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THOMAS WÖRZ
MENTALTRAINER,
PSYCHOTHERAPEUT &
SPORTWISSENSCHAFTLER
Der 1963 in Salzburg geborene Psycho-
therapeut betreut seit vielen Jahren
Weltklassesportler wie das österrei-
chische Ski-Nationalteam sowie das
Golf-Nationalteam und arbeitet mit
Top-Managern und Spitzenpolitikern
zusammen. Er ist einer der führenden
Trainer der internationalen Szene im
Bereich Mentalcoaching und Autor
zahlreicher Publikationen – sein Buch
„Die mentale Einstellung“ (egoth Ver-
lag) wurde ein Bestseller. Als aktiver
Leistungssportler nahm er 1988 bei den
Olympischen Winterspielen in Kanada
teil, war Vizeweltcupsieger im Vierer-
bob sowie Staatsmeister in der Leicht-
athletik. Sein Credo: „Das Leben eines
Menschen ist das, was seine Gedanken
und Handlungen daraus machen.“
Menschen brauchen hingegen etwas
ganz anderes, um bereit zu sein, sie
wollen vielmehr etwas tun anstatt nur
mit Gedanken zu arbeiten. „Dann sind
Klopftechniken oder Übungen mit Span-
nung und Entspannung besser.“ Jeder
müsse für sich selbst eine Vor-Start-
Routine finden, die er jederzeit abrufen
kann. Auch eine Suggestion kann sehr
hilfreich sein – dabei stellt man sich vor,
wie man beim Auftritt, beim Wettkampf,
beim Gespräch sein will. „So eine Auto-
suggestion hat den Sinn, dass ich dieses
Gefühl dann jederzeit abrufen kann“, er-
klärt Wörz.
Entscheidend sei auch, sich auf mög-
liche Störfaktoren vorzubereiten. Man
überlegt sich fünf bis zehn Dinge oder
Situationen, die einen aus dem Gleich-
gewicht bringen könnten. Wörz bringt
seine Klienten im Training oft bewusst
aus dem Gleichgewicht, damit sie ler-
nen, auch dann entspannt zu bleiben,
um das gute Gefühl wiederherstellen
zu können. Ein Beispiel aus dem Alltag:
Wer morgens aufwacht und am liebsten
gleich im Bett bleiben würde, weil heu-
te „einfach nicht mein Tag ist“, der kann
sich mit Rhythmus, Musik oder Pow-
eratmung in gute Stimmung bringen.
„Man redet sich schnell ein, man könne
heute nicht gut arbeiten, weil man etwa
nicht gut geschlafen hat. Aber man kann
daran arbeiten, solche Störfaktoren
nicht auf seine Leistungsfähigkeit ein-
wirken zu lassen. Das ist ein Prozess“,
erklärt Thomas Wörz. Und dann betritt
man die Bühne, den Meeting-Raum, die
Rennstrecke, das Fußballfeld oder ein-
fach das Büro und ... genießt. Mit dem
Gedanken im Kopf: „Das ist meine Büh-
ne, meine Bestimmung.“
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Sie pflegen ihr
Netzwerk.
Talent ist nicht alles. Denn um dieses
überhaupt ausleben zu können, braucht
es eine Bühne, ein Trainingsfeld, teure
Ausrüstung und jemanden, der an ei-
nen glaubt. „Im Sport schafft man es
nicht alleine, man braucht viele Helfer
wie Trainer, Therapeuten, Familie und
Sponsoren“, sagt Janine Flock. Gera-
de zu Beginn sei es schwer. „Ich habe
im Bekanntenkreis nach Sponsoren
gesucht.“ Irgendwann drehte sich das
Blatt und Sponsoren kamen auf sie zu.
Einer davon ist die Urbäckerei Therese
Mölk, Partner von Backaldrin. „Mitt-
lerweile ist das eine lange und freund-
schaftliche Partnerschaft. Ich kann
mich gut mit dem Betrieb identifizieren,
weil sie viele nachhaltige Projekte ma-
chen. Und gesunde Ernährung ist im
Spitzensport sowieso ein großes The-
ma.“ Flock beschäftigt sich intensiv und
gerne mit ihren Unterstützern, ohne
diese wäre sie nicht so weit gekommen.
Das hat sie immer im Hinterkopf.
In Pervans Kopf kreisen ähnliche Ge-
danken. „Ohne die Sponsoren hätte