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Anfang 2017 bekam Daniel Domitric
die Jobzusage der Greiner Holding
für das Internal Audit und Risikoma-
nagement in Kremsmünster. Zu die-
sem Zeitpunkt lebte der heute 39-Jäh-
rige mit seiner Frau und den beiden
Kindern in Slowenien. Die Jobs in
der Internen Revision seien begrenzt
und dementsprechend wahrschein-
lich war eine Stelle in einem anderen
Land. Domitric habe sich dabei nicht
auf bestimmte Länder fixiert, sondern
schloss gemeinsam mit seiner Frau
im Vorfeld einzelne aus. Dass das
gute Jobangebot dann aus Öster-
reich kam, traf sich gut: Die frühere
Heimat, wo auch die Eltern seiner
Frau wohnen, ist in einer zweieinhalb-
stündigen Autofahrt erreichbar und
zu seinen Eltern nach Stuttgart fährt
man viereinhalb Stunden mit dem
Auto. „Solange unsere Kinder noch
Oma und Opa haben, ist es für uns
wichtig, dass der Kontakt aufrecht
bleibt.“ Das seien alles Strecken, die
man für ein Wochenende leicht ein-
mal zurücklegen könne.
Mittlerweile ist Domitric seit gut ei-
nem Jahr und seine Familie ein gutes
halbes Jahr in Österreich. Damit die
Tochter die Schulklasse noch ab-
schließen konnte, kam die Frau mit
den Kindern erst zum Schulstart nach.
„Das war eine gute Entscheidung, so
konnte ich einiges vorbereiten“, sagt
Domitric und nennt die Suche nach
der endgültigen Wohnung und eine
gewisse Eingewöhnungsphase. Bei
der Kultur gab es keine Überraschun-
gen, Domitric und seine Familie kann-
ten Österreich und wussten, dass es
sich kaum von Slowenien oder auch
Deutschland unterscheiden wür-
de. Einzig bei den Geschäftszeiten
musste Domitric schnell umdenken:
„In Slowenien haben die Geschäfte
von Montag bis Samstag bis 21 Uhr
geöffnet, da kann man viele Sachen
noch nach der Arbeit erledigen.“
Zurückhaltung am Land
Für die ersten Monate vermittelte der
Arbeitgeber eine Wohnung. Mittler-
weile wohnt die Familie in einem Haus
mit Garten in Hofkirchen, knapp 30 Ki-
lometer von Domitrics Arbeitsort ent-
fernt. Auf die Frage, warum sie nicht
etwas näher Gelegenes genommen
hätten, sagt Domitric: „Andere sagen
immer, das ist ja ganz weit weg, aber
nein, das ist nur eine halbe Stunde
Autofahrt in die Arbeit. Die Leute hier
haben bei Distanzen eine ganz ande-
re Wahrnehmung als ich. Ich bin sehr
zufrieden, denn bei meinem früheren
Arbeitgeber bin ich 160 Kilometer in
eine Richtung gefahren – das war dort
ganz normal.“ Domitric und seine Frau
wogen ab zwischen einer Wohnung
in Linz oder einer Wohnmöglichkeit
außerhalb im Grünen und entschie-
den sich dann der Kinder zuliebe für
Zweiteres. Dass es dann fünfzehn
Kilometer außerhalb von Linz bereits
so ländlich sei, wäre ihnen nicht be-
wusst gewesen, meint Domitric und
kann mittlerweile aber darüber lachen,
da man sich gut eingelebt und auch
Anschluss gefunden habe. Doch das
brauchte Zeit. „Besonders am Land
sind die Leute doch zurückhaltender
und beobachten erst einmal von Wei-
tem.“ Der vierjährige Sohn und die
zehnjährige Tochter hätten in Kinder-
garten und Schule schnell Anschluss
gefunden und die Sprache gelernt.
Beide Kinder hätten noch ein Alter
gehabt, wo der Umzug recht einfach
funktioniert habe. Die Tochter habe
nachgefragt, wie oft sie dann noch
ihre Freunde sehen werde, aber das
ganze immer als „ein großes Abenteu-
er“ betrachtet und sich darauf gefreut.
Der Sohn konnte kein Wort Deutsch
und unterhalte sich mittlerweile
aber recht gut mit seinen Freunden.
Die Tochter besuchte für einen gu-
ten Start in der Schule noch einen
Deutschkurs in Slowenien. Der Plan
ist aufgegangen: Sie kann im Herbst
ins Gymnasium gehen. Domitric ist
in Deutschland geboren, zu Hause
wurde slowenisch gesprochen, im
Kindergarten lernte er dann Deutsch
und spricht daher perfekt die Spra-
che. Für seinen vorherigen Job über-
siedelte er nach Slowenien und lernte
dort seine Frau kennen. „Ich war es
„Ein großes Abenteuer“
Daniel Domitric ist für einen Job bei der Greiner Holding mit seiner Frau und den beiden Kindern von
Slowenien
nach Kremsmünster gezogen. Nach gut einem Jahr habe sich alles gut eingespielt, die vier
würden sich in Österreich recht wohl fühlen. Doch das war ein ordentliches Stück Arbeit.
Man darf die Entscheidung,
für den Job ins Ausland zu
ziehen, nicht bei jedem kleinen
Problem hinterfragen.
Daniel Domitric
, Internal
Audit & Risikomanagement,
Greiner Holding