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Sie haben zwei Kinder. Was würden 

Sie sagen, wenn diese irgendwann 

nicht der VP, sondern einer anderen 

Partei beitreten würden?

Das wäre kein Problem. Ich würde zwar mit 

ihnen darüber diskutieren, aber ein Problem 

hätte ich damit nicht, denn das müssen sie 

selbst wissen. Wenn ich einen Beitrag zur 

Meinungsbildung leisten kann, dann würde 

ich den in der Art und Weise leisten, indem 

ich ihnen sage: Ihr müsst nicht das selbe 

Parteibuch haben, aber überlegt euch das 

genau und entscheidet nach eurer Überzeu-

gung.

Unabhängig von der bundespoliti-

schen Parteilinie: Was halten Sie 

vom gekippten Rauchverbot?

Ich habe vor 19 Jahren aufgehört zu Rauchen, 

das sagt eh alles.

Warum braucht es aus der Sicht 

des Sportreferenten ein neues 

Stadion für den Lask?

Der Verein braucht es, weil es ein wichtiger 

Teil seines Geschäftsmodells und seiner 

wirtschaftlichen Grundlage ist. Ich glaube 

auch, dass sich der Fußballfan in Oberöster-

reich eine moderne Fußballarena wünscht, 

wo vielleicht auch wieder mal ein Länder-

spiel stattfinden kann. Die Erfahrungen in 

Deutschland und Österreich haben zudem 

gezeigt, dass ein neues Stadion für den Stand-

ort einen Aufschwung bringt und zusätzliche 

Wertschöpfung generiert. Darum wäre es 

eine gute Entscheidung.

Das Motto der oberösterreichi-

schen Schuldenbremse könnte 

man betiteln mit: „Spare in guten 

Zeiten, dann hast du in schlechten.“ 

Folgt man hier dem antizyklischen, 

keynesianischen Modell, also Deficit 

Spending unter Josef Pühringer und 

Sparen in guter Konjunktur unter 

Thomas Stelzer?

Dieser keynesianische Ansatz hat schon 

viel für sich. Das Problem war ja stets: Wir 

haben diesen Ansatz immer nur zur Hälfte 

umgesetzt. Wir haben in schlechten Zeiten 

versucht, durch öffentliche Ausgaben zu 

stimulieren, haben dann aber in konjunktu-

rellen Hochphasen eigentlich nicht gespart, 

sondern auf diesem Niveau weitergemacht. 

Unsere antizyklische Budgetpolitik ist nach 

wie vor richtig, es gibt aber einen noch viel 

wesentlicheren Grund, warum wir das jetzt 

machen: Wir wissen, dass wir für unsere 

Wettbewerbsfähigkeit in einigen Schwer-

punktbereichen wie digitale Infrastruktur 

oder Forschung mehr investieren müssen. 

Man muss sich dann überlegen, wo diese 

zusätzlichen Mittel bei gleichzeitigem Sparen 

herkommen. Und da kann man entweder 

Schulden machen oder sich diesen finan-

ziellen Spielraum durch Sparen in den 

vorhandenen Strukturen schaffen. Das be-

deutet, zusammen mit dem konjunkturellen 

Rückenwind, ist es ein goldener Zeitpunkt, 

die Schuldenbremse jetzt umzusetzen und 

trotzdem dort zu investieren, wo es unsere 

Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Das ist für 

mich der viel wichtigere Aspekt, neben der 

Tatsache, dass Keynes natürlich auch nicht 

Unrecht hatte.

Laut Fachkräftemonitor fehlen 

29.000 Fachkräfte bis 2020. Auf 

der einen Seite stöhnen viele 

Unternehmen, dass sie zu wenige 

Fachkräfte finden und bieten sehr 

viele offene Stellen an. Auf der 

anderen Seite gibt es sehr viele 

Arbeitslose, die nach einem Job 

suchen. Wie passt das zusammen?

Wie es so schön heißt: Es ist ein Arbeits-

„Markt“. Das Paradoxon im Moment ist 

Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräfte-

mangel. Wir haben jetzt sinkende Arbeitslo-

sigkeit – mit fünf Prozent fast eines weniger 

als im Vorjahr, aber die offenen Stellen stei-

gen und steigen. In einem durchschnittlichen 

Monat haben wir mittlerweile etwa 15.000. 

Das bedeutet, es gibt eine Nachfrage nach 

gut qualifizierten Fachkräften, die derzeit 

nicht gedeckt werden kann, da es diese nicht 

gibt. Wir haben eine Fachkräftestrategie, wie 

wir diese Lücke schließen wollen. Wir wollen 

auf der einen Seite mehr Fachkräfte aus der 

bestehenden Erwerbsbevölkerung heraus-

holen, auf der anderen Seite werden wir in 

den internationalen Wettbewerb um Talente 

noch stärker einsteigen müssen, um mehr 

qualifizierte Menschen aus anderen Ländern 

zu uns zu locken.

Es wird immer wieder von einer – 

teils hausgemachten – Krise der 

Europäischen Union gesprochen. 

Was müsste sich ändern, damit 

man diese längerfristig in den 

Griff bekommt?

Viel. Der Kern des Problems ist meiner 

Meinung nach die Governance: Wie schafft 

es Europa, eine gemeinsame funktionierende 

Wirtschafts-, Sicherheits- und Währungspo-

litik zu machen? Es ist schwierig, wenn die 

Nationalstaaten eigene Interessen verfolgen 

und einige wenige Staaten oder auch nur ein 

Staat schnelle Lösungen verhindern können. 

Europa braucht zudem eine Verfassung, die 

es schneller ermöglicht, Entscheidungen 

zu treffen und nicht droht, an nationalen, 

egoistischen Haltungen zu scheitern. Und 

offenbar ist es noch immer nicht gelungen, 

alle Bürger abzuholen. Eine Entscheidung 

wie der Brexit etwa ist meines Erachtens ka-

tastrophal. Das zeigt, dass Europa noch nicht 

überall angekommen ist._