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OH, DU INNOVATIVES (OBER-)ÖSTERREICH!
Bundesstrategie_Laut Bundesministerium für Inneres ist Österreich
der erste europäische Mitgliedsstaat, der eine nationale Open
Innovation-Strategie entwickelt hat. Der Beteiligungs- beziehungsweise
Innovationsprozess soll in Zukunft nicht mehr nur zwischen Wissenschaft,
Wirtschaft, Politik und öffentlicher Verwaltung stattfinden (Triple-Helix-
Modell), sondern nun auch die Zivilgesellschaft miteinbinden (Qadruple-
Helix-Modell). Dadurch soll die Innovationsfähigkeit erhöht und das
Risiko des Scheiterns durch die Einbeziehung von Gesellschaft und Markt
reduziert werden. Dafür wurden insgesamt 14 Maßnahmen aufgestellt,
etwa die Einrichtung von offenen Innovations- und Experimentierräumen
oder die Weiterentwicklung der öffentlichen Verwaltung mittels Open
Innovation und der stärkeren Einbindung der Bürger. Mitte des Jahres 2016
wurde sie beschlossen.
Innovationstag_Wie man mit der richtigen Open Innovation-Strategie
wettbewerbsfähig bleibt, was Oberösterreich als Open Innovation-
Region braucht und warum die Blockchain-Technologie die Basis einer
neuen Wirtschaft sein könnte – um diese Fragen drehte sich der WKOÖ
Innovationstag. Dazu Gladysz-Haller von Schneider Torsysteme: „Die
Vorträge haben bestätigt, was ich mir bereits im Vorfeld über Blockchain,
Bitcoins und Open Innovation gedacht habe: Sie werden uns alle in
Zukunft sehr stark betreffen. Gerade Open Innovation ist ein heikles
Thema, dessen praktische Umsetzung immer wieder reflektiert werden
muss. Deshalb ist es wichtig, dass die WKOÖ Sparte Industrie regelmäßig
solche Veranstaltungen macht und man Leute aus der Szene trifft, denn
Netzwerken gehört auch wesentlich zu Open Innovation.“
Quelle_BMI, WKOÖ
Ende über die zehn besten Ideen ab-
stimmen zu lassen, um sicherzustel-
len, dass das gewählte Design auch
zur Marke Priel passe. Ideen würden
bei solchen Aktionen zwar viele her-
ausschauen, die Frage sei dann aber
vielmehr, was mit diesen passiere,
meint Alexy: „Wie findet man aus vielen
tausend Einsendungen diese eine gute
Idee? Bei Konzernen und sehr großen
Firmen gibt es daher eine Sollbruch-
stelle, bei der eine andere Abteilung
die Ideen annimmt und diese oft den
Weg in die Forschung und Entwicklung
nicht schaffen. Manchmal suchen die
Firmen wohl auch gar nicht nach neu-
en Ideen, sondern hoffen nur auf gute
PR.“ Daher verkomme Open Innova-
tion dieser Art häufig zu einer reinen
Repräsentations-Strategie.
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Welche Gefahren
birgt sie?
„Man muss ein gewisses Risiko ein-
gehen, wenn man Open Innovation
betreiben will. Wichtig ist, die Chance
Mehr zum WKOÖ
Innovationstag, gibt es
auf unserer Website.
mit dem Risiko abzuwägen und sei-
ne Mitarbeiter darauf einzuschwören.
Komplette Sicherheit wird es nie ge-
ben, denn Forschung ohne Risiko geht
nicht. In Summe wird man trotzdem
einen Vorteil haben“, so Rübig. Alexy
vergleicht Open Innovation mit Poker-
spielen: „Je mehr ein Unternehmen
hergibt, desto wahrscheinlicher ist es,
dass sie das kriegen, was sie wollen,
aber auch, dass sie Betriebsgeheim-
nisse verraten.“ Gerade bei großen
Firmen sei eine holistische Pers-
pektive wichtig, was man tatsächlich
preisgibt. Insgesamt werde es aber
für große Firmen leichter, weil sie viel
mehr und viele kleine Sachen haben,
die sie teilen können. „Je größer das
Unternehmen ist, desto weniger Risi-
ko ist schlussendlich dabei. Bei einer
kleinen Firma habe ich einfach weni-
ger zum Teilen und dann kann es ge-
fährlich werden. Darum erkennt man
mittlerweile den Trend, dass die Pro-
bleme, die durch Open Innovation ge-
teilt werden, immer kleiner werden“,
so Alexy._