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REDAKTION_SABRINA KAINRAD

KREATIV DIREKTION_ALEXANDRA AUBÖCK

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

Die Baubranche jubelt, die schwachen Wirtschaftsjahre sind überstanden. Die Firma Hasenöhrl ist 
auch während der schwierigen Jahre gewachsen. 1992 übernahm Karl Hasenöhrl die Mehrheit der 
Firmenanteile von seinen Eltern. 2016 gründete der 

passionierte Jäger und Waldbesitzer den 

Forstbetrieb Silvana. Wie das alles gelungen ist und mit welchen Ewiggestrigen man sich herumschlagen 
muss – darum kreisen im Gespräch die Gedanken des 55-Jährigen.

GEDANKEN.SPRUNG 

mit Karl Hasenöhrl

Ist die gute Konjunktur bereits in 
der Baubranche angekommen?
_Die 
Wirtschaftslage hat sich verbessert. 
Den großen Aufschwung erwarten wir 
aber erst, die Baubranche hängt immer 
nach. Die heurige Auftragslage ist 
schon vielversprechend. Wir sind aber 
auch während der schwierigen Jahre 
gewachsen, haben den Mitarbeiterstand 
auf knapp 500 aufgebaut. 

Wie ist das Wachstum trotz schwacher 
Konjunktur gelungen?
_durch das Aus-
weiten unserer Geschäftsfelder und der 
Entwicklung neuer Produkte. Wir haben 
viel im Recyclingbereich geforscht und 
Recyclingsande und –mehle für die 
Betonproduktion entwickelt. Die Pro-
dukte haben bessere Eigenschaften als 
Naturmaterialien, werden aber von den 
ÖNORMEN noch nicht anerkannt. Nach 
technischen Gesichtspunkten könnten 
wir 80 Prozent der Baurestmassen 
von Ziegel und Beton recyceln, aktuell 
dürften wir das aber nur bis zu einem 
Drittel. Österreich hinkt den europäi-

schen Nachbarstaaten nach. Wir haben 

einen starken Lobbyismus der Zement-
industrie. Diesen heftigen Gegenwind 
haben wir uns nicht erwartet, wir hätten 
bereits fertige Pläne für eine Recycling-
anlage. 

Wie zufrieden sind Sie mit der Ent-
wicklung Ihres Anfang 2016 gegrün-
deten Forstbetriebes „Silvana“?
_Der 
Betrieb mit mittlerweile vierzehn 
Mitarbeitern läuft sehr gut, wir haben 
alle möglichen Kunden – von Kleinbau-

ern bis zu großen Forstwirtschaften. 
Mein Angestellte Wolfgang Plessl, der 
an der BOKU in Wien studiert hat, ist 
sehr innovativ – ich bin guter Hoffnung, 
dass wir den Betrieb weiter ausbauen 
können. Die aktuellen Probleme in den 
Wäldern sind die Sturmschäden sowie 
das Eschentriebsterben und der Bor-
kenkäferbefall bei den Fichten.

In Ihrem eigenen 600 Hektar großen 
Wald in den Donauauen können Sie 
bei Rückschlägen abschalten. Welche 
Rückschläge hatten Sie zuletzt zu 
verdauen?
_Man ist als Unternehmer 
mit über 500 Mitarbeitern täglich mit 
Dingen konfrontiert, die nicht optimal 
laufen. Jetzt kommen etwa Mitarbeiter 

und beschweren sich, dass sie zu viel 
Arbeit haben. Vor zwei Jahren haben 
sie sich beklagt, dass sie zu wenige 
Überstunden machen dürfen und 
weniger Geld verdienen. Aber das ist 
ein Jammern auf hohem Niveau (lacht). 
Man überlegt sich immer, wie man 
Leistung und Zufriedenheit der Mitar-
beiter in Einklang bringen kann. Das 
wird zunehmend schwieriger, deren 
Ansprüche steigen stark.

Sie sind auf Grund einer Erkrankung 
ihres Vaters mit 21 Jahren in das 
Familienunternehmen eingestiegen, 
mussten plötzlich eine Firma mit 80 
Mitarbeitern leiten.
_Damals dachte 
ich mir, ich mache das souverän. Im 
Nachhinein betrachtet, denke ich mir: 

‚Bist du narrisch, da hatte ich oft großes 

Glück, da hätte viel daneben gehen kön-
nen.’ Wir waren damals überwiegend 
als Subunternehmen tätig. Die Groß-
konzerne in der Bauwirtschaft holen 
ohne jegliche Rücksicht den maximalen 
Gewinn für sich selbst heraus. 

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