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in Kooperation mit

Wachstum

Mittelstand

HERAUSFORDERUNG

WIRTSCHAFT 4.0

Redaktion_Sabrina Kainrad

Fotografie_Mario Riener

Illustration_Alexandra Auböck

Die weltweite Anzahl der Flugzeuge wird in den nächsten Jahren stark zunehmen, die zwei großen 

Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen ihre jährliche Stückzahl von 1.500 auf bis zu 2.300 

erhöhen. Gute Aussichten für den 

Flugzeugzulieferer FACC

 mit Sitz in Ried im Innkreis, der zu den 

20 größten der Welt gehört und bei allen neuen Flugzeugmodellen vertreten ist. Vorstandschef 

Robert Machtlinger über die dafür notwendigen Vorbereitungen und warum das Staustehen in 

Großstädten vielleicht schon bald der Vergangenheit angehören könnte.

ABFLUG!

nisschlägerentwicklung von Fischer Sports. 

Dazu Machtlinger: „Im Gegensatz zu einem 

Großteil unserer Mitbewerber, die vom metal-

lischen Flugzeugbau kommen, hat unser Herz 

von der ersten Stunde an für den Leichtbau 

geschlagen.“ 2008 ist der Skiproduzent aus 

seiner Beteiligung bei FACC komplett aus-

gestiegen. Seit 2009 ist der chinesische For-

tune-500 Konzern Avic Mehrheitseigentümer 

von FACC. 

Unabhängig vom neuen Zukunftsbereich der 

Lufttaxis werde FACC das Hauptgeschäft aber 

weiterhin mit dem transkontinentalen Fliegen 

machen. Und auch da gibt es gute Aussichten: 

Bis 2036 werden 34.900 neue Flieger benötigt. 

12.800 davon ersetzen alte Flieger, der Rest 

kommt neu dazu – dank steigender Lebens-

standards werden neue Märkte erschlossen. So 

sollen sich die Flugreisen pro Einwohner in 

China verdreieinhalbfachen und in Indien so-

gar vervierfachen. 17 Prozent des Wachstums 

betrifft Nordamerika, 20 Prozent Europa und 

47 Prozent den mittleren Osten. FACC sei in 

jedem dominanten Markt mit einem Standort 

vertreten, liefert für jedes Flugzeug am Markt 

Technologie: „Daher profitieren wir immer, 

egal, welche Typen verkauft werden.“ Durch 

Aufbau der globalen Präsenz in den vergan-

genen Jahren sei man nun bestens aufgestellt. 

Unabhängig davon ist „Herz und Hirn“ des 

Unternehmens in Oberösterreich angesie-

delt und das werde auch so bleiben. Von den 

750 Millionen Euro Gesamtumsatz werden 

knapp 700 Millionen Euro mit Entwicklung 

und Fertigung in den oberösterreichischen 

Werken erwirtschaftet – zwei davon in Ort 

im Innkreis, jeweils eines in Ried im Innkreis, 

Reichersberg und St. Martin. Investitionen in 

Höhe von 450 Millionen Euro zwischen 2008 

und 2017 und weitere 60 Millionen Euro bis 

2019 in Österreich seien ein klares Bekenntnis 

zum Standort. „Wir sind heute schon effizient 

und können gut mit den Billiglohnländern 

konkurrieren, mit dem weiteren Ausbau der 

Industrialisierung wird das auch so bleiben“, 

sagt Machtlinger und meint damit Themen 

wie das stärkere Vernetzen der Produktion 

und das Zunutzemachen von gesammelten 

Daten. Automatisierung in der Produktion 

und die Anwendung von roboterunterstützten 

Komponenten spiele im Flugzeugbau, wo in 

der Regel nur 80 bis 150 Flugzeuge von einem 

Typ produziert werden, nur eine geringe Rolle. 

Der Anteil der handwerklichen Fertigung blei-

be hoch. Maschinen würden Mitarbeitern aber 

einzelne schwere Aufgaben abnehmen und 

damit entlasten. Das sei in Zeiten von Fach-

Taxis werden in Großstädten schon bald aus 

der Luft kommen. Was für viele vielleicht 

noch ein wenig nach Science-Fiction klingen 

mag, ist laut Robert Machtlinger, Vorstands-

chef des Flugzeugtechnologie-Unternehmens 

FACC, aber gar nicht mehr so weit weg: „Das 

erste Flugtaxi wird 2019 in Dubai getestet, 

2020 will man es im Zuge der Weltausstel-

lung einsetzen.“ Die Fluggeräte seien bereits 

technisch gut umsetzbar, werden elektrisch be-

trieben und können sich autonom, ohne Pilot, 

fortbewegen. Das Fahren soll im Vergleich zu 

Helikopterflügen für jedermann leistbar sein 

und ähnlich viel wie ein herkömmliches Taxi 

kosten. Noch offene Punkte seien die Zulas-

sung sowie ein Regelwerk innerhalb des Luft-

raums, damit sich die neuen Fluggeräte mit 

dem restlichen Luftraum nicht in die Quere 

kommen. FACC forscht in diesem Bereich 

seit rund einem Jahr sowohl mit weltweit füh-

renden Unternehmen als auch mit Start-ups 

und werde 2020 beim Großversuch dabei sein. 

Lufttaxis würden ein wesentlicher Bereich der 

urbanen Mobilität der Zukunft werden und 

da will FACC kräftig mitmischen: „Lufttaxis 

müssen besonders leicht und effizient gebaut 

werden und da können wir als Leichtbau-

spezialist punkten.“ Der Flugzeugzulieferer 

FACC entwickelte sich aus der Ski- und Ten-