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Anfang des Jahres hat der langjährige Vorstandsvorsitzende der Brau Union Österreich, Markus Liebl,
das Zepter an den 46-jährigen Magne Setnes übergeben. Wie Setnes,
der Manager mit norwegischen
Wurzeln, dem Unternehmen zu weiterem Wachstum verhelfen will und was der ehemalige Vorsitzende Liebl
in seiner Amtszeit gerne noch erledigt hätte, erzählen die beiden im Gespräch über die Übergabe, zukünftige
Ziele und Trinkgewohnheiten.
„MAN KANN JA
AUCH NICHT
SAGEN, MAN
LIEBT EIN KIND
MEHR ALS DAS
ANDERE“
REDAKTION_SEBASTIAN LUGER, SABRINA KAINRAD
FOTOGRAFIE_MARIO RIENER
ILLUSTRATION_ALEXANDRA AUBÖCK
des Jahres ein Unternehmen mit rund
2.300 Mitarbeitern und über 700 Millio-
nen Euro Umsatz. Wie würden Sie Ihre
Amtszeit bilanzieren?
LIEBL_Wir konnten in den letzten Jah-
ren den Umsatz steigern, Marktanteile
und Angebotsvielfalt deutlich erhöhen.
Daher kann man eine positive Bilanz
ziehen. Die Frage, was man besser
machen hätte können, kann man im-
mer diskutieren. Wir hätten das eine
oder andere schneller machen kön-
nen. Manchmal ist Schnelligkeit gut,
aber manchmal heißt es „speed kills“.
Im Endeffekt kann man immer sagen,
man könnte noch besser sein.
Gibt es etwas, das Sie in Ihrer Amtszeit
gerne noch gemacht hätten?
LIEBL_Ein Frühstücksbier (lacht). Für
jede Tages- und Nachtzeit gibt es ein
alkoholisches oder alkoholfreies Bier,
nur ein richtiges Frühstücksbier ha-
kann. Daher trinke ich jetzt immer öf-
ter ein Glas, aber dafür nicht so viel
auf einmal – beispielsweise ein alko-
holfreies Bier zu Mittag oder in der
Freizeit, etwa nach dem Sport.
Hat man als Vorstandsvorsitzender der
Brau Union Österreich als eine Art un-
geschriebenen Ehrenkodex sämtliche
eigenen Sorten durchgekostet?
LIEBL_Ich bin sehr viel in unseren
Brauereien und Standorten gewesen
und habe mir dort immer vorgenom-
men, die Biere zu verkosten. Wir ha-
ben aber 100 verschiedene Biersorten,
da kann man nicht alle durchkosten.
Früher habe ich mich auch sehr viel
durch die Konkurrenz gekostet.
Herr Liebl, Sie absolvierten Ihren ers-
ten Ferialjob in einer Brauerei, waren
seit 2007 Vorstandsvorsitzender der
Brau Union Österreich. Sie übergaben
Ihrem Nachfolger, Herrn Setnes, Anfang
106 Liter Bier (davon drei Liter alko-
holfrei) trinkt jeder Österreicher laut
Bierkulturbericht 2017 der Brau Union
Österreich durchschnittlich im Jahr.
Jede zweite im Supermarkt verkaufte
Bierflasche wird von der Brau Union
Österreich abgefüllt. Wann und wie oft
trinken Sie beide am liebsten Bier?
LIEBL_Ich trinke zu verschiedenen
Anlässen gerne Bier – schon mehr am
Abend als tagsüber. Ich habe eigent-
lich schon immer gerne Bier getrun-
ken, seit ich damals in meiner Schul-
zeit ein Praktikum in der Brauerei
Zipf gemacht habe. Und auch später
während des Studiums. Ich habe Gä-
rungstechnologie studiert, da wäre
es komisch gewesen, wenn man kein
Bier getrunken hätte.
SETNES_Ich trinke am liebsten ein
Feierabend-Bier. Es gibt aber schon
so viele gute Biere ohne Alkohol, dass
man auch tagsüber gut Bier trinken