Das Verrückteste, das ich
bisher gemacht habe, war
vermutlich, das Familienunter-
nehmen zu übernehmen.
Georgia Rohrhofer-Meinhart
Geschäftsführerin und Mehrheits-
eigentümerin, Meinhart Kabel
WiR
90% der Unternehmen
sind Familienbetriebe
und jeder
4.
wird bereits von
nachfolgenden Generationen
geführt.
LEBEN
TRADITION.
WIRTSCHAFTSBUND
OBERÖSTERREICH
WiR
Wirtschaft in der Region
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gesehen 320 Mitarbeiter -, und liefert jährlich
rund 200 Millionen Meter Kabel aus. Das lässt
sich in den fast endlos wirkenden Hochrega-
len erkennen, zwischen denen zig Staplerfahrer
herumkurven und die Mitarbeiter die unter-
schiedlichen Kabeln auf große Holzspulen auf-
rollen. „Wir können für fast jede Anwendung
etwas aus unserer Produktpalette anbieten,
vom Installationsdraht bis hin zu flexiblen An-
schlüssen für Maschinen der Großindustrie.“
Alleine im Linzer Musiktheater wurden rund
1.200 Kilometer Meinhart-Kabeln verlegt.
Mit etwa 35 Prozent Marktanteil in Österreich
ist man Marktführer und erzielt innerhalb der
Unternehmensgruppe einen Umsatz jenseits
der 200 Millionen Euro. Zudem sei man mit
einer Eigenkapitalquote von rund 83 Prozent
bei größeren Investitionen nicht auf Banken
angewiesen. „Wir haben ein sehr stabiles Fun-
dament“, so Meinhart, „das liegt auch daran,
dass Kabeln und Leitungen ein Muss-Produkt
sind. Sie sind sozusagen die Nervenstränge der
Gebäude, Maschinen und Industrieanlagen.“_
Ich hatte anfangs keinen
Masterplan, sondern wollte
mich nur unbedingt
selbstständig machen.
Walter Meinhart
Geschäftsführer und Gründer,
Meinhart Kabel
So bringe ich den Geschäftsführerposten und zwei
Kinder zeitlich und nervlich unter einen Hut …
Rohrhofer-Meinhart
_(lacht). Ich habe Gott sei Dank recht angenehme, bra-
ve Kinder, die mir helfen, ausgeglichen zu sein. Außerdem habe ich ein
gutes familiäres Netz und dadurch einen großen Rückhalt.
Es herrscht (k)ein Gesprächsverbot über das
Geschäft bei Familienfeiern …
Rohrhofer-Meinhart
_(schmunzelt). Dass man da auch übers
Geschäft redet, gehört dazu und ist auch erwünscht.
Meinhart
_Es spielt die Firma mit in die Familie rein und
umgekehrt. Man kann das nicht einfach trennen.
Das Verrückteste, das ich bisher in meinem Leben gemacht habe …
Meinhart
_So wirklich verrückte Sachen habe ich
eigentlich nie gemacht (lacht).
Rohrhofer-Meinhart
_Vermutlich die Entscheidung, das Angebot meines On-
kels, die Firma zu übernehmen, anzunehmen. Ich habe meinen sicheren
Job als Journalistin aufgegeben und mit etwas komplett Neuem
angefangen, wo ich nicht genau wusste, in welche Richtung es geht.