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Redaktion_Sebastian Luger
Fotografie_Josko
Illustration_Alexandra Auböck
Sie sind wertmäßig Marktführer bei Holz/Alu-Fenster und Nummer Zwei auf dem
Gesamtfenstermarkt.
Josko Fenster und Türen
mit Standorten in Kopfing und Andorf hat die
zwei besten Jahre seiner Unternehmensgeschichte hinter sich. Doch der starke konjunkturelle
Rückenwind birgt auch seine Tücken. CEO Johann Scheuringer junior in vier Statements darüber,
wie er den Fachkräftemangel sieht, welche Bedeutung Employer Branding für Josko hat und
warum man überrascht war, im Trend-Ranking zu den Top-Arbeitgebern Österreichs zu zählen.
„WIR SCHAFFEN NICHT
MEHR ALS DREI PROZENT
WIRTSCHAFTSWACHSTUM“
#1
„Der Fachkräftemangel
ist nicht nur ein
wirtschaftspolitisches,
sondern auch ein
gesellschaftliches Thema“
Laut Fachkräftemonitor des Landes OÖ sol-
len über alle Branchen 29.000 Fachkräfte bis
2020 und 121.000 Fachkräfte bis 2030 fehlen.
Dieses Problem macht auch vor Josko nicht
halt. Man könne den Rückenwind der Kon-
junktur nicht voll ausnutzen, „weil wir die
Leute schwer finden“, so CEO Johann Scheu-
ringer junior, „wir schaffen nicht mehr als drei
Prozent Wirtschaftswachstum, weil wir die
saisonalen Aufträge ohne die benötigten Fach-
kräfte nicht abarbeiten können.“ Das Arbeiten
auf einer Baustelle sei nicht jedermanns Sache,
so Scheuringer. „Dort ist es mitunter dreckig,
laut und es herrscht ein anderer Umgangston.“
Das würden heutzutage nicht mehr viele Jun-
ge wollen. Es habe sich eine Gesellschaft her-
ausgebildet, in der ein Großteil in die Schule
oder studieren geht, und immer weniger eine
Lehre wollen. So bekomme man jedoch keine
Facharbeiter.
#2
„Die Arbeit soll Sinn machen.“
Josko beschäftigt sich mit einem der wich-
tigsten Themen: Wohnen. „Die Leute sollen
sich Gedanken machen, ob ihre Arbeit mo-
ralisch und ethisch vertretbar ist“, so Scheu-
ringer. Diese Frage stelle sich im Familien-
unternehmen nicht, weil man Leuten dabei
helfe, ein schönes Zuhause zu haben. „Das
kann man nicht bei vielen Jobs behaupten,
denn bei den wichtigen Dingen wie Gesund-
heit, Familie und Freunden ist Wohnen ganz
weit vorne.“
#3
„Employer Branding heißt
wertschätzender Umgang mitei-
nander und nicht für die eigene
Meinung bestraft zu werden.“
Eines der Kernstücke einer guten Arbeitge-
bermarke sei eine adäquate oder überdurch-
schnittliche Bezahlung. „Da braucht man sich
nichts vormachen“, so Scheuringer. Zudem
sollte es ein spannender Job sein, bei dem
man nicht nur Befehlsempfänger ist. Ein drit-
ter Punkt ist, den Mitarbeitern den Sinn ihrer
Tätigkeit verständlich näherzubringen sowie
eine klare strategische Linie vorzugeben. Das
müssten besonders die Führungskräfte glaub-
würdig vermitteln. Es gehe darum, keine in-
haltsleere Reklame zu machen. „Was hilft es
einem, wenn die Mitarbeiter nach drei Mona-
ten feststellen, dass doch nicht alles so toll ist
wie dargestellt?“
#4
„Wir waren
überrascht, zu den
Top-Arbeitgebern zu zählen.“
Neuntbester Arbeitgeber Österreichs, so lau-
tete das Ergebnis des Trend-Rankings 2018.
Davon sei man überrascht gewesen, so Scheu-
ringer. Welche Bedeutung das habe, sei jedoch
schwierig einzustufen, denn „man weiß nie
genau, wie ernsthaft solche Rankings gemacht
werden.“ Insgesamt flossen über 165.000 Be-
wertungen, etwa jene der Karrierenetzwerke
Xing und Kununu, mit ein. Auch wenn nicht
immer eine hundertprozentige Wahrheit da-
hinterstecke, sei es doch „eine Bestätigung da-
für, dass wir viele Sachen richtiggemacht haben
und sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen.“