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„Führung beginnt
bei einem selbst.“
„Interessanterweise haben mich immer jene Schritte am meisten vorwärts-
gebracht, bei denen ich vorher am meisten Risiko spürte“, sagt Maimuna
Mosser. Die Entscheidung, mit Anfang 30 Kommunikationswissenschaf-
ten zu studieren und damit eine
völlig neue Richtung einzuschlagen
(sie startete ihre Karriere nach der HTL in einem chemischen Betrieb),
war wohl einer dieser Schritte. „Als Mutter eines Teenagers und auch ge-
nerell finde ich, dass es fast nichts Schwierigeres gibt, als sich mit jungen
Jahren zu entscheiden, was man später einmal beruflich machen möchte.
Ich hatte damals überhaupt keine Idee, wo ich hingehöre und was mir
Spaß machen könnte. Erst im Laufe meines Berufslebens fand ich das he-
raus.“ Das sei aber nicht weiter schlimm, so die 41-jährige Wienerin, mit
dem nötigen Einsatz könne man grundsätzlich alles im Leben erreichen:
„Es gibt mit vierzehn keine falsche Entscheidung, solange man eine solide
Ausbildung verfolgt. Selbst, wenn es letztendlich nicht das ist, wo man
sich wiederfindet, es tun sich immer wieder neue Wege auf.“ Man müsse
nur bereit sein, das eine oder andere Risiko einzugehen oder vielleicht mal
einen Schritt zurück oder zur Seite zu gehen. Das Risiko hat sich gelohnt,
nach einigen erfolgreichen Stationen in verschiedensten Unternehmen
im Marketing-Bereich verantwortet sie nun den gesamten digitalen und
Offline-Auftritt von Ikea am heimischen Markt. „Mein Ziel ist, einen
klar erkennbaren Beitrag zur Multi-Channel-Transformation des Unter-
nehmens zu leisten und uns so aufzustellen, dass unser Angebot immer
besser die Needs der Menschen erfüllt.“ Den technologischen Wandel
sieht sie als Herausforderung, doch grundsätzlich habe sie eine
positive
Einstellung gegenüber Veränderung. „Es geht nicht nur darum,
Dinge nicht mehr zu tun, sondern auch darum, Prozesse neu zu denken
und zu verschlanken. Natürlich wäre es einfacher, Neues immer wieder
draufzuschlichten – aber das ist wie beim Kleiderschrank, man muss zu-
vor ausmisten.“ Deshalb wolle sie Abläufe genau hinterfragen und nicht
einfach so hinnehmen, weil sie immer schon so waren.
Ihren Führungsstil beschreibt sie als kooperativ. „Mir ist wichtig, dass wir
gemeinsam Dinge vorantreiben – wobei ich natürlich manche Entschei-
dungen alleine treffen muss. Für die habe ich dann aber eine Begrün-
dung.“ Führung lerne man mit viel Demut. „Weil Führung immer bei
einem selbst beginnt. Ohne gewisser Reflexionsfähigkeit kann man keine
Menschen führen“, sagt Mosser. Führung sei für sie stark mit Wertschät-
zung verbunden, mit
Anerkennung von unterschiedlichen Per-
sönlichkeiten, die einen gemeinsamen Teamgedanken haben. Dass sie
als Frau Teil der Geschäftsführung ist, sei bei Ikea nichts Ungewöhnliches.
„Unser Management-Team besteht aus unterschiedlichsten Nationalitäten,
mehr als die Hälfte ist weiblich, hier ist wirklich Platz für jeden und es
ist auch total bereichernd, weil einfach jeder etwas anderes miteinbringt.“
Eine Führungskraft sollte_empathisch,
entscheidungsfreudig und offen sein.
Laut werde ich_selten, wenn mir einfach der
Geduldsfaden reißt.
Das Schwierigste an meinem Job ist_den per-
manenten Change und damit die ständig neuen
Aufgaben gemeinsam zu bewältigen – aber das ist
im Moment wohl für jedes Unternehmen die große
Herausforderung.
Lebensmotto_No risk, no fun.
Später soll mir einmal nachgesagt werden_Es war
super mit ihr zu arbeiten, wir hatten echt großen Spaß
und brachten viel weiter.
MAIMUNA MOSSER
Marketingmanagerin,
Ikea Österreich
Ausbildung und Karriere_hat ein Diplom als Medi-
enberaterin und studierte Kommunikationswissen-
schaften, war Unternehmerin und Geschäftsführerin
mehrerer Unternehmen, 2014 wurde sie zur „Online-
rin des Jahres“ im Bereich Agenturen gewählt.