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Redaktion_Sebastian Luger

Kreativ Direktion_Alexandra Auböck

Fotografie_Daniel Fessl, Dominik Fessl

Illustration_Simon Bergsmann, 

Alexandra Auböck

Im bürgerlichen Leben ist Johannes Keferböck bei der Deutschen Vermögensberatung tätig. So 

erfolgreich wie deren Aushängeschild – der siebenfache Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher 

– ist er zwar noch nicht, mit dem Sieg bei der Mühlviertler Jänner-Rallye 2018 setzte er aber ein 

Ausrufezeichen. Keferböck, der selbsternannte „Bauernbua“ im positiven Sinn, verrät, welche 

Gemeinsamkeiten

 es 

zwischen dem Rallyefahren und der Vermögensberatung

 gibt, warum das Hirn im 

Rallyeauto immer rechts sitzt und es keinen Sinn macht, ein arroganter „Hund“ zu sein.

DAS HIRN SITZT RECHTS

Niederösterreich, zwei Stunden vor Rennstart. 

Es beginnt aus Kübeln zu regnen. Johannes 

Keferböck ist der erste, der auf die Strecke 

fährt, um sie noch kurz zu besichtigen und 

jedes Detail der Strecke aufzusaugen. Hinter 

ihm folgt der jetzige Mercedes-Motorsport-

chef Toto Wolff. „Ich fahre durch den Wald 

diesen Güterweg entlang und biege mit 60 

km/h in die Kurve ein. Auf einmal sehe ich 

um die Ecke und bemerke, dass mir ein Sat-

teltransporter mit hohem Tempo entgegen-

kommt. Ich konnte aber nicht mehr auswei-

chen.“ Keferböcks Auto rauscht mitten in den 

Wald hinein, die Böschung runter. Totalscha-

den. 

Die ‚Bauernbuam’, die bei 

den Großen mitmischen

Das erste Mal so richtig Blut geleckt hat Kefer-

böck als kleines Kind bei der Semperit-Rallye 

im Mühlviertel. „Als Kind hat man die wildes-

ten Träume und ist sofort mit diesem Hype 

infiziert.“ Als im Jahr 2000 die Jänner-Rallye 

wieder ins Leben gerufen wurde, arbeitete er 

noch bei einer Versicherung. „Ich wollte das 

Rallyefahren einfach mal ausprobieren. Im 

Frühjahr 2004 hat Raimund Baumschlager 

ein Rallye-Training ausgeschrieben. Ich wollte 

wissen, ob ich das kann oder nicht“, erinnert 

sich Keferböck. Er konnte. Und organisier-

te sich daraufhin sein erstes Auto. Bei seiner 

ersten Rallye in Melk mit einem Freund als 

Beifahrer wurde er Vierter. „2007 war dann 

erstmals meine Frau am Beifahrersitz und wir 

sind bei der Jänner-Rallye Gesamt-Siebter ge-

worden, als zweitbeste Österreicher. Das war 

für uns eine richtige Sensation.“ Beruflich 

wollte er aber etwas anderes machen, so ist 

Keferböck zum Hobby-Rennfahrer geworden. 

„Früher hatten wir auch einen großen Motor-

sportverein im Mühlviertel, wo ich Präsident 

war. Wir haben teilweise acht Autos in der 

österreichischen Meisterschaft eingesetzt. Wir 

waren ein Verein aus lauter ‚Bauernbuam’ im 

positiven Sinne und haben trotzdem mit den 

Großen mitgemischt. 2015 habe ich mir mit 

der Rallye Monte Carlo einen Lebenstraum in 

der Amateur-Weltmeisterschaft WAC2 erfüllt. 

Sonst bin ich aber eigentlich nur mehr einmal 

im Jahr die Jänner-Rallye gefahren.“

Und zwar so gut, dass Keferböck nach 33 

Jahren diese als erster Mühlviertler gewonnen 

und sich damit in die Geschichtsbücher ein-

getragen hat. Auch dank einer guten Vorbe-

reitung: „In einer gründlichen Vorbereitung 

liegt der Schlüssel zum Erfolg. Das ist beim 

Rallyefahren genauso wie in der Vermögens-

beratung. Je besser man vorbereitet ist und je 

besser man sein Fach versteht, desto erfolgrei-

cher wird man sein. Beim Rennfahren sind es 

das Auto, die Telemetrie, die Reifen. Bei der 

Vermögensberatung der Mensch, der Kunde 

und seine Ziele. Es geht darum, den Men-

schen zu verstehen. Man ist nur dann ein gu-

ter Vermögensberater, wenn man menschlich 

okay ist. Auch beim Rallye-Sport kann man 

nicht überall mit der Brechstange durchge-

hen und ein arroganter Hund sein. Die Leute 

müssen einen mögen, man muss schließlich 

vermarktbar für die Sponsoren sein.“ Zudem 

sei es notwendig, sich hundertprozentig fo-

kussieren zu können und sich nicht ablenken 

zu lassen. „Ich habe einmal bei einer Jänner-

Rallye durch eine Ablenkung sieben Minuten 

verloren. Seitdem achte ich sehr genau darauf, 

auch wirklich fokussiert zu sein. Das ist bei 

der Vermögensberatung genauso. Wenn man 

bei einem Kunden sitzt und abgelenkt ist, 

kann das nicht funktionieren. Selbst will man 

schließlich auch, dass das Gegenüber 120 und 

nicht nur 70 Prozent gibt.“

Beifahrer der Kunden

Beim Rallyefahren ist man auf einen Beifahrer 

angewiesen, muss diesem blind vertrauen, in 

etwa so, wie die Kunden einem Vermögens-

berater vertrauen können müssen. „Das Hirn 

sitzt immer rechts“, sagt Keferböck und lacht, 

„wir sind der Beifahrer der Kunden, wir be-

stimmen und geben den Weg vor. Genauso ist 

es auch im Rennauto. Vertraue ich meinem 

Beifahrer, der mir auf meiner rechten Seite 

den Kurs ansagt, nicht, funktioniert es nicht. 

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