen.
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VON VORSICHTIGEREN UND
NACHHALTIGEREN GRÜNDUNGEN
Frauen gründen seltener als Männer_Bei den insgesamt 29.561
Gründern (ohne selbstständige Personenbetreuer) 2015 in Österreich
gab es einen Frauenanteil von 43,1 Prozent. Die Zahl der Frauen unter
den Firmengründern ist weltweit geringer. Die Schere schließt sich aber
langsam, die Frauen holen auf, weiß Norbert Kailer, Vorstand des Instituts
für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung an der JKU in
Linz.
Frauen gründen anders als Männer_Sie gründen vorsichtiger und dafür
auch nachhaltiger. Das können Alexander Stockinger, Gründungsberater
der WKOÖ, und Gerhard Pfoser, Sparkasse OÖ-Regionalleiter, auf
Grund ihrer Tätigkeiten mit Gründern bestätigen. „Frauen bereiten sich
besser auf den Beratungstermin vor, kommen oft schon mit einer sehr
detaillierten Frageliste und wollen mehr wissen“, so Stockinger. Die
geringere Risikoneigung sorge leider auch dafür, dass es besonders im
Start-up-Bereich mit einem hohen Gründungsrisiko einen sehr geringen
Damenanteil gebe.