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WOHIN GEHT DIE REISE? 

Digitalisierung, Social Media, Big Data: Es sind allesamt geflügelte, teils klischeebehaftete Phrasen, die 
mittlerweile im täglichen Sprachgebrauch verankert sind. Klischees allerdings, die der treibende Motor 
hinter großen Veränderungen sind. So auch in der Tourismusbranche. Welche sind nun die großen 
zukünftigen 

Herausforderungen im Tourismus? Wie verhält sich der „Gast der Zukunft“? Welche 

Lösungen hält die Politik dafür bereit? Kurz: Wohin geht die Reise?

REDAKTION_SUSANNA WURM, SEBASTIAN LUGER

KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK

FOTOGRAFIE_THINKSTOCK, LAND OÖ

Würde man Kaffeesud lesen, um den 

Tourismus der Zukunft zu antizipie-

ren, würde man zu einer verwirrenden 
Schlussfolgerung kommen: Die einzige 
Konstante in der Tourismusindustrie 
scheint die ständige Veränderung zu 
sein. In einem permanent evolvierenden 
Feld schwirren Begriffe wie smarte, di-
gitale Lösungen, „glocal approach“ oder 
marktfähige Strukturen herum. Aber 
was steckt dahinter? Wie verändert sich 
die Tourismusbranche? In einem Zeit-
alter des - etwas pathetisch formuliert 

- omnipräsenten digitalen Wandels muss 

man kein Prophet sein, um erahnen zu 
können, dass der Tourismus der Zu-
kunft davon leben wird, dem Gast maß-
geschneiderte Urlaubspakete zu bieten, 
die mittels mobilen Endgeräten schnell 
zugänglich und vor allem leicht zu fin-
den sind. Hinter den bereits genannten 
Schlagwörtern verbergen sich einerseits 
die Charakteristika des „Gastes von 
morgen“ und andererseits zeigen sie die 

zukünftigen Herausforderungen sowohl 

für die Betriebe als auch für die Politik, 
um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Individuelles 
Reiseentertainment

So ist der „Tourist der Zukunft“ spon-
tan, multi-optional, naturverbunden 
und qualitätsorientiert. Er entscheidet 
kurzfristiger, macht mehrere, aber un-
terschiedliche Urlaube (etwa Strand-, 
Kultur- oder Städtetrips), die insgesamt 
kürzer dauern, sucht oft Zerstreuung in 
der Natur, um dem Technikwahnsinn zu 
entfliehen und vergleicht die in Konkur-
renz stehenden Angebote, um das bes-
te Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. 
Der Gast hat demnach durch die digitale 
Masseninformation Angebote im Über-
fluss. Worauf wird er also in Zukunft 
beim Reisen achten? WKÖ-Vizepräsi-
dentin Martha Schultz meint: „Die Gäs-
te werden anspruchsvoller und buchen 

kurzfristiger. Die Urlaube werden kür-

zer, dafür finden sie öfter im Jahr statt. 
Das ist die Herausforderung für unsere 

Tourismusregionen und ihre Betriebe.“ 

Der Gast der Zukunft stellt seine Reise 
selbst zusammen, filtert Informationen 
und Rezensionen im Internet, nutzt 3D-
Bilder und virtuelle Rundgänge, um sich 
vorab zu informieren. Die Zielgruppen 
werden diversifizierter sein, was bedeu-
tet, dass aufgrund der Digitalisierung 
und der demographischen Entwicklung 
das Urlaubsklientel unterschiedlicher 
sein wird. So werden wegen der zuneh-
menden Lebenserwartung einerseits 
und des Aufwachsens mit smarten Mo-
bilgeräten andererseits sowohl der An-
teil älterer als auch jüngerer Menschen 
steigen, die diese Trends vermehrt nut-
zen. Dadurch werden wiederum der 
persönliche Gästeservice und die Qua-
lität der gebotenen Dienstleistung zum 
Schlüssel des Erfolgs, wie Schultz weiß: 

„Aus betriebswirtschaftlicher Sicht gibt 

Post 

von der Reise

 

in die Zukunft...

Vielleicht wundert ihr euch, dass

 

ich noch eine Postkarte schicke,

 

aber ich möchte die Moderne mit

 

dem Persönlichen verbinden. So

 

wie auch bei dieser Reise: Ich

 

finde es toll, dass es bei uns nach

 

wie vor urige Wirtshäuser im

 

Familienbetrieb gibt, die regionale

 

Produkte anbieten.

Robert Seeber