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Mutig, verwegen, risikofreudig – alles Attribute, die man dem walisischen
Freibeuter Henry Morgan – besser bekannt unter dem Rumpseudonym
Captain Morgan – zuschreibt. Es sind auch jene Eigenschaften, die einen
beim Pokern zum Erfolg führen können. Was dabei herauskommt,
wenn „echte“ Captains zocken, bluffen oder All-In gehen, konnte man
beim traditionellen Charity-Pokern in der Plus City beobachten.
Fragen an die Captains
01
Wie oft haben Sie
schon gepokert?
02
Warum sind Sie
ein „echter“ Captain?
03
Was ist Ihre
Lieblingshand?
04
Wie sehr braucht
man als Unternehmer
ein Pokerface?
05
Wann muss man
als Unternehmer
All-In gehen?
06
Wann muss man als
Unternehmer bluffen?
07
Welchen Mindest-
einsatz muss man als
Unternehmer bringen,
um erfolgreich zu sein?
Es sind neun Teams à vier Spieler, einer
steht jeweils als Leader und somit als
„echter“ Captain einem Team vor. Gespielt
wird Texas Hold’em, der Klassiker un-
ter den Pokervarianten, Schauplatz des
nervenaufreibenden Showdowns ist das
Restaurant Ox in der Plus City. Veran-
staltet und organisiert wird das Turnier
von Michael Stöttinger und der Plus City
01 als Teenager regelmäßig alle
zwei Wochen, mittlerweile etwa
drei Mal im Jahr
02 Ich bin mir nicht sicher, ob ich
bei diesem Turnier die Rolle eines
echten Captains übernommen
habe (grinst).
03 Ich spiele gerne die
kleinen „suited connectors“,
also 2 oder 3 Herz.
04 Hin und wieder kann es nicht
schaden, ein gutes Pokerface
aufzusetzen. Man sollte nicht
immer verraten, was man
insgeheim alles plant.
05 Als Unternehmer sollte man
versuchen, das Risiko abzuwägen,
und „100 oder 0“-Entscheidungen
möglichst vermeiden.
06 Ich versuche Bluffs generell
zu vermeiden.
07 Der Einsatz sollte immer in
einem vernünftigen Verhältnis
zum Risiko stehen.
01 Ich habe mir von 2006 bis 2013
meinen Lebensunterhalt als
Pokerprofi verdient.
02 Weil ich eine hohe Fachkompetenz
besitze und aufgrund meiner Erfahrung
mein Team optimal beraten kann.
03 69 suited
04 Von Vorteil ist ein Pokerface,
wenn man sich in einer schwachen
Verhandlungsposition befindet. Von
Nachteil ist es, wenn keine Verbindung
zum Verhandlungspartner aufgebaut
werden kann.
05 Wenn man vom Erfolg eines
Projektes so überzeugt ist, dass
man sein gesamtes Hab und Gut
darauf verwetten würde.
06 Wenn man weiß, dass ein Plan
erfolgreich sein wird, man es aber –
noch – nicht beweisen kann.
07 Der Mindesteinsatz ist, was ich in
ein Projekt einbringen muss, um von
meinen Geschäftspartnern wahrge-
nommen zu werden.
01 Früher viel in einer privaten
Pokerrunde, mittlerweile nur mehr
einmal im Jahr.
02 Wir spielen tatsächlich seit
10 Jahren mit den gleichen vier
Teammitgliedern und ich bin leider
der Älteste (schmunzelt).
03 QQ
04 Ein Pokerface braucht man nur
für den persönlichen Kundenkontakt.
Wenn es nicht arrogant wirkt, ist es nie
ein Nach-, sondern nur ein Vorteil.
05 Wie der Pokerspieler will auch
der Unternehmer nie All-In gehen.
Das sollte man vermeiden und wenn
möglich nie machen.
06 Ich bin kein Freund von Bluffen
im Sinne von eine Leistung
vortäuschen, denn Bluffen ist
immer ein Energieverlust.
07 Es kommt immer auf die Branche
an, wieviel und was für einen
Mindesteinsatz man bringen muss.
MICHAEL KEINER
ehemaliger Pokerprofi
TEAM DOC KEINER
MICHAEL STÖTTINGER
Eigentümer, Grandmaster Communications
TEAM GRANDMASTER
Eventagentur Grandmaster Communica-
tions. Der Veranstaltung ging dabei eine
jahrelange Aufbauarbeit voraus, wie er
sagt: „Das Turnier zu organisieren dauert
vielleicht acht Wochen. Aber bis das Tur-
nier funktioniert, eine Spendendynamik
entwickelt und die Leute aufgrund der
Reputation auch immer wieder kommen,
ist es natürlich aufwendig. Das funktio-
KARL EGGER JUNIOR
Member of Executive Board, Ke Kelit
TEAM DIE MACHER