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Die Landesvorsitzende von 

Frau in der Wirtschaft, Margit Angerlehner, über die Botschaften des fünften 

Unternehmerinnen-Kongresses, wie man mit Role-Models mehr Frauen für einen Lehrberuf begeistern 
will und warum die Vereinheitlichung der schulautonomen Tage und die Einführung des Familienbonus 
wichtige Signale für berufstätige Eltern sind.

VON VORBILDERN UND 

HERZENSANGELEGENHEITEN

REDAKTION_SEBASTIAN LUGER

FOTOGRAFIE_MARIO RIENER

ILLUSTRATIONEN_ALEXANDRA AUBÖCK, THINKSTOCK

Unternehmerinnen-Kongress

Wie pitche ich richtig, wie sehen Erfolgsstrategien für 
Geschäftsfrauen aus und wie nutzt man die Chancen der 

Digitalisierung wirklich? Unter anderem um diese Themen 
dreht sich der fünfte Unternehmerinnen-Kongress, der 
erstmals in Oberösterreich, genauer gesagt in der Linzer 

Voestalpine Stahlwelt, vom 19. bis 20. April stattfindet. 

„Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass sich die Arbeits-

welt und damit auch die Arbeitsweisen massiv verändert 
haben. Die Chancen, die sich daraus ergeben, muss man 
wahrnehmen. Man darf nicht immer nur Angst vor Ver-
änderungen haben, sondern auch sehen, dass sich durch 
Veränderungen viele neue Möglichkeiten ergeben“, sagt 
die Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Margit 

Angerlehner. Denn von den Chancen der Digitalisierung 
könnten schließlich auch Frauen enorm profitieren, etwa 
durch Home-Office. „Dadurch wird die Vereinbarkeit von 
Familie und Beruf erleichtert“, so Angerlehner. Zudem 

würden auch neue Geschäfts- und Arbeitsmöglichkeiten 

entstehen, zum Beispiel neue Berufsbilder im Bereich 
Online Marketing oder Social Media. Diese müssten aber 
auch gefunden und genützt werden, das sei eines der Ziele 
des Unternehmerinnen-Kongresses. „Das verstehen wir 
unter unserem Motto ‚Neue Märkte, Neue Chancen’“, sagt 
Angerlehner. Rund 500 Unternehmerinnen aus ganz Ös-
terreich, aus allen Bundesländern, Branchen und Sparten, 
vom EPU bis zum Großbetrieb netzwerken und entwickeln 
gemeinsam Geschäftsmodelle und Ideen. „Netzwerken 
heißt schließlich nicht nur miteinander reden, sondern 
auch gemeinsam Geschäfte machen“, sagt Angerlehner.

Wichtige Signale für 

berufstätige Eltern

Schulautonome Tage
Frau in der Wirtschaft forderte schon seit längerem eine 

einheitliche Regelung der schulautonomen Tage. Die neue 
Regierung plant diese Forderung umzusetzen und die 
schulautonomen Tage in einheitliche Herbstferien umzu-

wandeln.„Es ist ein wichtiger Schritt für die Vereinbarkeit 
von Familie und Beruf. Bei zwei Kindern in zwei unter-

schiedlichen Schulen ist das eine große Herausforderung. 
Wir sind vehement drangeblieben, denn eine politische 
Umsetzung ist in der Regel immer sehr langwierig“, sagt 
Angerlehner.

Familienbonus
Bis zu 1.500 Euro pro Kind und Jahr soll die Steuerent-
lastung bringen – gestaltet als Absetzbetrag. So würden 
bei einem Bruttoeinkommen bis 1.700 Euro künftig keine 
Steuern gezahlt werden, Familien mit zwei Kindern und 

einem Einzeleinkommen von 2.300 Euro brutto ersparen 
sich 3.000 Euro Steuerlast. Frau in der Wirtschaft wertet 
ihn als positives Signal und Anerkennung der Leistung von 
berufstätigen Eltern. „Es ist für uns positiv, denn wir haben 
immer gefordert, die Absetzbarkeit der Kinderbetreuung 
über das zehnte Lebensjahr des Kindes hinweg zu verlän-
gern. Das ist jetzt unbürokratisch bis zum 18. Lebensjahr 
möglich“, sagt Angerlehner.