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genau über Investitionsmöglichkeiten und
den Markt informieren, während andere
Start-ups und Corporates durch die Daten-
bank einen Überblick über Konkurrenten
und Trends, aber auch mögliche Partner
bekommen.
Ähnliche Datenbanken gibt es bereits eini-
ge – Startablish hebt sich in einem Punkt
aber klar von der Konkurrenz ab. „Wir ha-
ben einen Algorithmus, der Start-ups au-
tomatisch sucht und uns vorschlägt“, sagt
Taucher. Das Startablish-Team muss dann
nur noch manuell überprüfen, ob es sich
beim Unternehmen tatsächlich um ein
Start-up handelt. Die Datenbank bleibt so
ständig aktuell und beinhaltet nur tatsäch-
liche und gegründete Start-ups. Derzeit
zählt Startablish etwa 800 Unternehmen
dieser Art in Österreich – Fast 44 Prozent
davon sind im b2b-Bereich angesiedelt. Auf
den österreichischen Markt beschränkt
man sich aber nicht – im Gegenteil. „Wir
wollen die europaweit führende Datenbank
für Start-ups werden“, sagt Ge. Die ersten
Schritte für dieses ehrgeizige Ziel wurden
bereits gesetzt: Mit neun Ländern ist man
besonders am osteuropäischen Markt ak-
tiv, das nächste Update mit dem deutschen
Markt ist derzeit in der Umsetzung. Verläuft
alles nach Plan, ist das erst der Anfang._
„Wir wollen die
europaweit führ
ende
Datenbank für
Start-ups wer
den.“
Anna Ge
Co-Founder,
Startablish
Startablish hat sich ein ehrgeiziges Ziel
gesetzt: Das Wiener Unternehmen will
die europaweit führende Datenbank für
Start-ups werden. Die Konkurrenz soll
durch Aktualität und schlaue Algorith-
men überholt werden.
Kaum ein Markt ist so volatil wie die Start-
up-Szene: Täglich werden neue Pläne ge-
schmiedet und Unternehmen gegründet,
andere verändern sich oder verschwinden
gänzlich. Gleichzeitig herrscht eine hohe
Intransparenz und es ist schwierig, einen
allgemeinen Überblick über den gesamten
Markt zu bekommen. „Genau dieses Pro-
blem lösen wir“, sagt Sebastian Taucher,
einer von drei Co-Foundern von Startablish.
Das Unternehmen bietet Bildungseinrich-
tungen, innovationsorientierten Corpo-
rates und Start-ups eine Datenplattform,
über die neben detailleirten Firmeninfor-
mationen, Finanzdaten und Beteiligungs-
verhältnissen auch Marketing- und Social
Media-Daten eingesehen werden können.
„Für den universitären Bereich liefern wir
dabei vorwiegend Daten und Statistiken
für die Forschung und wissenschaftliche
Arbeit von Studenten“, sagt Anna Ge, die
ebenfalls zu den Co-Foundern gehört.
Business-Angels hingegen können sich
EIN BIS ZWEI EXITS BIS 2020
Der Fondsmanager des OÖ High-Tech-Fonds, Christian Matzinger, über die
Herausforderungen des Start-up-Marktes, Unternehmensbeteiligungen und
die Ziele der nächsten Jahre.
„Generell ist es am Start-up-Markt schwieriger geworden, es gibt mehr
potentielle Geldgeber und der Markt ist insgesamt breiter aufgestellt“,
sagt Matzinger. Sorgen, beim Wettbewerb um die erfolgversprechendsten
Start-ups leer auszugehen, mache er sich aber trotzdem keine, zumal
das Land Oberösterreich ein guter Unterstützer sei: „Das Zusammenspiel
zwischen dem Land, den Start-ups und uns funktioniert sehr gut.“ Darüber
hinaus sei beim High-Tech-Fonds das Bestreben nicht nur auf eine
kurzfristige Rendite ausgerichtet, sondern auch auf die Standort- und
Arbeitsplatzsicherung, wie Matzinger betont.
Aktuell hält der OÖ High-Tech-Fonds bei acht Beteiligungen mit einem
Investitionsvolumen von rund 8,5 Millionen Euro. Alle Projekte würden
sehr gut laufen. „Besonders im Software-Bereich haben wir eine
äußerst zufriedenstellende Entwicklung, im Bereich Neue Energie
gibt es interessante Perspektiven“, sagt Matzinger. Das Ziel sei es,
mindestens zwei Exits bis 2020 zu erreichen. Denn auch die Pipeline
der in den Startlöchern stehenden Unternehmen/Start-ups ist groß, so
Matzinger. Bereits im Frühjahr respektive im ersten Quartal 2018 werde
man voraussichtlich bis zu zwei neue Firmenbeteiligungen haben, bis
Jahresmitte will man damit insgesamt in zehn Unternehmen investiert sein.
Das Startablish-Team (von links): Paul Zogmann,
Sebastian Taucher, Anna Ge und Michael Raab.