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weiterhin regelmäßig den CDA-Verlag
in Arbing. „zwei bis drei Tage im Monat
da, um das Team in Sachen Digitales
auf die neuesten Trends zu briefen
und alle Statistiken zu analysieren“,
sagt Marianne Gutzelnig. Denn dass
der Verlag in seinem Segment mit den
großen Medienkonzernen mehr als
nur mithalten kann, liegt auch an der
IT- und Technikaffinität der Gutzelnigs.
Harald schrieb während seiner Zeit
als Hauptschullehrer zahlreiche IT-
Bücher und programmierte etwa eine
Software zum Lernen des 10-Finger-
Schreibsystems für Lehrer und Schü-
ler, erkannte so früh das Potential für
Computermagazine. „Er ist fast jeden
Tag bis drei oder vier Uhr in der Früh
vorm Rechner gesessen“, erinnert
sich seine Frau. Heute kennt mit An-
dreas die nächste Generation die neu-
esten Innovationen und Trends.
Und wohin entwickelt sich der Verlag
in Zukunft? Global gesehen haben die
meisten Print-Verlage zu kämpfen: Oft
gehen die Anzeigenpreise zurück, die
Auflagen sinken. „Mit unseren Sonder-
produkten und Trendthemen können
wir uns aber gut behaupten“, sagt Ha-
rald Gutzelnig. Trotzdem will man in
Zukunft vermehrt auf Online-Inhalte
setzten – auch mithilfe von Storyclash.
„Der Erfolg unseres Online-Technik-
Portals hat gezeigt, was möglich ist.“
Auch Sohn Andreas hat große Pläne,
das Start-up wächst rasant und holt
sich Investoren ins Boot. „Wir sind
gerade dabei, unsere Zielgruppe auf
große Marken und DAX-Konzerne zu
erweitern“, sagt er, „denn die wenigs-
ten Unternehmen verstehen bis jetzt,
wie sie ihre eigene Zielgruppe ideal
erreichen.“ Trotzdem werde er auch
zukünftig noch genug Zeit finden, um
im CDA-Verlag mitzuwirken. „Auch
wenn Storyclash erfolgreich ist und
seinen Sitz in Linz hat, werde ich auf
strategischer Ebene ebenso in Arbing
immer mit dabei sein“, erzählt Andre-
as. „Ich kenne das Team, die Branche
interessiert mich – mein Herz hängt
eben immer noch auch am Verlag.“ Die
Wege des Start-ups und des Familien-
unternehmens werden sich also auch
in Zukunft noch oft kreuzen._
nehmenssitz im Linzer Hafen, in der
Anfangsphase nutzte Storyclash die
Räumlichkeiten des CDA-Verlags mit,
in der Gründungsphase unterstützen
ihn die Eltern mit einem Investment.
„Wir haben uns mitten unter die Redak-
teure gesetzt und begonnen, einen Pro-
totyp zu entwickeln, vom Unternehmen
der Eltern wurde uns alles wie von ei-
nem Inkubator zu Verfügung gestellt“,
sagt Gutzelnig. Eine Win-Win-Situation
für beide Unternehmen. „Wir haben ei-
nen wunderschönen Customer Case
gebaut und konnten durch den Verlag
genau testen, wie Storyclash am bes-
ten eingesetzt wird“, erinnert sich der
Start-up-Gründer. Mithilfe des Start-
ups analysiert der CDA-Verlag, welcher
Technik-Content im Internet die besten
Interaktionsraten erzielt und gründet
das Online-Portal „Geniale Technik“,
das auf genau jenen Content setzt. „Es
war ein absoluter Raketenstart“, sagt
Harald Gutzelnig. Mittlerweile hat
die Facebook-Seite des Portals eine
Reichweite von mehr als fünf Millio-
nen Benutzern monatlich, innerhalb
von kurzer Zeit wurden alle Techblogs
im deutschsprachigen Raum überholt.
Technik-Hersteller zahlen, um über die
Videos werben zu können. Von diesem
Erfolg wiederum profitiert das Start-
up – und kann namhafte Kunden wie
die Süddeutsche Zeitung an Land zie-
hen. Heute setzen alle großen Wiener
Tageszeitungen und zahlreiche Medie-
nunternehmen aus Deutschland auf
Storyclash, die Mitarbeiterzahl ist von
zwei auf 20 angewachsen. „Bisher ha-
ben wir uns jedes Jahr in etwa verdop-
pelt, so soll es auch in Zukunft weiter
gehen“, sagt Andreas Gutzelnig. Grund
für den Unternehmenserfolg ist wohl
auch das Know-how, das der Gründer
schon während der Zeit im elterlichen
Unternehmen ansammeln konnte. „Ich
war im Projektmanagement und der
Grafik tätig“, erinnert sich Andreas.
Seine Mutter und Vertriebsleiterin Ma-
rianne begleitet er zu großen Kunden
nach Deutschland. „Der Verkauf war
nicht mehr Thema, umso wichtiger war
es mir, da Erfahrungen zu sammeln.“
Obwohl er nun sein eigenes Unterneh-
men leitet, besucht Andreas Gutzelnig
„Wir haben einen
wunderschönen
Customer Case gebaut
und konnten dur
ch den
Verlag genau tes
ten, wie
Storyclash am bes
ten
eingesetzt wir
d.“
Andreas Gutzelnig
Geschäfsführer, St
oryclash