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STELZER_Das Kulturressort ist auch 
im Jahr 2018 sehr gut ausgestattet und 
hat – so wie alle Bereiche – dazu bei-
getragen, dass wir im Landeshaushalt 
sparen. Wir haben etwa vier Prozent im 
Vergleich zum vorigen Jahr zurückge-
nommen, das ist aus meiner Sicht sehr 
moderat. Was stimmt, ist, dass wir in 
den letzten Jahren sehr viel in Kultur, 
vor allem in Bauten, investiert haben. 
Die werden auf der einen Seite sehr gut 
genutzt und schaffen ein tolles Pro-
gramm, auf der anderen Seite müssen 
diese Investitionen aber auch zurück-
bezahlt werden. 

Ganz einfach formuliert folgt die 
Schuldenbremse dem Credo einer 
Milchmann-Rechnung: Man will nicht 
mehr ausgeben, als man einnimmt. 
Es gibt eine Ausnahme, nämlich bei 
Naturkatastrophen und Notsituationen. 
Müssen die Ressorts den Gürtel noch 
enger schnallen, wenn Katastrophen 
eintreten?

STELZER_Nein. Im Notfall muss ein 
Staat oder ein Land immer einsprin-
gen, um Sicherheit zu bieten. In die-
sem Fall würde es wahrscheinlich 
auch dazu kommen, dass wir in neue 
Schulden gehen können. Aber die Re-
gel sieht vor, dass man einen Plan 
mitliefert, wie das auf längere Jahre 
wieder abgebaut wird. Aber in Aus-
nahme- und Krisensituationen ist ein 
Land und Staat gefordert. Da darf es 
kein Zögern geben.

Im Jahr 2017 hat sich der Nationalrat 
aufgelöst, für die Bildung der neuen 
Bundesregierung waren gerüchteweise 
oberösterreichische Kandidaten im 
Gespräch. Es hieß immer wieder, Ober-
österreich müsse den Interessen des 
Bundeslandes Gehör verschaffen. Im 
Kabinett findet sich allerdings keiner. 

STELZER_Ich gestehe Sebastian Kurz 

zu, dass er sich sein eigenes Team zu-
sammenstellt. Oberösterreich muss 
als wichtiger, großer Standort in der 
Republik von der Bundesregierung or-
dentlich unterstützt werden und das 

werden wir nicht nur einfordern, son-
dern auch erreichen.

Wie soll das gelingen?

STELZER_Indem wir uns nicht nur 
bemerkbar machen, sondern auch 

frühzeitig auf den Tisch legen, was wir 
wollen und erklären, warum wir es so 
wollen. Es liegt auch klar auf der Hand, 
dass Oberösterreich im Bund von ganz 
entscheidender Bedeutung ist. Wir 
sind ein riesiger Arbeitsplatz- und In-
dustriestandort. Von uns kommt ein 
Löwenanteil des Steueraufkommens. 
Daher kann die neue Regierung nur 
Interesse haben, dass dieser Standort 
gestärkt wird.

Ein weiteres großes Thema war die 
Neustrukturierung der Landesverwal-
tung. Die Bezirkshauptmannschaften 
von Linz-Land, Wels-Land und Steyr-
Land sollen mit den jeweiligen Bezirks-
verwaltungsbehörden fusioniert wer-
den. Eine Zusammenlegung ist rechtlich 
nicht möglich, dazu müsste erst die 
Bundesverfassung geändert werden. 

Wie sieht der Status quo aus?

STELZER_Beim Thema der Bezirks-
verwaltung ist es wichtig, dass wir vor 
Ort in den Bezirken und Gemeinden ein 

Angebot des Kontaktes, der Beratung 

liefern können und überall dort Syn-
ergien bilden, wo es die technischen 
und juristischen Möglichkeiten herge-
ben. Und damit bin ich beim Punkt: Es 
ist schon sehr lange darüber geredet 
worden, warum man nicht näher zu-
sammenarbeitet. Daher haben wir jetzt 
alles, was bis zum Plafond des Ver-
fassungsrahmens ausreizbar ist, auch 
ausgereizt. Wir können uns alle noch 
mehr vorstellen, dazu braucht es aber 
eine Änderung der Bundesverfassung. 
Das wäre ein Beispiel dafür, sich mit 
einem konkreten Wunsch an den Bund 
Gehör zu verschaffen und ich rechne 
auch damit, dass die Verfassungsände-
rung kommt.

War das erste Jahr als Landeshaupt-

mann für Sie zufriedenstellend?

STELZER_Ganz zufrieden bin ich ei-
gentlich nie. Aber nicht deswegen, weil 
ich ein notorischer Schlechtmacher 
bin, sondern weil ich einfach weiß: 
Wenn man in unserem Geschäft sagt, 
es ist alles gut, dann kommt der erste 
Moment, in dem der Rückschritt be-
ginnt. Ich habe in der Regierungserklä-
rung einiges angekündigt: Wir haben 
erstens den Haushalt neu aufgestellt 
und dafür gesorgt, dass wir dieses 

Jahr ohne Schulden gestalten. Zwei-

tens sind wir in der Verwaltungsreform 
spürbare Schritte gegangen. Drittens 
haben wir für einen großen Zuwachs 
bei Wohnplätzen für Menschen mit 
Beeinträchtigungen im Sozialbereich 
gesorgt, wofür es heuer erstmals ein 

Zusatzbudget gibt.

Beim Macher-Interview im Novem-
ber 2016 sagten Sie: „Am wichtigsten 
ist mir, dass gesagt wird, der war in 
einem Team dabei, welches für das 
Land OÖ an einem ganz wichtigen 

Wendepunkt, einer Zeitenwende, 
Verantwortung getragen hat.“ War 

hier der Auftaktslogan für Ihre 
Landeshauptmann-Ära „Die neue Zeit“ 
bereits im Hinterkopf?

STELZER_Es klingt fast so (lacht). 
Nachdem ich schon länger von Josef 
Pühringer vorbereitet worden bin und 
gewusst habe, wie das werden soll, habe 
ich auch die Rahmenbedingungen be-
reits entsprechend mitbeeinflusst. ‚Die 
neue Zeit’ heißt, dass wir Oberösterreich 
als Weltregion definieren müssen, wir 
uns und unsere Betriebe international 
bewähren müssen. Das ist genau der 

Zugang, den wir brauchen, das bedeutet 

‚Die neue Zeit’.

In welchen Bereichen wird es 2018 
noch viel Diskussionsstoff geben oder 
Konfliktpotential begraben sein?

STELZER_Ja, also, wenn es nach mir 
geht, in keinem (

lacht). Aber bei je-

der politischen Entscheidung wird es 
Diskussionspotential geben. Ich sehe 
meine Rolle aber so, dass ich trotz al-
ler Hektik und Widersprüche am Ende 
dennoch Entscheidungen herbeiführen 
kann, die für eine breite Mehrheit im 
Land auch wirklich passen. Für das 

Jahr 2018 sehe ich große Themen, wie 

zusätzliche Firmen ins Land zu holen, 
Arbeitsplätze zu schaffen oder die Uni 

weiter auszubauen.

Was vermissen Sie aus der Zeit vor 

dem Posten des Landeshauptmannes 
am meisten?

STELZER_(schmunzelt). Die Aufgabe 
ist wirklich wunderschön, sonst hätte 
ich sie nicht übernommen. Ganz be-
sonders das Umfeld und die Familie 
muss das auch mitleben, denn man 
wird überall erkannt und angespro-
chen. Man kann nicht sagen, hier en-