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KTM AG
Gegründet_1953, mit Sitz in Mattighofen
Vorstandsvorsitzender_Stefan Pierer
Produkte_Motorräder, Sportwagen, Bekleidung, Zubehör,
Originalersatzteile
Mitarbeiter_3.245 (weltweit)
Allgemeines_Anfangen hat man als reiner Offroad-Motorradhersteller,
mittlerweile produziert man auch Straßenmotorräder und Premiumsportwa-
gen und ist Europas größter Motorradhersteller. Zudem feierte man 17 Siege
hintereinander bei der Rallye Dakar. Mit Standorten in Europa, Brasilien, Ka-
nada, Südafrika, Australien, Singapur, Japan, Indien und dem Nahen Osten
wurde 2017 ein Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Die Geschäftsführer der KTM Innovation GmbH mit Sitz in Wels, Alex Pierer und
Walter Sieberer, über die neu gegründete KTM Tochter, Innovations-Scouting
und den notwendigen Fokus bei Open Innovation.
Warum betreibt KTM Open Innovation?
PIERER_Das Ideal wäre Innovation ohne Grenzen. In der Realität ist das schwer
umsetzbar. Offene Innovation schafft einen Freiraum, in dem wir uns mit externen
Partnern, Start-ups und Ideengebern vernetzen können. Es ist der bewusste
Schritt aus der eigenen Komfortzone, um neue Technologien zu bewerten
und anzuwenden. Die Kollaboration mit Start-ups, deren radikale Ideen und
Herangehensweise schafft frische Impulse mit dem Bekannten umzugehen.
Wie sieht das praktisch aus?
SIEBERER_Wir haben dafür im Februar dieses Jahres eine eigene Innovation
GmbH gegründet. Das ist die erste Anlaufstelle für Open Innovation.
Geplant sind hierfür in der ersten Phase zehn Leute, die unterschiedliche
Technologiefelder wie Künstliche Intelligenz, Blockchain, Big Data oder
Business Modelling betreiben. Diese Innovationsmanager werden einerseits in
Projekten arbeiten, andererseits aber auch Technologien und Ideen einschätzen.
Das ist aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich die digitalen Themen
entwickeln auch notwendig, denn man hat gar nicht mehr die Chance alles
selber zu generieren. Man darf dabei aber auf keinen Fall den Fokus auf sein
Kernprodukt verlieren, weil man bei so vielen Ideen schnell versucht ist, vieles
interessant zu finden. Die Scouting-Aktivität mit Innovationsmanagern ist in
dieser Hinsicht ein wichtiger Punkt, weil diese aktiv Ideen von außen in das
Unternehmen holen. Wir sind auch immer auf der Suche nach Netzwerken, die
uns gezielt mit Start-ups in Verbindung bringen.
Wie wird das innerhalb der Belegschaft angenommen?
PIERER_Innovation ist ein kollaboratives Thema. Es ist wichtig, dass
alle betroffenen Mitarbeiter eingebunden sind, eine Anlaufstelle und
Unterstützung vorfinden und Themen vorschlagen können, die im normalen
Unternehmensalltag keinen Platz finden. Wir versuchen das Potential unserer
Mitarbeiter zu nutzen und miteinander an der Zukunft zu arbeiten.
Wie gefährlich kann Open Innovation sein?
SIEBERER_Wenn man externe Partner einbindet, ist Vertraulichkeit von großer
Bedeutung. Dieses Thema hat man aber auch mit Mitarbeitern. Ich sehe die
größere Gefahr aber darin, dass man sich verläuft und nicht ausreichend
fokussiert ist.
„Wir haben eine
eigene Innovation GmbH
gegründet. Das ist
die erste Anlaufstelle
für Open Innovation.“
Walter Sieberer
Geschäftsführer
Innovation GmbH, KTM
„Open Innovation ist der
bewusste Schritt aus der
eigenen Komfortzone, um
neue Technologien zu
bewerten und anzuwenden.“
Alex Pierer
Geschäftsführer
Innovation GmbH, KTM