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Die Amag ist laut eigenen Aussagen welt-
weit eine von nur fünf Firmen, die ihre
Konkurrenzfähigkeit mit Großkunden
wie Airbus, Boeing, Bombardier Aero-
space, Audi, BMW, Daimler/Mercedes,
Fiat/Chrysler, Ford und General Motors
nicht nur in der Luftfahrt, sondern auch
in der Automobilbranche unter Beweis
stellen. Die Zahlen lesen sich beeindru-
ckend: Über 420.000 Tonnen Walz- und
Gussprodukte sowie Primäraluminium
hat die Amag 2017 abgesetzt. Das ent-
spricht vom Gewicht her etwas mehr als
750 Airbus A380. Und die Zeichen ste-
hen trotz schwierigem Marktumfeld und
Preisschwankungen von Aluminium auf
Wachstum.
Exklusiv für Airbus
und Boeing
Um die Wettbewerbsfähigkeit zu halten
und auszubauen, bedarf es kontinuierli-
cher Weiterentwicklung. „Das Wachstum
in der Aluminiumindustrie liegt weltweit
bei vier Prozent, da werden laufend neue
Produkte gefordert. Als ich vor etlichen
Jahren in der Aluminiumindustrie anfing,
wurden weltweit 30 Millionen Tonnen
erzeugt, heute sind es fast 70 Millionen
und es wird keine zehn Jahre mehr dau-
ern, dann werden es 100 Millionen sein“,
so der CEO, Helmut Wieser. Sämtliche
Produkte müssten ständig leichter und
dünner werden. „Darum erwarten die
Kunden von uns, dass wir mit innovati-
ven Lösungen kommen.“ Aus der Flug-
zeugindustrie etwa würden sehr viele An-
fragen für Spezialteile kommen, teilweise
ist die Amag für Airbus oder Boeing Ex-
klusivlieferant. „Wir liefern für 'Glare'
(glasfaserverstärktes Aluminium) für den
Airbus A380 die Aluminiumbleche. Das
gibt es exklusiv nur von uns.“ Derartige
Innovationen werden auch in Zukunft
gebraucht, der Flugzeugindustrie wird
ein prosperierendes Wachstum vorher-
gesagt. 4,1 Milliarden Passagiere sind im
Jahr 2017 geflogen, bis 2035 wird sich
diese Zahl auf über sieben Milliarden Pas-
sagiere fast verdoppelt haben. Denselben
Innovationsgeist brauche man auch in
der Automobilindustrie, nicht selten wer-
den hierfür Ideen aus der Luftfahrtindus-
trie übernommen. So entwickelte man
etwa gemeinsam mit der Voestalpine den
sogenannten Seitenaufprallträger für den
BMW i8. „Viele Unfälle passieren, wenn
einer einem quer mit dem Auto reinfährt.
Dafür haben wir eine Versteifung in der
Tür, den ‚side impact door beam‘, ent-
wickelt. Verwendet wird eine Legierung,
die eigentlich aus der Luftfahrt stammt.“
Hohe Anforderungen kommen auch aus
der Verpackungsindustrie. „Die Verpa-
ckung von Medikamenten wie Antibio-
tika ist komplett aus Aluminium, weil
sie lichtgeschützt und lange haltbar sein
soll. Da kommen sowohl auf das Materi-
al selbst als auch auf die Entwickler hohe
Anforderungen zu.“
Wer geht schon nach
Ranshofen?
Für diese Herausforderungen braucht
man firmenintern die richtigen Schrit-
te und Prozesse, um diese Innovationen
auch umsetzen zu können. Bei der Amag
verknüpft man etwa Open Innovation
mit Employer Branding. „Wir arbeiten
Wer schon mal mit einem Airbus A380 oder einer Boeing 747 geflogen respektive mit einem
Audi, BMW oder Mercedes gefahren ist, hatte bereits Kontakt mit dem größten Aluminium-
hersteller Österreichs: Der
Amag
Austria Metall. Am Standort im oberösterreichischen
Ranshofen spricht CEO Helmut Wieser über
innovative Ideen
, schöpferische Zerstörung
und sein großes Vorbild, die
Formel 1
.
AM ENDE DER WELT?
IM ZENTRUM DER INNOVATIONEN!
Redaktion_Sebastian Luger
Foto_Amag
Illustration_Alexandra Auböck