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rend er das Zitronengras mustert: „Das kenne
ich nicht.“ So wie man aber im Unternehmen
neuen Kulturen mit Interesse und Neugier
begegnen müsse, nimmt sich Mitterbauer
dem Zitronengras begeistert an und schon
liegt es für die richtige Würze der Sauce in
der Pfanne.
Breite Vielfalt
Als richtige Würze für das Unternehmen nennt
Mitterbauer die Diversität. Es müsse gelingen,
eine möglichst breite Vielfalt reinzubringen,
und dafür brauche man Mitarbeiter ver-
schiedener Altersstufen, Kulturen, aber auch
Geschlechter. Besonders letzter Punkt sei für
das technikorientierte und dementsprechend
männerlastige Unternehmen wichtig. „Viele
Studien belegen, dass in Gruppen mit beiden
Geschlechtern ganz anders diskutiert wird
und bessere Entscheidungen getroffen wer-
den. Wir müssen in Zukunft daher überhaupt
mehr Frauen ins Unternehmen und auch in
relevante Positionen bringen“, sagt Mitter-
bauer und nennt als ein positives Beispiel da-
für seine Kochpartnerin. Zorn leitet seit 2016
die Forschung und Entwicklung im gesamten
Produktbereich Beschichtungen (Coating)
und baut nun ein gemeinsames Technologie-
kompetenzzentrum für die Gleitlager- und
Beschichtungsaktivitäten des Konzerns auf,
mit dem ab 1. Februar mit einem weltweiten
40-köpfigen Team gestartet wird. Die raschen
Veränderungen – Stichwort „E-Mobility“, wo
man bereits viele Entwicklungsprojekte mit
Kunden auf der ganzen Welt laufen habe –
würden ein vernetzteres Arbeiten notwendig
machen. Für die neuen Technologien brauche
man viele Kompetenzen, beginnend bei Data
Scientists bis hin zu Programmierern, und
diese könne man durch die Bündelung der
Forschungsaktivitäten zweier Geschäftsfelder
besser aufbauen.
Zorn war immer schon technikinteressiert,
studierte Chemie. „Mein großes Glück war,
dass nie jemand in Frage gestellt hat, ob ich
das als Frau überhaupt machen könne und
ich habe mich auch immer völlig gleichbehan-
delt gefühlt“, erzählt Zorn und vergisst dabei
fast auf den Reis am Herd. Schnell rührt sie
noch einmal um und kann ein Anbrennen in
letzter Sekunde verhindern. Doch wie ist das
in der Forschung, läuft da immer alles glatt?
„Wenn man in der Technik Vorreiter sein will,
dann muss man auch riskante Dinge aus-
probieren – aber auch den Mut haben, diese
falls sie nicht funktionieren zu stoppen, damit
nichts anbrennen kann“, erklärt Zorn. Die
wichtigste Sache, die man in der Entwick-
lung verstehen müsse, sei, dass man sich nicht
scheuen dürfe, Dinge zu beenden, wenn man
draufkommt, dass etwas nicht funktioniert.
In der Küche hat in der Zwischenzeit die
Herstellung der Sauce nicht ganz funktio-
niert, Mitterbauer erwischte zu viel Sojasauce.
Er verzieht das Gesicht beim Verkosten und
lacht: „Die habe ich jetzt ordentlich verso-
jat.“ Zorn ist rasch mit Wasser und Honig zur
Stelle und gemeinsam ist das Missgeschick
schnell wieder beseitigt, sodass man sich ans
Anrichten machen kann. Es braucht halt nur
die richtige Würze._
Wenn man in der Technik Vorreiter
sein will, dann muss man auch
riskante Dinge ausprobieren – aber
auch den Mut haben, diese
falls sie nicht funktionieren zu
stoppen, damit nichts
anbrennen kann.
Katrin Zorn
zukünftige Leiterin des
Technology Competence Center,
Miba Geschäftsfelder Gleitlager
und Beschichtungen