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Redaktion_Sebastian Luger
Kreativ Direktion_Alexandra Auböck
Fotografie_Mario Riener
Illustration_Alexandra Auböck
Auf rund 80 Hektar schlagen etwa 400 Mitglieder und zahlreiche Tagesspieler ihre Bälle
ab. Dass dies möglich ist, war nach einem finanziellen Desaster im Jahr 2014 nicht so
sicher. Gegründet vor 30 Jahren von ein paar „exzentrischen Golfern“ begeht der
Golfclub
Mühlviertel St. Oswald bei Freistadt
heuer nicht nur sein Jubiläum, sondern ist mittlerweile
überregional bekannt und steht mit einem neuen Betreiber wieder auf sicheren Beinen.
„EINE GEILE WIES’N“
„Geh leicht in die Hocke, umfasse den Schlä-
ger fest mit beiden Händen und hol aus.“ Der
Golfball fliegt und fliegt. Und landet schließ-
lich sogar auf dem Green. Als Anfänger auf
der Runde des Golfclub Mühlviertel St. Os-
wald bei Freistadt ist das mehr als respektabel,
da der gesamte Kurs ziemlich herausfordernd
ist, wie Golfclub-Präsident Rudolf Istok ver-
rät: „Unser Platz hat den Ruf, nicht gerade
leicht zu sein, aber er ist nicht unfair. Jede
unserer 18 Spielbahnen hat ihren eigenen
Charakter.“ Zudem hat man von so gut wie
allen Spielbahnen einen herrlichen Blick auf
die gesamte Anlage, man sieht sogar auf den
Ortskern von St. Oswald. Gut verständlich,
dass die Mitglieder und Tagesspieler nicht
nur zum Golfen herkommen, sondern auf der
vier bis fünf Stunden langen 18-Loch-Anlage
auch die Mühlviertler Hügellandschaft, die
Ruhe und die intakte Umwelt genießen. „Das
Gebiet um St. Oswald hat laut Messdaten
der oberösterreichischen Landesregierung die
beste Luftqualität im Raum Oberösterreich,
darauf sind wir sehr stolz“, so Präsident Istok.
Als einer der Höhepunkte der Runde gilt die
Spielbahn Nummer Fünf, mit 612 Metern
eine der längsten Europas. Als Neuling traue
ich mich da noch nicht hin. Aber auch die
anderen 17 Löcher sind spektakulär, das un-
terstreicht Manager Haider: „Der Wiederer-
kennungswert unserer Anlage ist sehr hoch,
erstens durch die geologischen Bedingungen,
zweitens wegen des Architekten.“
Golfen wie in Irland
Entworfen wurde der Platz vom irischen
Golfplatzdesigner Mel Flanagan, mit Erfah-
rung und Expertise zur Seite stand ihm der
Direktor des Botanischen Gartens in Dublin,
Aidan Brandy. Wichtig dabei war der respekt-
volle Umgang mit der Natur, wie Golfclub-
Betreiber Erich Holzhaider sagt: „Flanagans
Credo ist: Golf muss die Natur respektieren.
Unser Golfplatz tut das, das ist unser USP.
Davon zeugen auch sehr alte Baumbestände,
die in den Golfplatz integriert wurden. Was
mir besonders gefällt ist, dass die Anlage den
Reiz der Umgebung erhält und nicht von ihr
ablenkt. Unser Motto ist daher: Wir schla-
gen im Mühlviertel ab, aber wir golfen wie
in Irland.“
Gegründet wurde der Club 1988 nach einer
Idee des damaligen ÖSV-Alpintrainers Hans
Pum von ein paar „exzentrischen Golfern“
aus der Region. Die Golfclubhistorie ist eine
mit Höhen und Tiefen, 2014 wurde es fi-
nanziell eng. Mittlerweile hat man sich aber
berappelt, ist auch überregional bekannt
und mit Turnieren mit 220 Startern nicht
nur Teil der Golf-Staatsmeisterschaften, son-
dern auch touristischer Anziehungspunkt.
„Wir sehen uns wie eine Seilbahn in einem
Skigebiet, die der Region Nächtigungen
bringt“, so Haider. Um dieses Image wei-