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Wasser & Energie
Redaktion_Sebastian Luger
Kreativ Direktion_Alexandra Auböck
Fotografie_Sebastian Luger, Energie AG
Mit welchen Elektroautos werden wir in Zukunft fahren? Was ist ein selbstheilendes Netz? Und wer
ist „Heinzi“, der aus der hauseigenen Ideenwerkstatt der Energie AG, der Soko Innovation, kommt?
Energie AG-Generaldirektor Werner Steinecker gibt
Einblicke in die Energietrends der Zukunft
.
DIE GESCHICHTE VOM „HEINZI“
UND DER ENERGIEZUKUNFT
#1
Wie wird die E-Mobilität
in Zukunft aussehen?
Laut Steinecker werde nicht die batteriebe-
triebene Elektromobilität, sondern die was-
serstoffbetriebene Mobilität dominieren. „Die
Energiedichte einer Batterie ist noch immer
inadäquat. Die oft zitierte Hoffnung der Po-
litik, dass die Batterien für den Konsumenten
immer leichter und kilometerfreundlicher
werden, geht sich physikalisch einfach nicht
aus.“ Man könne zwar durch moderne Lade-
technik noch einiges herausholen, etwa, wenn
man beim Bergabfahren die Batterie wieder
auflädt, aber „die große Chance des CO2-
freien Verkehrs ohne Kilometereinschränkung
wird Wasserstoff sein.“ Diese Idee gebe es be-
reits seit 1836, habe aber nie den Weg in die
breite Anwendung gefunden. „Das Besondere
ist die umgekehrte Form der Elektrolyse. Es
wird Strom beziehungsweise Wasser aufge-
spalten und dadurch bekommt man durch
den chemischen Prozess wieder Gleichstrom
heraus.“ Man werde aber nicht Wasserstoff
tanken, sondern komprimiertes Erdgas. „Eine
Batterie hat zwischen 200 und 600 Kilo, eine
Brennstoffzelle wiegt ein Fünftel, fährt dafür
aber 1.000 Kilometer.“ Die spannende Frage
sei, wie lange die Umsetzung dafür noch dau-
ert. Materialtechnisch sei diese Anwendung
bereits ausgereift, „durch den weltweiten
politischen Druck, immer CO2-ärmere An-
triebstechniken zu unterstützen, müsste der
Durchbruch unmittelbar bevorstehen.“
#2
Werden Lauf- und
Speicherkraftwerke
bereits digital gesteuert?
Ja. Ein klassisches Energieversorgungsun-
ternehmen sei schon immer eine „digital
company“ gewesen, so Steinecker. Heute
hat Oberösterreich die größte Lichtwel-
lenleiterdichte in Europa dank der Energie
AG. Es gebe keine vergleichbare Fläche, we-
der in Holland, noch in Skandinavien oder
Deutschland, wo eine derartige Dichte des
hoch leistungsfähigen Back-Bone-Netzes mit
5.000 Kilometer existiert. Das sei ursächlich
für betriebliche Zwecke der Fernsteuerung,
nämlich Digitalisierung und Automatisie-
rung der Netze und der Kraftwerke, gebaut
worden. „Das war der Urbegriff der Digita-
lisierung, was Datentransporte und die Digi-
talisierung anbelangt. So gesehen haben wir
den Haushalten in Oberösterreich ermög-
licht, digital zu werden.“ Seit Mitte 2005
gebe es auch in Gmunden eine digitale War-
te für die Laufkraftwerke. Früher waren die
Kraftwerke bemannt, mittlerweile werden
sie digital gesteuert.
#3
Was ist ein
selbstheilendes Netz?
Wird im Stromdatennetz ein schadhafter
Punkt entdeckt, wird dieser durch Schalt-
aktivitäten so weit eingegrenzt, dass der ur-
sprüngliche Schadensort herausgeschalten
wird und stromlos ist. Alle anderen umlie-
genden Punkte sind durch Ersatzschaltmaß-
nahmen wieder am Netz, der schadhafte Teil
durch Fernsteuerung und Fernschaltwirkung
herausgetrennt. „Dafür braucht man Algo-
rithmen, die robust funktionieren müssen.
Wenn durch ein großes Ereignis wie einen
Sturm oder einen Unfall etwas stillgelegt
werden sollte, braucht man quasi nicht mehr
die ganze Mannschaft zusammentrommeln,
die sich um das Problem kümmert. Das
funktioniert durch die Algorithmen automa-
tisch“, so Steinecker.
#4
Wie kann der
„Smart Meter“ helfen,
Energiekosten zu senken?
Der Smart-Meter (AMIS) ist ein intelligenter
Stromzähler, welcher eine digitale Datenüber-
tragung ermöglicht. Das automatische Mess-
und Informationssystem kann den Kunden
neue Tarife, Produkte und Services zur Ener-
gieeffizienz und zur Reduktion der Ener-
giekosten anbieten. Der Ausbaugrad liege
mittlerweile knapp bei einer halben Million
Stromzähler. Wie viel man sich damit tatsäch-
lich erspare liege daran, wie energiespar-affin
eine Familie ist, so Steinecker. „Das wirklich
Teure ist, wenn ich viele Sachen gleichzeitig
laufen habe. Wenn man den Herd, die Sau-
na und die Poolbeheizung gleichzeitig laufen