Die goldenen Zeiten der Skiindustrie sind vorbei. Wurden vor 26 Jahren weltweit noch acht bis neun
Millionen Paar Alpinski verkauft, sind es aktuell nur mehr rund 3,2 Millionen Paar. Dementsprechend
hart wird um die Marktanteile gekämpft. Fischer Ski kämpft als
letzter Skiproduzent Österreichs
in Familienhand mit. CEO Franz Föttinger darüber, wie das Unternehmen nach einigen Jahren mit
negativen Zahlen in einem stagnierenden Markt wieder in die Wachstumszone einkehren will.
EINKEHRSCHWUNG IN DIE WACHSTUMSZONE
Der Besuch bei der Firma Fischer
Sports beginnt im kleinen Shop bei
der Firmenzentrale. Severin Lehner,
Produktmanager vom Bereich Schuh
Alpin, stellt die neueste Entwicklung
von Skischuhen vor: Einen 3D-Scanner
für den passenden Skischuh und das
sogenannte „Vacuum Zone Fit“, eine
Technologie zur partiellen Anpassung
von Skischuhen. Die Füße werden in
enganliegende Strümpfe in grünen
und gelben Neonfarben gesteckt und
einige Sekunden später erscheint
ein 3D-Bild mit den exakten Maßen
der beiden Füße am Bildschirm. Im
nächsten Schritt macht der Computer
Vorschläge für den passenden Schuh
und zeigt, wo es bei diesem noch zu
viel Luft oder Druckstellen geben
könnte. Die individuelle Anpassung
von Skischuhen ist mittlerweile am
Markt Standard. Fischer war mit Ein-
führung der Technologie „Vacuum Fit“
in der Saison 2011/12 Vorreiter. Dabei
wird die gesamte Schale auf 80 Grad
erwärmt und an den Fuß angepasst.
Mit der aktuellen Weiterentwicklung
der Technologie sei Fischer wiederum
am Markt ganz vorne mit dabei. Ge-
schäftsführer Franz Föttinger, der in
der Zwischenzeit dazugekommen ist,
erklärt, dass das Unternehmen seine
REDAKTION_SABRINA KAINRAD
KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK
FOTOGRAFIE_FISCHER SPORTS
ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK
WACHSTUM
MITTELSTAND
HERAUSFORDERUNG
WIRTSCHAFT 4.0
Marke immer über Technologie positi-
oniert habe und man sich auch zukünf-
tig mit spürbaren Innovationen von den
Mitbewerbern abheben wolle. Dieser
Weg gehe auf die Familie Fischer zu-
rück, die das Unternehmen immer so
geführt und damit früh die Weichen für
die Zukunft richtig gestellt habe. Dazu
Föttinger: „In den 90er-Jahren, in de-
nen der Markt massiv zurückgegan-
gen ist und alle anderen heimischen
Skimarken in ausländischen Besitz
gewandert sind, konnte die Familie Fi-
scher das Unternehmen so managen,
dass es heute noch ihnen gehört – da-
rauf sind wir stolz und das unterschei-
det uns von unseren Mitbewerbern.“
Fischer erlebte in seiner über 90-jäh-
rigen Firmengeschichte eine Rei-
he von Höhen und Tiefen mit zuletzt
harten Jahren der Restrukturierung
2007/2008. Dabei legte man einen
klaren Fokus auf die Kernkompetenz
Skihartware und dieser werde auch
bleiben. Ausflüge in andere Bereiche
werde es nicht mehr geben. Fischer
versteht sich als Gesamtanbieter für
den Alpinen und Nordischen Skisport,
hat Skier, Bindungen, Schuhe und
Stöcke im Sortiment. Etwa zwei Drit-
tel des Umsatzes werden im Alpinbe-
in Kooperation mit