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Männer in Warnwesten weisen LKW und
Schiffe ein, im Containerterminal wird
ankommendes Gut kontrolliert. Listen
auf Klemmbrettern werden gecheckt und
abgehakt, Anweisungen in Walky-Talkys
durchgesagt. Im Handels- und Tankhafen
werden Schiffe be- und entladen. Man
hört Hupen, sieht in gestresste Gesichter
und blinkende Signallichter. Die Zuschau-
er sind vom Trubel begeistert und beein-
druckt. Es ist aber keine Fernsehreportage,
die sie sich gemütlich auf der Couch anse-
hen. Sie sind mittendrin und beobachten
das Treiben dennoch von einem geschütz-
ten Bereich aus. Genauer gesagt, von den
Dächern der Speziallagerhalle. Von dort
hat man einen guten Überblick auf den
gesamten Hafen und kann den Fachleuten
und Experten bei ihrer Arbeit auf die Fin-
ger schauen. Die gelegentlichen Brisen der
Donau verstärken das aufkeimende Mee-
resfeeling zusätzlich. Man könnte meinen,
sich in Hamburg zu befinden, tatsächlich
ist man aber eingetaucht in das Neuland
des Linzer Hafens.
Alles, außer gewöhnlich
So haben sich das die Initiatoren des Lin-
zer Hafenprojekts „Neuland“ vorgestellt.
„Als Besucher des Hafens ist man dann
schon direkt im Betriebsareal, aber auf
den Dächern. Das wird der Clou, denn
so etwas gibt es in der Umgebung sonst
nirgends, dass man erstens im Hafengebiet
einen Stadtteil neugestaltet und zweitens
auch die Öffentlichkeit einbindet, um
das Hafenfeeling spüren und erleben zu
können. In Hamburg gibt es zwar die
Speicherstadt, aber da ist nur mehr we-
nig Umschlag und kein Hafenbetrieb
mehr“, so Hafendirektor Harald Kron-
steiner. Aufbauend auf einen Masterplan,
der 2014 konzipiert wurde, entsteht eine
logistische Expansion des Linzer Han-
delshafens sowie eine architektonische
Aufwertung des Stadtteils mit Neubauten.
„Es ist eine betriebliche Erweiterung und
eine städtebauliche Entwicklung verbun-
den mit einer teilweisen Nutzung des Ha-
fengebietes durch die Bevölkerung“, sagt
Kronsteiner. Von Nord nach Süd wird
eine Betriebsachse entstehen, von Ost
nach West eine Kultur- und Freizeitachse.
Dabei werden der Linzer Verschiebebahn-
hof und der Containerterminal ausgebaut
und modernisiert, neue Parkdecks, eine
Mit rund 2,8 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern ist der Linz AG Hafen einer der größten
Hafenplätze an der oberen Donau und hat eine jahrzehntelange Tradition. Mit dem Um- und
Ausbau des Linzer Hafens betritt nun aber selbst ein erfahrenes Unternehmen wie die Linz AG
sprichwörtliches Neuland. Welche Überraschungen hält das gleichnamige Projekt nahe
der Donau bereit und worauf muss man bei der
Planung
und beim
Bau von Industrie- und Gewerbebauten
eigentlich achten?
NAHE AM WASSER GEBAUT
Bauen & Wohnen
Redaktion_Sebastian Luger
Fotografie_Linz AG, Mario Riener,
Foto Pertlwieser, Foto Schneider-Consult, Leyrer+Graf
Illustration_Alexandra Auböck
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