28
Redaktion_Sebastian Luger
Fotografie_TeamEcho: Florian Schwarz, Sales Suckers
Illustration_Alexandra Auböck
Warum es für Mitarbeiter in Zukunft nicht mehr nervtötend sein
muss, am Montagmorgen in die Arbeit zu gehen und wie ein
kleiner, programmierter Java-Code den Vertrieb erfreut - wir
haben wieder
spannende Start-ups
im Fokus
IT SUCKS?
VON WEGEN!
TeamEcho
Sich auf den Beginn der Arbeitswoche
freuen und freudestrahlend am Montag-
morgen in die Arbeit gehen? Klingt unre-
alistisch? Genau das ist jedoch die Vision
von TeamEcho aus Linz, die mithilfe eines
Stimmungsbarometers die Zufriedenheit
der Mitarbeiter schnell und einfach messen
können und so das Betriebsklima verbes-
sern wollen.
„Wir haben uns gefragt, wie man mit wenig
Aufwand jederzeit ein sehr differenziertes Bild
der Mitarbeiterzufriedenheit und des Betriebs-
klimas erhält“, sagen die beiden Gründer von
TeamEcho, Markus Koblmüller und David
Schellander. Die klassische Mitarbeiterbefra-
gung werde einmal im Jahr mit viel Aufwand
durchgeführt und liefere oft kein ehrliches
Feedback. Das Stimmungsbarometer von
TeamEcho dagegen fragt in unterschiedlichen
Intervallen (etwa wöchentlich oder monatlich)
zwei bis drei relevante Fragen, die etwa 20 bis
30 Sekunden in Anspruch nehmen. Die intelli-
gente Kurzbefragung stelle die richtigen Fragen
zum richtigen Zeitpunkt. „Das Stresslevel oder
der Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz ändern
sich häufiger und werden damit öfter abgefragt.
Die Zufriedenheit mit dem Gehalt oder Wert-
vorstellungen sind stabiler und werden seltener
abgefragt“, sagt Koblmüller. Mit einer Zufrie-
denheitsskala und einem Stimmungsbarometer
bekomme man jederzeit einen aktuellen Wert
zu einer Vielzahl von Fragen. „Man sieht wie
auf einem Kompass, in welche Richtung man
sich entwickelt.“
Die Ergebnisse sind nicht auf eine einzelne
Person zurückverfolgbar, sondern so anonym
wie möglich, die Mitarbeiter können jedoch
die Ergebnisse aus ihrem Team sehen. Das
sei auch einer der Gründe dafür, warum die
Mitarbeiter ehrlicheres Feedback geben wür-
den und man eine hohe Rücklaufquote von
etwa 70 Prozent erreicht. „Es entsteht eine Art
‚Gamification-Effekt’. Die Mitarbeiter merken,
dass ihre Eingaben direkte Auswirkungen auf
die Ergebnisse haben. Das ist ein Novum“, so
Schellander. Kostenmäßig hängt es von der
Anzahl der Mitarbeiter ab und über welchen
Zeitraum und mit welchem Leistungsumfang
das Lizenzmodell in Anspruch genommen wird.
„Für 50 Leute kommt man für ein halbes Jahr
etwa auf 3.000 bis 4.000 Euro, für 100 Leute
für ein Jahr etwa auf 10.000 Euro.“ In Zukunft
wolle man TeamEcho noch stärker in ganz Ös-
terreich abbilden. Dazu will man nicht nur in
zwei Jahren Marktführer im DACH-Raum sein,
sondern auch das größte Stimmungsbarometer
zur aktuellen Arbeitswelt im deutschsprachi-
gen Raum, den „New Work Index“ etablieren.
„Damit wollen wir erheben, wie es um die Stim-
mung in der Arbeitswelt in Österreich bestellt
ist.“ Einen funktionierenden Prototyp gibt es
bereits online.
von links: David Schellander
und Markus Koblmüller
Wir haben uns gefragt, wie man
mit wenig Aufwand jederzeit ein
sehr differenziertes Bild der
Mitarbeiterzufriedenheit und
des Betriebsklimas erhält.
David Schellander und
Markus Koblmüller
Gründer, TeamEcho
Gründergeist
START-UP-PROJEKTE