Veränderung der Vorstellung vom Zuhause
Tribale Gesellschaft_Höhlen zum Schutz
Ackerbaugesellschaft_Hütten für ein eigenes Territorium
Industrielles Zeitalter_Häuser als bewusste
private Zufluchtsorte
Wissensgesellschaft_Hubs als Ausgangspunkt
für geistige und körperliche Mobilität
stark verändert. Während es früher noch
ein Raum ohne Fenster – manchmal so-
gar im Keller – war, wird es in Zukunft
eines der repräsentativsten Zimmer mit
der besten Aussicht des gesamten Hau-
ses sein. Das Zukunftsinstitut schreibt
über das Bad als „neues Selfness-Bou-
doir“: Der Begriff Boudoir bezeichnet
im ursprünglichen französischen Sinn
ein privates Zimmer oder einen Raum
zum Verweilen. Die simple Funktion des
Waschens tritt in den Hintergrund, die
Reinigung wird zu einem „spirituellen
Erlebnis“. Badezimmerausstatter re-
agieren darauf mit „Designer“-Linien.
Neben dem Produkt wird auch die Philo-
sophie verkauft: Wasserhähne sind jetzt
„Wasserfälle“ und aus Duschköpfen „reg-
net“ es auf die Menschen herab.
Was passiert, wenn man
Experten aus sämtlichen Bereichen des Bauens und Wohnens in die
Glaskugel schauen lässt? Man bekommt Antworten auf Fragen wie: Warum werden im Bad Wasserhähne
zu Wasserfällen und warum sollten Büros Balkone haben? Wie sorgt man mit Camping-Sesseln für mehr
Emotionen in der Arbeitswelt und welche Herausforderungen warten beim Ladenbau? Ein Überblick über
Trends beim privaten Wohnen, im Arbeits- und Einkaufsbereich.
WAS DIE ZUKUNFT BRINGT …
REDAKTION_SABRINA KAINRAD
FOTOGRAFIE_VARGA: MARTIN JOPPEN PHOTOGRAPHIE / MANZENREITER: MARIO RIENER /
OCHSNER: OCHSNER / HAIMBUCHNER: MARIO RIENER, THINKSTOCK / SOLLBÖCK: WIMTEC /
QUERKRAFT: PETER PODPERA / BLAHA, QUERKRAFT ARCHITEKTEN - ALVAREZ, MOOCON.
FOTOGRAF: WALTER OBERBRAMBERGER. / WIESNER: WIESNER-HAGER MÖBEL GMBH /
STRADA: PRIVAT / RIEDER: LEHNER LS, MARIO RIENER
ILLUSTRATION_THINKSTOCK
Wenn Küche und
Wohnzimmer
verschmelzen
Küche: Das neue Wohnzimmer
Es geht weg von den digitalisierten,
glänzenden, metallischen Fronten hin
zu weicheren, natürlicheren Formen und
Oberflächen in den Küchen. „Wir erleben
in Zukunft die ‚Verwohnzimmerung’ der
Küche“, sagt Christiane Varga, Mitauto-
rin der Studie „50 Insights. Zukunft des
Wohnens“ vom Zukunftsinstitut. Küche
und Wohnzimmer verschmelzen zu einer
sozialen Anlaufstelle im eigenen Zuhau-
se. „Die Küche wird zu einem zentralen
Kommunikationsort für Bewohner und
Gäste.“ Nichts ist sozialer und verbin-
dender als gemeinsames Kochen und
Essen: „Es geht weg vom Versorger-
haushalt, hin zum bewussten Kochen
und genussvollen Essen und dafür wird
die Küche passend eingerichtet.“
Schlafzimmer: Ansprüche steigen
„Je unruhiger und digitalisierter der All-
tag der Menschen, desto wichtiger wird
die richtige Erholung“, erklärt Varga die
steigenden Ansprüche an das Schlaf-
zimmer. Die Menschen erkennen, wie
wichtig erholsamer Schlaf ist und legen
dementsprechend mehr Wert auf die
Einrichtung des Schlafzimmers.
Badezimmer: Von Wasserfällen
und Sprühregen
Die Ansprüche an das Badezimmer
haben sich in den vergangenen Jahren
… BEIM
„Wir erleben
in Zukunft die
‚Verwohnzimmerung’
der Küche.“
Christiane Varga
Zukunftsinstitut