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Ich bin unheimlich glücklich,
dass mein Lebenswerk nicht
geschlossen werden muss,
sondern durch meine Nach-
folgerin weitergelebt wird.
Sunhild Huber-Schönfelder
scheidende Eigentümerin,
Englische Spielschule
Trennung vom
Lebenswerk
Nach 48 Jahren im Betrieb und davon fast 45
Jahren als Eigentümerin übergibt die 65-jäh-
rige Sunhild Huber-Schönfelder die Englische
Spielschule in der Linzer Innenstadt an ihre
30-jährige Nachfolgerin Sandra Ivanschütz.
Ein Gespräch mit zwei Generationen über ei-
nen langsamen Abnabelungsprozess und einen
gleichzeitigen Neustart.
Die Englische Spielschule wurde vor mittler-
weile 65 Jahren von Sunhild Huber-Schön-
felders Mutter mit sieben Kindern in der ei-
genen Wohnung gestartet und wuchs in den
darauffolgenden Jahren sehr schnell. Mitt-
lerweile besuchen den von Stadt und Land
geförderten Privatkindergarten mit dem Zu-
satzangebot Englisch 100 Kinder. Das Kon-
zept der Englischen Spielschule ist mit seinen
Strukturen und der Intensität, mit der die
Kinder den ganzen Tag Englisch sprechen, in
Oberösterreich einzigartig, der Andrang ist
dementsprechend groß. Huber-Schönfelder
wurde von ihrer Mutter dazu bestimmt, den
Betrieb zu übernehmen: „Ich habe anfangs
damit gehadert, wollte eigentlich nach Ame-
rika studieren gehen. Aber meine Mutter
hatte Angst, dass ich nicht mehr zurück-
komme.“ Knapp 45 Jahre später steht nun
Huber-Schönfelder vor der Betriebsüberga-
be. Ihre Söhne arbeiten in anderen Bereichen,
haben immer klar kommuniziert, dass eine
Übernahme für sie nicht in Frage kommt:
„Damit muss man sich abfinden.“
Verständnis und Offenheit
Die heute 65-Jährige begann, sich im Herbst
2015, drei Jahre vor ihrem Pensionsantritt,
nach einem externen Nachfolger umzu-
schauen und stieß dabei auf ihre langjährige
Mitarbeiterin Sandra Ivanschütz: „Ich bin
unheimlich glücklich, dass mein Lebenswerk
nicht geschlossen werden muss, sondern
durch Sandra weitergelebt wird.“ Ivanschütz
sei wie eine Tochter für sie geworden – beim
Umgang der Frauen miteinander merkt man,
dass die Chemie zwischen den beiden auch
wirklich stimmt. Die beiden haben sich für
eine langsame Übergabe entschieden. Man
sei sich dabei entgegen einiger gegenteiligen
Prophezeiungen nie in die Haare gekom-
men. Dazu Ivanschütz: „Man muss für die
andere Generation Verständnis haben und
offen für andere Meinungen und Ideen sein.“
Eineinhalb Jahre arbeiteten sie gemeinsam
in der Geschäftsführung. Seit Jänner leitet
Ivanschütz den Kindergarten alleine, mit 1.
August übernimmt sie den Betrieb vollstän-
dig: „So konnte ich ein ganzes Betriebsjahr
miterleben.“ Die Vorgängerin konnte sich
von links: Sandra Ivanschütz,
Sunhild Huber-Schönfelder
Man muss für die andere
Generation Verständnis
haben und offen für andere
Meinungen und Ideen sein.
Sandra Ivanschütz
zukünftige Eigentümerin,
Englische Spielschule