138

Anfang des Jahres hat der langjährige Vorstandsvorsitzende der Brau Union Österreich, Markus Liebl, 
das Zepter an den 46-jährigen Magne Setnes übergeben. Wie Setnes, 

der Manager mit norwegischen 

Wurzeln, dem Unternehmen zu weiterem Wachstum verhelfen will und was der ehemalige Vorsitzende Liebl 
in seiner Amtszeit gerne noch erledigt hätte, erzählen die beiden im Gespräch über die Übergabe, zukünftige 
Ziele und Trinkgewohnheiten.

„MAN KANN JA 

AUCH NICHT 

SAGEN, MAN 

LIEBT EIN KIND 

MEHR ALS DAS 

ANDERE“

REDAKTION_SEBASTIAN LUGER, SABRINA KAINRAD

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK

des Jahres ein Unternehmen mit rund 

2.300 Mitarbeitern und über 700 Millio-

nen Euro Umsatz. Wie würden Sie Ihre 

Amtszeit bilanzieren?

LIEBL_Wir konnten in den letzten Jah-
ren den Umsatz steigern, Marktanteile 
und Angebotsvielfalt deutlich erhöhen. 
Daher kann man eine positive Bilanz 

ziehen. Die Frage, was man besser 
machen hätte können, kann man im-
mer diskutieren. Wir hätten das eine 
oder andere schneller machen kön-
nen. Manchmal ist Schnelligkeit gut, 
aber manchmal heißt es „speed kills“. 
Im Endeffekt kann man immer sagen, 
man könnte noch besser sein.

Gibt es etwas, das Sie in Ihrer Amtszeit 
gerne noch gemacht hätten?

LIEBL_Ein Frühstücksbier (lacht). Für 
jede Tages- und Nachtzeit gibt es ein 
alkoholisches oder alkoholfreies Bier, 
nur ein richtiges Frühstücksbier ha-

kann. Daher trinke ich jetzt immer öf-
ter ein Glas, aber dafür nicht so viel 
auf einmal – beispielsweise ein alko-
holfreies Bier zu Mittag oder in der 
Freizeit, etwa nach dem Sport.

Hat man als Vorstandsvorsitzender der 
Brau Union Österreich als eine Art un-
geschriebenen Ehrenkodex sämtliche 
eigenen Sorten durchgekostet?

LIEBL_Ich bin sehr viel in unseren 
Brauereien und Standorten gewesen 
und habe mir dort immer vorgenom-
men, die Biere zu verkosten. Wir ha-
ben aber 100 verschiedene Biersorten, 
da kann man nicht alle durchkosten. 
Früher habe ich mich auch sehr viel 
durch die Konkurrenz gekostet.

Herr Liebl, Sie absolvierten Ihren ers-
ten Ferialjob in einer Brauerei, waren 
seit 2007 Vorstandsvorsitzender der 
Brau Union Österreich. Sie übergaben 
Ihrem Nachfolger, Herrn Setnes, Anfang 

106 Liter Bier (davon drei Liter alko-

holfrei) trinkt jeder Österreicher laut 
Bierkulturbericht 2017 der Brau Union 

Österreich durchschnittlich im Jahr. 
Jede zweite im Supermarkt verkaufte 
Bierflasche wird von der Brau Union 
Österreich abgefüllt. Wann und wie oft 

trinken Sie beide am liebsten Bier?

LIEBL_Ich trinke zu verschiedenen 

Anlässen gerne Bier – schon mehr am 
Abend als tagsüber. Ich habe eigent-

lich schon immer gerne Bier getrun-
ken, seit ich damals in meiner Schul-

zeit ein Praktikum in der Brauerei 
Zipf gemacht habe. Und auch später 

während des Studiums. Ich habe Gä-
rungstechnologie studiert, da wäre 

es komisch gewesen, wenn man kein 
Bier getrunken hätte.

SETNES_Ich trinke am liebsten ein 
Feierabend-Bier. Es gibt aber schon 
so viele gute Biere ohne Alkohol, dass 
man auch tagsüber gut Bier trinken